Kann gut gehen, meistens aber eben nicht! Nicht naiv an die Sache rangehen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wenn man sich keine Fehltritte erlaubt, wird man in Ruhe gelassen.
Wer gute Kontakte von Anfang an hat, kann erfolgreich werden. Im Normalfall möchte keiner einem Steine in den Weg legen.
Motivieren können sie alle gut. Die Schulungen sind rundum hochwertig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wer in dem Beruf bleiben, aber zu einem anderen Anbieter wechseln möchte, muss mit langen Kündigungsfristen rechnen. Man muss also kündigen und dann ein Jahr lang den Leuten weiterhin weiß machen, dass sie bei der DVAG am Besten aufgehoben ist, obwohl man selber den Laden verlassen will.
Sämtliche Veranstaltungen, Urlaube, Aufenthalte, wie man es nennen möchte, werden selbstverständlich von den Provisionen ALLER Mitarbeiter bezahlt. In den Genuss kommen jedoch nicht ALLE. Wer also die schönen Bilder sieht, muss wissen, dass er mit bezahlt hat, auch wenn er selber nicht eingeladen war ;-).
Finanziert wird das alles mit recht teuren Verträgen, die die Kunden abschließen in Verbindung mit der Arbeitskraft ALLER Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Sicherheit von Anfang an bieten. Dann wird die Fluktuation auch eingebremst.
Wenn man Aufenthalte und Urlaube bezahlt, dann vielleicht auch mal nicht im Kreis der "Gleichgesinnten".
Man leistet sich auch so ungerne Fehlzeiten. Wenn man dann auch noch seine Freizeit mit Menschen verbringt, die man ohnehin jeden Tag treffen kann, dann ist es kein Urlaub!
Die Leute früher aus Arbeitsverträgen lassen, wenn sie gehen möchten und nicht mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr belegen. Da merkt man wie selbständig man wirklich ist.
Arbeitsatmosphäre
War bei uns im Büro sehr freundschaftlich. Bricht aber alles ab, wenn man nicht mehr da arbeitet.
Kollegenzusammenhalt
Viel Neid und Missgunst, aber das ist eher eine menschliche Komponente. Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren.
Work-Life-Balance
Man kann sich viel rausnehmen, aber auf eigene Kosten. Bei Krankheit, Urlaub, etc. verdient man eben keinen Cent.
Es gibt viele, fast zu viele Veranstaltungen, an denen man teilnehmen sollte, sonst fällt man schnell zurück, manchmal auch in Ungnade.
Habe viel zu viele Menschen aus dem privaten Bereich verloren, weil sich fast alles nur noch um die DVAG gedreht hat und man oft keine Zeit mehr für andere Dinge finden konnte.
Wer also ein Privatleben haben möchte, sollte sich bewusst sein, dass es finanzielle Einbußen zur Folge haben kann.
Da man hier auch mit den privaten Kontakten startet und diese Personen die ersten sind, welche man kontaktiert, kann es passieren, dass die Leute sich von einem abwenden.
Diejenigen die bleiben, werden oftmals auch Kunden. Das heißt, wenn ihr euch mit diesen Menschen privat trefft, führen die Gespräche oftmals unweigerlich wieder zu Arbeit.
Somit ist man 24 Stunden am Tag DVAG´ler.
Vorgesetztenverhalten
Nichts ohne Hintergedanken! Man wird nur bei guten Zahlen stets gut behandelt. Wer mal zurückfällt, könnte auch in eine kleine Mobbingkriese geraten.
Interessante Aufgaben
Vielseitig. Jede Kundensituation ist eine andere. Also langweilig wird es nicht.
Natürlich gibt es auch unangenehme Gespräche, wenn Schäden nicht beglichen werden etc. Aber hier darf man die Generali loben. In den meisten Fällen gibt es gute Lösungen und man erhält als Vertriebler oftmals gute Kulanzlösungen, um diese Gespräche einigermaßen gut zu überstehen.
Gleichberechtigung
Leistungsorientiert. Aber es ist eben jeder selbständig.
Umgang mit älteren Kollegen
Man kann auch in Rente weiterarbeiten. Folgeprovisionen, welche man sich über Jahre aufgebaut hat, können das leben im Alter sichern, so lange man noch arbeiten kann.
Arbeitsbedingungen
Man muss eben viel selber investieren, aber Weiterbildungen werden viele angeboten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es ist ein Finanzvertrieb. Was soll man dazu sagen. Viele dicke Autos, wen das stört, der wird hier wenig Gleichgesinnte finden. Eine FDP wäre stolz, eine Grüne eher nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Leistet euch am Besten keine Auszeit, sonst kommt es schnell zu Missständen. Provisionssätze sind nicht nennenswert höher als bei anderen Anbietern.
Rückstellungskonto wird für Stornos gebildet, aber nicht wirklich dafür verwendet. Bei höheren Abgängen, wird von den kommenden Provisionen ein höherer Satz verlangt.
Es verlassen viele Mitarbeiter die DVAG und das oftmals mit Schulden. Wenn man dann kein sattes Rückstellungskonto hat (meines war glücklicherweise gut gedeckt), wird man schnell zur Kasse gebeten!
Wenn dann die Kunden nach einer Weile feststellen, dass sie womöglich nicht mehr betreut werden, oder die Lebenssituation sich geändert hat, dann können 5 Jahre Stornohaftungszeit (Marktüblich), eine lange Zeit sein.
Sozialleistungen werden nach einer Weile gewährt, was für Selbständige nicht selbstverständlich zu sein scheint. Aber letztendlich werden auch diese von erwirtschafteten Provisionen und von nichts anderem bezahlt. In den meisten fällen, zahlen dann wiederum die Kleinen den Großen.
Image
Ja was soll man sagen. Gibt genug zu finden. Von "merkwürdigen Verhältnissen", welche sonst in Glaubensgemeinschaften ausgelebt werden, bis hin zu "finanziellem Ruin", alles dabei... Sollte allerdings nicht alles auf die Goldwaage gelegt werden. Immerhin ist man selbständiger Vertriebler und muss nicht überall mitmachen.
Tut man es jedoch nicht, gerät man tatsächlich schnell ins Abseits.
Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass es fast keine neutrale Meinung zur DVAG gibt. Entweder man findet sie gut, weil man bereits mit ihr zu tun hat, oder man findet sie schrecklich weil man mit ihr zu tun hatte. Objektivität ist selten gegeben von außen.
Karriere/Weiterbildung
Karriere möglich und darauf liegt die Betonung. Die Meisten fischen jedoch im Trüben.
Wenn man nicht extrem viele solvente Kontakte, welche es gut mit einem meinen mitbringt, wird man es schwer haben!