Gute Basis, kleine Verbesserungen, mehr Flexibilität und ich wäre geblieben (Standort Frankfurt)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man lernt sehr viel (Fachwissen zum Wohnungsbau/Bauplanungs- und Bauordnungsrecht, Kommunikationsfähigkeit, Selbstreflexion, Verantwortungsbewusstsein) und die Kollegen sind freundlich und hilfsbereit. Es gibt einige Mitarbeiterevents (Sommerfest, Weihnachtsfeier, Teamevent) und eine gute Feedback-Kultur. Gutes Qualitätsmanagement im Bereich Prozesse, es ist schriftlich formuliert, wer was wann macht, was den Einstieg erleichtert und man so einen guten Überblick hat, es gibt DRH spezifische Planungshilfen wie Parameter-Konzepte zur Planung der Wohnquartiere oder übersichtliche Merkblätter.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Lage Frankfurter Büro und die fehlende Flexibilität, stattdessen lässt man Mitarbeiter gehen
Verbesserungsvorschläge
s Punkte oben, außerdem: EgymWellpass; statt individuellen Bonus 13.Gehalt für jeden; Betriebsrat gründen
Arbeitsatmosphäre
Familiär bis zu einem gewissen Grad, aber im eigenen Team sehr gut, mit manchen Teams funktionieren die Schnittstellen besser (Projektentwicklung/Baurecht), mit anderen eher ausbaufähig (Grundbau oder TGA/Baurecht). Durch die Mitarbeiterevents lernt man viele Kollegen kennen, aber man hat dann doch nur mit einem Pool aus ca 15-20 Leuten zu tun. Das Frankfurter Büro ist ein Reihenhaus in einem Wohnpark der DRH, hier lässt es sich sehr gut arbeiten (4-5 Personen), jedoch ist das Büro sehr schlecht angebunden (s.u.).
Kommunikation
Das wohl wichtigste Thema im Projektgeschäft ist die Kommunikation. Man muss akzeptieren, dass jeder individuelle Kommunikationsbedürfnisse (Informationsbedarf, Antwortkultur/-schnelligkeit) hat. Dennoch wäre ein Leitfaden zur Kommunikation in Projektteams hilfreich. Die Organisation läuft über sog. teilautonome Projektteams, jeder arbeitet eigenverantwortlich, kein offizieller Projektleiter - funktioniert so semi, letztlich übernehmen die Planer die Leitungsfunktion, da hier alle Schnittstellen zusammen kommen. Es gibt Projektteamsprecher, der bei Schwierigkeiten das Problem nach oben trägt, hilft aber nicht unbedingt beim Thema Kommunikation. Die Aufteilung in Projektleiter Planung und ggf. Projektleiter Bau wäre mM sinnvoll.
Vorbildlich ist, dass Zielprojekte formuliert werden, die mit höherer Priorität bearbeitet werden sollen, diese sollten dann aber auch abteilungsübergreifend verfolgt werden.
Ich hätte mir mehr Transparenz zur Lage des Unternehmens in der aktuellen Krise gewünscht. Plötzlich konnten die Azubis nicht übernommen werden aber eine Skireise mit allen Mitarbeitern war noch drin.
Kollegenzusammenhalt
In meinem Team gab es einen sehr starken Zusammenhalt, kein Konkurrenz-Denken, jeder hilft jedem, wenn noch fix was erledigt werden muss. Ich habe mich immer sehr gut mit den Kollegen auch aus anderen Teams verstanden.
Work-Life-Balance
4 Tage Woche ist sehr innovativ, insgesamt musste ich nie Überstunden machen. Klar geht man auf Gemeinderatssitzungen oÄ am Abend, dann sollte man die Mehrarbeit eigenständig ausgleichen, ohne großes Tamtam, das hat gut funktioniert. Insgesamt sehr gute Work-Life-Balance.
