Alles eine Frage der Sympathie
Gut am Arbeitgeber finde ich
Angebot von Gleitzeit, Homeoffice und Wandertag, Sporttag gibt es auch und dass man generell Betriebssport machen kann
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitsprozesse dauern viel zu lange. Viele Geräte und Programme sind veraltet, man bekommt dadurch Frustration und schlechte Laune. Die IT-Abteilung sind zwar schnell, bekommen aber auch viele Probleme nicht in den Griff. Oft stürzen Programme einfach ab und man sitzt Stunden am PC und kann eigentlich fast nichts machen. Und ich finde es schade, dass man kaum eine Möglichkeit bekommt, Unterstützung bzw. Hilfe zu erhalten, wenn man mit seinem Team gar nicht klar kommt, denn dort verbringt man immerhin 39 Stunden in der Woche...
Verbesserungsvorschläge
Es gibt so vieles, was der AG besser machen kann. Angefangen damit, die Organisation besser in den Griff zu bekommen, das war die reinste Katastrophe. Dann hätte man viel früher Laptops bekommen sollen. In der Zeit, als man in der Berufsschule war, kamen viele wichtige Mails mit Fristen rein und wir hatten alle kein Zugriff auf unserer Arbeitsmail gehabt, da wir keine Laptops hatten. Das wurde dann von den Kollegen aus dem DRV Hause über Whatsapp kommuniziert bzw. die E-Mail wurde dann an die private E-Mailadresse weitergeleitet. Es gibt noch mehr, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Ich muss eine Empfehlung abgeben, mir fehlt ein Button mit "Es kommt darauf an, ob man starke Nerven hat". Aber alles in einem bin ich froh, die Ausbildung gemacht zu haben.
Die Ausbilder
Sie können Wissen vermitteln, Klausuren waren z.T. sehr anspruchsvoll, doch leider wird nicht beigebracht, wie es tatsächlich in der "echten" Sachbearbeitung abläuft.
Spaßfaktor
Das ist Auslegungssache. Die Berufsschulzeit war richtig gut, die Zeit war am Besten gewesen. Die Unterrichtsstunden im Hause der DRV waren z.T. sehr gut, aber auch z.T. super überflüssig gewesen. Leider klappte das mit der Organisation nicht gut und man wusste erst z.T. eine Woche vorher, wie der Stundenplan für die nächsten 3-6 Wochen aussieht. Da bleibt die eigene Freizeitgestaltung ziemlich auf der Strecke liegen. Sonst ist es auch super stark vom Team abhängig. Ich hatte Pech gehabt und verstand mich gar nicht mit dem Team und wurde dementsprechend sehr unfair bewertet und ich traute mich kaum noch, Fragen zu stellen, da immer patzige Antworten von den Kollegen kamen. Jetzt als Festangestellter bin ich in einem neuen Team und war sehr erschrocken darüber, dass es auch ein Team gibt, dass einen sehr herzlich empfängt und immer ein offenes Ohr für einen hat.
Aufgaben/Tätigkeiten
Die Zeit im AuK (ich sag so wie es ist) - war zu 80% überflüssig gewesen. Klar, man lernt die grundlegenden Abläufe kennen, aber was bringt es einen, wenn in der "echten" Sachbearbeitung gesagt wird, dass das aber "so nicht gemacht wird". Die Zeit nach dem AuK (also im Rententeam) war besser. Man lernte weitaus viel mehr, als im AuK und man verstand die Abläufe besser.
Variation
In meiner gesamten Ausbildungszeit gab es nur Rente. Und es gibt eigentlich noch ganz viele Abteilungen, die man hätte auch hospitieren können. Lediglich wurde uns 1 Tag Hospitation in der Reha Abteilung eingeräumt, um uns zu entscheiden, wo wir nach der Ausbildung hin wollen. BBE/Forderungen wurde uns erst gar nicht gezeigt, nur ein "1-Tag-Seminar", wo erzählt wurde, was die da machen. Ich hätte es u.a. auch toll gefunden, wenn man generell andere DRV Häuser besucht, aber davon wurde gleich abgesehen, da "nicht so viel Zeit" vorhanden wäre. Man arbeitet also mit den anderen Standort zusammen, kennt das Haus aber nicht.
Respekt
Es ist wieder eine Auslegungssache. Da im Haus +Ü50 Mitarbeiter rumlaufen, wird selten auf den langen und großen Fluren gegrüßt. Man wird eher ignoriert, wenn man Hallo sagt oder bekommt abschätzige Blicke. Im Team selber hängt es auch vom Team ab, aber da s.o.
Karrierechancen
Wenn du willst, kannst du hier vieles erreichen. Es gibt nach der Sozifa Ausbildung ein Aufbaustudium, in dem man seine Besoldungsgruppe aufbessern kann und nach dem Studium wird einem mehr Verantwortung übertragen, aber man sollte schauen, ob sich das lohnt (Work-Life-Balance vs. Gehalt/Verantwortung). Ansonsten gibt es das normale Studium, aber dazu kann ich nicht viel sagen.
Arbeitsatmosphäre
Stark teamabhängig. Wenn man Glück mit seinem Team hat, geht man wirklich gerne zur Arbeit und macht auch freiwillig Überstunden. Ansonsten quält man sich zur Arbeit und ist froh, wenn wieder Wochenende oder Urlaub ist.
Ausbildungsvergütung
Es war ein gutes Gehalt, was in der Ausbildungszeit ausgezahlt wurde. Weihnachtsgeld und Inflationsausgleich gibt/gab es auch. Ich war insgesamt zufrieden. Dennoch hätte man es nach Corona ein wenig anziehen können, da die Inflation ja stark gestiegen ist und unser Gehalt nicht wirklich hinterher kam. Aber es war immer pünktlich auf dem Bankkonto drauf und man konnte schon ein paar Tage davor in seinem Account seinen Gehaltsnachweis einsehen.
Arbeitszeiten
Gleitzeit ist ein Geschenk. Man kann um 6 Uhr anfangen, aber auch erst um 9 Uhr. Man darf sich Überstunden aufbauen, um dann Freitags um 12 Uhr Feierabend machen zu können. Oder man geht in der Woche spontan mal 1 Stunde früher nach Hause. Wenn man irgendwann selber in den Homeoffice gehen darf, dann ist das perfekt!