Paketbote im Weihnachtsgeschäft. Positive Empfehlung für kurzfristige Beschäftigungen zum Jahresende!
Arbeitsatmosphäre
Locker, lose, "working class Joe"-Mentalität. Ungezwungen, ehrlich, offen und authentisch. Leben und leben lassen und dabei ein wenig Spaß an der Arbeit haben. Es gibt zwar viel zu tun, aber man lässt sich auch nicht besonders stressen.
Kommunikation
Schnelle, unkomplizierte Bewerbung und Abwicklung. Über die Website muss man quasi nur 3 Fragen beantworten "Können Sie deutsch?" - "Haben Sie einen Führerschein?" - "Waren Sie schonmal bei der Post?". Und dann kann es schon fast losgehen. Dass ich für die Unterschrift des Arbeitsvertrags extra nochmal rausfahren musste wirkte anhand des sonst vollständig digitalisierten Einstellungsprozesses etwas antiquiert und unnötig, da das Versandzentrum ca. 10km außerhalb der Stadt liegt.
Kollegenzusammenhalt
Das Miteinander im Paketzentrum ist meist heiter und entspannt, trotz hohen Workloads. Man nimmt sich selbst nicht zu ernst, und versucht gemeinsam die Arbeit mit ein wenig Witz und Freude zu bewältigen.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten sind relativ fixiert, da in Schichten gearbeitet wird. Es wird moderater Druck ausgeübt, sich mittelfristig festzulegen. Die letzte Schicht (nur in der Weihnachtszeit) startet um 10.30h und geht bis Abends um kurz vor 20.00h, sodass der Arbeitstag im Grunde mitten im Tag liegt. Bei längerfristig angestellten Kollegen werden die individuellen Bedarfe stärker berücksichtigt.
Vorgesetztenverhalten
Alles in allem eine positive Erfahrung. Man merkt, dass grds. ein moderates bis hohes Stresslevel herrscht (insb. in der Weihnachtszeit). Es wird direkt kommuniziert, aber Absprachen grds. eingehalten und administrative Aufgaben schnell und wie besprochen umgesetzt.
Interessante Aufgaben
Der Aufgabenbereich des Paketboten ist von außen betrachtet inhaltlich vergleichsweise "eintönig". Let's face it: Wir laden 150-200 Pakete ein. Und dann nehmen wir Paket für Paket, klingeln und geben es ab, bis wir wieder zur Zentrale fahren. Es ist das, was man daraus macht! Bringt man Spaß zur Arbeit mit, zahlt es sich aus. Man ist an der frischen Luft, hat Bewegung, teilt sich sein Arbeitspensum über den Tag selbst ein. Niemand sitzt einem im Nacken. Formal interessant - naja. Aber dafür gibt es viele enorm positive Rahmenbedingungen, die ein Bürojob einfach nicht mitbringt.
Gleichberechtigung
Es ist ein tendenziell männlich dominiertes Feld (schätzungsweise >90% Männer). Der Ton ist manchmal etwas rau, aber nicht abfällig o.ä. - weder ggü. männlichen noch weiblichen Kolleg:innen! Hier wird jedoch auch niemand mit Samthandschuhen angefasst und den ein oder anderen als "Kompliment" gemeinten Spruch muss man verkraften können.
Arbeitsbedingungen
Ein starker Betriebsrat im Rücken sorgt dafür, dass das Arbeiten als solches sehr konstruktiv und vergleichsweise entspannt selbst gestaltet werden kann. Man schafft am Tag, was man halt schafft. Die Quoten, die es früher (oder bei anderen Versanddienstleistern heute noch) gab sind nicht mehr. Dadurch kann man sich seinen Tag recht gut einteilen. Ein normaler Tag ist sehr gut zu schaffen - mal schauen, wie es im volleren Weihnachtsgeschäft wird...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viele Autos der Flotte sind mittlerweile E-Autos. Der Rest knatternde Diesel-Flitzer. Alles darüber hinaus ist schwer zu beurteilen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für eine kurzfristige ungelernte Tätigkeit mit 17,82€/Std. überdurchschnittlich. Aufgrund der befristeten Tätigkeit fallen in meinem Fall wenig relevante Sozialleistungen an. Für Festangestellte gibt es u.a. Urlaubs- und Weihnachtsgeld und andere Vorzüge.
Image
"An der Basis" interessiert sich niemand für die große Corporate-Welt. Man macht einen ehrlichen Job bei einem namhaften Unternehmen. Die DHL wird jedoch als grds. positiv wahrgenommen. Vergleiche von langjährigen Kollegen mit anderen Arbeitsstellen aus der Vergangenheit kommen immer wieder zu dem Schluss "Hier ist es schon sehr viel besser".