Tolles Sprungbrett
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider ist gar nichts gut! Habe zu Beginn einfach getragene Sicherheitsschuhe bekommen. Es hieß, erst nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit gibts eine gescheite Ausstattung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oben alles erwähnt. Man kann echt nur diese Erfahrung als Zusteller bei der Deutschen Post AG mitnehmen, damit man weiß, was man auf keinen Fall im Leben mehr machen soll, sondern lernen muss, damit mit man nach vorne kommt.
Verbesserungsvorschläge
Arbeitskleidung sofort und nicht erst nach 6 Monaten eine Arbeitshose. Zudem keine gebrauchten Sicherheitsschuhe ausgeben! Firma um 180 Grad umstrukturieren. Keine Aktionärsfirma mehr sein, Vorgesetzte nach Erfahrung und Qualifikation ernennen, bei Rassismus und Mobbing nicht drüber lachen, sondern gleich abmahnen, damit das Arbeitsklima stimmt. Die Zustellfahrzeuge, die das Hauptarbeitsmittel darstellen sofort reparieren und nur verkehrssicher auf die Straße schicken, mehr Gehalt für diese körperliche fordernde Arbeit bezahlen und den Zusteller schätzen, denn er ist das letzte Glied in der Kette, durch das das Unternehmen seinen guten Ruf erhält.
Arbeitsatmosphäre
Als Paketzusteller stressig seit der ersten Minute. Zu viel Arbeit für die im Vertrag festgehaltene Arbeitszeit. In der Halle zum Briefe stecken sind im Winter nur Luftbefeuchter. In der Halle zum Pakete verteilen ist es eisig mit Temperaturen von 0-5 Grad. Einfach unmenschlich. Kunden sind ebenso sehr streitsüchtig und bei Reklamen über (zu Unrecht verärgerte Kunden) wird man direkt vom Stützpunktleiter zusammengefaltet. (selbst wenn es nur eine Kundenkritik ist bei über 200 Kunden..)
Kommunikation
jeden Morgen eine Ansprache lediglich um Kritik zu nennen, aber nie um zu sagen, dass dies oder jenes gut gelaufen ist. Mit Lob braucht man hier nicht zu rechnen.
Kollegenzusammenhalt
Jeder kämpft nur für sich. Mobbing unter den Mitarbeitern steht auch an der Tagesordnung. Wenn jemand krank ist, wird hinter seinem Rücken gelästert und die Zusteller klingeln sogar bei dem Kollegen, um zu sehen, ob dieser wirklich zu Hause und krank ist. Ich selbst wurde von Kollegen gemobbt, als das menschliche Endteil (das ist meine eigene Beschreibung für das Unwort, dass ich tituliert wurde) bezeichnet vor dem Teamleiter genannt. Der Teamleiter lachte nur und ging einfach so weg. Als ich es dem Stützpunktleiter erzählte meinte er nur "ja, aber...". Eine Abmahnung oder Standpauke hat dieser Kollege leider nicht erhalten. Einfach nur traurig und überhaupt nicht einladend dort zu arbeiten!
Work-Life-Balance
Gibts nicht. Es werden einem zu viel Briefe und Pakete zugeteilt für die viel zu geringe Arbeitszeit. Wenn noch ein Kollege krank ist, dann wird dieser Bezirk ebenso aufgeteilt (flexibilisiert), sodass die Pause von 30 Minuten nicht mal in Anspruch genommen werden kann, da man wie verrückt rennen muss. Dadurch kommt man völlig ausgelaugt von der Arbeit und hat kaum weder Kraft noch Lust etwas zu unternehmen.
Vorgesetztenverhalten
Sieht und hört bei Mobbing ungestört zu. Bei Überstunden muss man genau aufpassen, wie viel gearbeitet wurde und was der Chef dann doch tatsächlich bucht. Ich wurde mind. um 2 Stunden beraubt!! Keine Entschuldigung, NICHTS!! Nur, ja, das kann doch nicht sein..
BZL sind nur Labertaschen, sehen den Mitarbeiter als Zahl, die taugt oder nicht taugt, Bezirke werden mit Absicht vergrößert, obwohl Kenntnis darüber vorliegt, dass diese viel zu groß sind.
Interessante Aufgaben
Brief ins Regal sortieren, um sie anschließend wieder in eine Kiste geordnet zustecken. Pakete in der eisig kalten Halle auf die Wagen umverteilen. Man lernt den Bezirk und seine Ecken kennen. Im Grunde nichts weltbewegendes, sondern jeden Tag dasselbe. Nur der Kampf mit den Kunden (verbal) hört nie auf und jeden Tag sucht ein neuer Kunde Stress.
Gleichberechtigung
Lob ist in diesem Job ein Fremdwort. Allerdings ob Mann, 20 Jahre alt oder 50 Jahre alt, jeder wird gleich überlastet und aufgebraucht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Neueinsteiger halten die Belastung nicht aus und gehen. Alte Hasen werden gleich schlecht mit gleich viel Arbeit behandelt und gemobbt.
Arbeitsbedingungen
Unbeheiztes Gebäude = eiskalt, bei Zustellfahrzeugen werden die Serviceintervalle massiv überschritten, Reparaturen benötigen mindestens ca. einen vollen Monat bei der Vertragswerkstatt. Fahrzeuge nicht verkehrssicher, da Reifen gerissen, zu wenig Profil, Achsen nicht vermessen = schiefes Lenkrad. Als Ersatz gibt es einen VW Bus, der selbst 200 TKM gelaufen hat, nicht verkehrssicher ist und nach Diesel stinkt, sodass man den ganzen Tag diese schädlichen Inhaltsstoffe einatmet und Kopfschmerzen bei der Arbeit erleidet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nach wie vor sehr viel Papiermüll, Plastikmüll und als Ersatzfahrzeug die VW Busse, die viel Diesel und Öl schlucken (1L auf ca. 600km). Die LKW, die uns die Pakete und Briefe bringen fahren ALLE nach wie vor mit Diesel. Und wie kommt der Mitarbeiter zu Arbeit? Entweder mit seinem privaten Diesel oder Benziner!! Das ist doch mehr Schein als Sein! Das Ziel von der Klimaneutralität 2050 ist ein Wunschtraum der Deutschen Post.
Gehalt/Sozialleistungen
Zuerst Täuschung! Wird mit Stundenlohn von 17,60€ geworben, aber es sind nur 16,36€ + Weihnachtsgeld anteilig! Dann kommt man evtl. auf 17,60€. Ansonsten sind es fast immer 3.000€ brutto und 2.000€ netto. Für diesen Knochenjob, die Arbeitskollegen, die Vorgesetzten und die Kunden, die man aushalten muss, ist es eindeutig zu wenig!
Image
Mehr Schein als sein. Hallen von außen schön, von innen erfriert man und es ist alles schmutzig. Fahrzeuge sind fast alle verunfallt, Fahrer fahren wie Verrückte, die Mitarbeiter, die das Kapital der Firma sind werden unterbezahlt, Stunden nicht bezahlt oder einfach nicht gebucht,.. Es ist schlicht nicht einladend dort zu bleiben und langfristig zu arbeiten.
Karriere/Weiterbildung
Als Zusteller bekommt man nach Jahren ein wenig mehr Bruttogehalt, als Teamleiter muss man gefühlt wieder beim Zustellergehalt beginnen. Stützpunktleiter oder mehr wird man nur durch Kontakte. Weiterbildungen sind nicht erwünscht, da so oder so Mitarbeitermangel herrscht.