Anspruchsvolle Tätigkeit in veraltetem/unflexiblem Arbeitsumfeld, mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Gleitzeit
Verbesserungsvorschläge
mehr Flexibilität, flachere Hierarchien, mehr Wertschätzung für die Produktionsabteilung, Abbau der Querschnittsbereiche, Ausbau der Homeoffice-Möglichkeiten sowie mehr Akzeptanz gegenüber mobil Arbeitenden, bessere Personalgewinnung durch Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers
Arbeitsatmosphäre
Wertschätzung von den Vorgesetzten wird durchaus zum Ausdruck gebracht, manchmal jedoch einfach zu spät.
Es herrscht eine ausgeprägte Siez-Kultur und Hierarchie, die nicht immer zum Wohlfühlen beiträgt. Wird junge Leute vermutlich eher vom Arbeitgeber abschrecken. Neue Mitarbeiter werden möglichst lange von bestehenden Problemen und Frust der Bestandsmitarbeiter ferngehalten, merken jedoch relativ schnell selbst wo sie da gelandet sind.
Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern ist hier eher Mangelware. Ein Beispiel: Wenn nach Installation der Wasserspender ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass man sich vor dem Feierabend nicht nochmal die Flasche mit Wasser (!!!) auffüllen und mit nachhause nehmen soll, kann man wohl eher nicht von Vertrauen sprechen.
Kommunikation
Es werden regelmäßige Dienstberatungen gehalten in denen man gut über aktuelles informiert wird und Probleme angesprochen werden können. Ob diese erhört werden, ist unterschiedlich. Frustrierte Mitarbeiter werden eher vertröstet. Abteilungsübergreifend erfährt man jedoch oft zu wenig zu aktuellen/bevorstehenden Rechtsänderungen, bereits der Abteilung bekannten technischen Problemen oder zu spät von bestehenden Programmstörungen. Größtenteils kann man jedoch abteilungsübergreifend von einem respektvollen Miteinander sprechen - trotz der zahlreichen Probleme.
Work-Life-Balance
Gleitzeit und die Möglichkeit zum Homeoffice sind hier große Vorteile. Dennoch ist die Arbeit zeitweise nicht oder schwer zu schaffen vor allem wenn Kollegen im Urlaub sind. Überstunden sind demnach vorprogrammiert und bei hoher Arbeitsbelastung ist man nach der Arbeit einfach ausgelaugt.
Man darf 40% der Arbeitszeit Homeoffice machen oder (auf Antrag) in Telearbeit auch häufiger. Wird jedoch nicht von jedem Mitarbeiter/Team gern gesehen.
In der heutigen Zeit sollte hier noch mehr Akzeptanz herrschen.
Gesundheitsangebote existieren, werden jedoch meiner Beobachtung nach wenig in Anspruch genommen, da die Zeit dafür fehlt.
Interessante Aufgaben
Abwechslungsreiche, anspruchsvolle Tätigkeit die eine hohe Konzentration erfordert. Jeder hat seine feste Zuständigkeit und Vertretung ist auch geregelt. Die Digitalisierung führt im Tagesgeschäft jedoch eher zu Problemen, da die Verfahren zum Datentausch u.ä. noch nicht ausgereift sind. Dies frustriert die Mitarbeiter und führt dazu, dass diese weniger motiviert sind.
Arbeitsbedingungen
Büros mit 1 bis 4 Plätzen sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Am Standort Leipzig könnte jedoch im Sommer für eine bessere Klimatisierung der Büroräume gesorgt werden oder alternativ die Homeoffice-Regelung aufweichen um im kühleren Zuhause zu arbeiten.
Die Technik ist (für den öffentlichen Dienst) auf einem angemessenen Stand, die Programme haben jedoch noch Verbesserungspotential um die Anzahl aufgetretener Störungen und Programmfehler zu senken.
Zum Thema Telearbeit / Homeoffice ist die Unflexibilität der IT anzumerken. Als (privat) technisch gut ausgestatteter Mitarbeiter benötigt man dennoch einen Schreibtisch auf dem 2 Bildschirme und die Dockingstation für den Laptop aufgestellt werden. Die Nutzung/Integration privater Geräte ist komplett untersagt, selbst wenn es nur Bildschirme o.ä. wären. Das bekommen andere Sozialleistungsträger besser hin.
Gehalt/Sozialleistungen
Pünktliches Gehalt festgelegt nach Tarifvertrag, welches mit zunehmender Berufserfahrung steigt. Regelmäßige Erhöhung durch Tarifverhandlung. Gehalt könnte jedoch als Anreiz noch etwas höher ausfallen, vor allem aufgrund der anspruchsvollen Arbeit und stetig steigenden Arbeitsmenge.
Karriere/Weiterbildung
Nach der Ausbildung zum/zur Sozialversicherungsfachangestellte/n gibt es die Möglichkeit der internen Fortbildung, welche extern nicht anerkannt wird, und der Fortbildung in Reinfeld. Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, jedoch sollte es mehr Optionen geben. In der Regel ist nach der Ausbildung Schluss mit beruflicher Weiterentwicklung/Fortbildung. Wer einen krisensicheren Job sucht und nicht nach beruflicher Weiterentwicklung strebt, ist bei dem Arbeitgeber jedoch richtig. Für alle anderen ist das Studium ggf. besser geeignet.