Vorgesetztenverhalten
Die wöchentlichen Feedback-Gespräche mit dem Teamleiter sind sehr hilfreich, 1x pro Jahr gibts ein Jahresgespräch. Meine Teamleiterin ist auf meinen Wunsch hin alle paar Monate nach Frankfurt gekommen, haben uns ausgetauscht, waren Mittagessen, das hab ich sehr geschätzt. Mit der ihr übergeordneten Instanz, einer der beiden Vorstände, habe ich mich in den knapp 3 Jahren nur 1x ausgetauscht, als er auf meinen Wunsch hin das Frankfurter Büro besucht hat. Das ist sehr schade, denn es heißt immer so schön: flache Hierachien/happy family. Es wäre wünschenswert, dass beide Vorstände 1-2x/Jahr die Außenstandorte besuchen und offen für Gespräche und Fragen sind.
Interessante Aufgaben
Sehr interessante Aufgaben, hier bekommt man die Basics fürs Projektierungsgeschäft im Wohnungsbau beigebracht. Als Planer muss man über ein weites Spektrum an Wissen verfügen, um zu wissen, welche Restriktionen es gibt und welche Parameter eingehalten werden müssen. Das Wissensspektrum eignet man sich über die Zeit an, es wird aber von Beginn an viel gefordert. Dennoch lernt man nie aus!
Gleichberechtigung
Das Headquarter in Köln genießt Vorzüge, zB tägliches Mittagessen (Mo/Di/Mi=Suppe/Salate, Do=vollwertiges Gericht), während an Außenstandorten nur donnerstags ein Essen bis 10€ übernommen wird. Das ist zwar ein Luxusproblem, dennoch aber nicht fair!
Manche Kollegen arbeiten dauerhaft im HO, da sie einen sehr langen Weg ins nächste Büro hätten. Ich selbst habe mehrmals nach einem HO-Vertrag gefragt, weil ich mit ÖPNV rund 1,5 Hinweg und meist 2h Rückweg hatte. Meinem Wunsch wurde nicht nachgekommen, daher die Kündigung.
Die Regel ist 3 Tage Büro/1 Tag im HO, darauf wird sehr stark geachtet, man muss seine Tage im HR-System eintragen, etwas mehr Flexibilität und Vertrauen wäre wünschenswert. Mitarbeiter mit Kinder <12 dürfen 2 HO-Tage machen, das ist ein nettes Angebot, aber nicht fair gegenüber denjenigen, die keine Kinder haben. Zudem wird die Regel nicht von jedem gleich gelebt, gleichzeitig aber auch nicht von jedem Vorgesetzten gleich kontrolliert.
Es gibt weitere Situationen, bei denen es "nach Nase" ging, zB ein World Café, bei dem nur ausgewählte Mitarbeiter teilnehmen durften. Jeder im Unternehmen will eine Stimme haben und gehört werden, nicht nur ausgewählte Personen.
Umgang mit älteren Kollegen
keine nennenswerten Besonderheiten, manchmal muss die Aufgabenverteilung klarer kommuniziert werden "früher war das immer so"
Arbeitsbedingungen
Fester Arbeitsplatz mit höhenverstellbarem Schreibtisch, zwei Bildschirmen und seit kurzem für jeden einen Laptop mit Headset/Tastatur/Maus. Die Tower-Rechner waren schwer und unhandlich, diese wurden, wie ich gehört habe, nun aber abgelöst. Das Frankfurter Büro liegt leider ganz im Osten der Stadt, fast Maintal, und ist mit ÖPNV schlecht erreichbar, die Züge sind sehr unzuverlässig, leider ist der Standort daher sehr unpraktisch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durchschnittlich gut. Obs das neue Kölner Büro gebraucht hätte in der Größe bezweifle ich. Man hätte auch etwas mehr auf Shared Desks setzen können.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist ok, es gibt Zugang zu Corporate Benefits
Karriere/Weiterbildung
Keine Aufstiegsmöglichkeiten, man darf 2x pro Jahr externe Seminare besuchen, für Planer kein übergreifendes Coaching