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Bundeswehr
Bewertung

Teilweise Katastrophal

2,6
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Bundeswehr in Holzdorf gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Gehalt, die Kommunikation zu Spießen und ZgFhr sowie TE-Fhr. Das Essen in der Truppenkücher, die Unterkünfte, die Wachsoldaten, die StOSa, TrpÜ, Tee & Kaffee, Lächeln im SanVersZ, Mannheim

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Zu wenig grüne Ausbildung für Fachdiener, keine Kameradschaft gefühlt, schlechte Work-life Balance, kaum Vereinbarkeit mit Familie, schlechte Anbindung an Züge oder Busse, mangelnde Kommunikation.

Verbesserungsvorschläge

Steile Hierarchien abstellen. Lieber wie das Heer es getan hat, anpassen und lockerer im Ton werden. Kameradschaft fördern, mehr pflichtiger Dienstsport und mehr/häufiger grüne Ausbildung. Die Grundfähigkeiten sollten nicht nur durch IGF erhalten werden, sondern regelmäßig in zeitnäheren Abständen. Probleme zwischen Kameraden sollten ernstgenommen werden und Lästertanten, die auffliegen abgemahnt werden. Sowas sollte nicht toleriert werden. Wenn keine Dinge zu tun sind, die Stunden runterfahren oder es erlauben frei-zeitliche Dinge zu planen (sofern es in der Einheit machbar ist). Die Beurteilungsgespräch ehrlicher und weniger subjektiv machen. Mannschaften als vollwertige Kameraden ansehen.

Arbeitsatmosphäre

Es ist schwierig eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wenn 70% am Tag nur Kaffee getrunken und private Pläne geschmiedet werden. Klar es ist Friedenszeit, aber in Anbetracht der globalen Situation sollte bei Truppen & Fachdienern mehr grüne Ausbildung betrieben werden. Mindestens 1-2 mal die Woche, sodass man evtl. IGF gleich mit abbacken kann. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr rau und teilweise rauer als im Heer.

Kommunikation

Die Kommunikation ist oft kompliziert. Klar, mit den wichtigsten Vorgesetzten (z.B. Spieß, Zugführer, TE-Führer) alles optimal sofern notwendig, aber zu anderen Kameraden oft nicht einfach, weil viele auf ihren Dienstposten hilflos sind und einfach bloß das Gebrauchte weiterleiten an die Offz.

Kollegenzusammenhalt

Absolute Ellenbogengesellschaft. Im Einsatz war alles bestens und auf Augenhöhe, aber im normalen Dienstalltag sehr sehr schwierig. Wenn man eine Person nicht leiden kann, wird sie mit klarer Kante wegignoriert, nicht angeschaut oder es wird hinterm Rücken gelästert. An der Front gute Miene zu bösem Spiel, sobald man sich wegdreht genervte Blicke überall. Wegsprengen bei Kleinigkeiten gegenüber dienstjüngeren Soldaten, obwohl sie vollständig erwachsene Menschen sind. Hab hier alles mitgekriegt. Auf einmal wurden 30jährige wie 10 Jährige angesehen und angemeckert. Augenhöhe ist anders. Moderne Führung schwer zu finden.

Work-Life-Balance

Kaum Work da, weil man meistens nur rumsitzt. Kaum Life, weil man ohne Auto nicht nach Hause kommt bzw. Man sowieso 41 Std. Schicht hat in der Woche und deshalb die Familie, die Kinder, Freunde hinten dran bleiben. Freizeit auch nicht vorhanden und dadurch dass es morgens keinen Dienstsport mehr gibt, sondern nur noch einmal in der Woche selbstständig, schränkt sich ein wenig die körperliche Stresstauglichkeit ein.

Vorgesetztenverhalten

Hab viele kennengelernt, die Top waren. Gab aber auch einige die ihre Macht ausgenutzt haben, um Soldaten aus einer Einheit oder der BW rauszuekeln bzw. Sie auszuschließen vom Punkto Kameradschaft.
Die Spieße am Standort sind aber ohne Ausnahme Top.

Interessante Aufgaben

Gibt es nicht. Man wird kaum gefordert und verbringt die Zeit mit sich allein und einer Tasse Kaffee. Das spannendste ist wirklich IGF oder wer von den wenigen glücklichen mal Glück hat, ein kleiner Einsatz.

Gleichberechtigung

Quasi nicht vorhanden. Neuzuversetzte sind über Jahre immer Top in ihrer Leistung. Aber Standortältere sind meistens grimmiger und fieser. Es werden andere ausgeschlossen, ignoriert oder die kleinste Arbeit an andere abgedrückt, Hauptsache man kann sich ein Horoskop am Dienstrechner durchlesen. Und dann wieder andere anmeckern, wenn sie wirklich Zeit haben mal Nachrichten zu lesen und politische Bildung zu betreiben.

Umgang mit älteren Kollegen

Selten Schmutz erlebt. Überdurchschnittlich respektvoll. Besser als in der zivilen Wirtschaft

Arbeitsbedingungen

Sind vom Glück abhängig. Manche Einheiten sind wirklich grau, trist mit faulen Kameraden. Aber die Pios, die Umschlagssoldaten oder die Instandsetzer sind sehr fleißig.
Wenn man Pech hat, wird man schief angesehen wenn man 'keine Arbeit' hat. Aber es gibt bei vielen Einheiten einfach keine.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umwelt ist ein hoher Punkt. Hier sitzt wirklich alles. Ein sauberer Standort. In der Hinsicht vielleicht der Beste.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist absolut in Ordnung. Klar Fw und Offz könnten draußen mehr verdienen. Aber so ist es eben. Man hat dafür weniger Steuerabgaben und höhere Steuerrückzahlungen.
Die ärztliche Versorgung ist gut und gerne mal ein Witz. Wenn man Krank ist sollte man wirklich mal zur Ruhe kommen. Ärzte schreiben einen deutlich weniger krank als in der normalen Welt und nehmen den Job auch nicht so ernst. Es gibt aber einen jungen OSA, der bis jetzt immer einen ehrlichen und transparenten Job gemacht hat. Der hat immer die richtigen Tabletten mitgegeben. Dem liegt was an den Menschen.

Image

Das Image von Holzdorf ist manchmal absolut zutreffend. Ellenbogengesellschaft gibt's hier wirklich oft. Kameradschaft ist nur da, solange man Vorteile erzielen kann und Versetzungen woanders hin ist schwierig. Den meisten Spaß hat man hier womöglich auf dem Flugplatz als Mechatroniker oder Umschlagssoldat. Der Rest ist sehr einschläfernd. Dadurch dass es viele FW und Offz hier gibt, wird der Mannschafter oft als überflüssig behandelt. Außer die OSGs.
Tipp: Einmal Holzdorf immer Holzdorf - es gibt kein zurück. Einmal hier, immer hier (gibt aber auch Ausnahmen)

Karriere/Weiterbildung

Nur solange es für alle Pflicht ist. Individuell ist da nix, was gemacht wird.

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