Let's make work better.

Welches Unternehmen suchst du?
Kein Logo hinterlegt

Deutscher 
Alpenverein 
e.V. 
Bundesgeschäftsstelle
Bewertung

Hire and Fire bei einem der spannendsten Arbeitgeber Deutschlands. Schwache Führungskräfte in starkem Arbeitsumfeld.

1,9
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Image und das Aufgabenfeld

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

die Führungskräfte, die Bezahlung, die Kommunikation

Verbesserungsvorschläge

Die Führungsstruktur überarbeiten. Führungskräfte die keine sind solange aus der Verantwortung nehmen, bis sie die notwendigen Softskills dazu besitzen.

Arbeitsatmosphäre

Ich möchte hier eingangs ganz klar herausheben, dass dies nur die Abteilung betrifft, in welcher ich gearbeitet habe - das Ressort Hütten und Wege. Explizit möchte ich sagen, dass die anderen Ressorts und Abteilungen von außen betrachtet einen deutlich homogeneren Eindruck gemacht haben.
In dem Ressort, in welchem ich gearbeitet habe, war die Atmosphäre immer leicht gedrückt. Dies liegt am langjährigen Ressortleiter, welcher ganz klar nach aussen trägt, dass er das Ressort mit einem leicht narzistischen Führungsstil kontrolliert. Anfangs dachte ich, dass das vielleicht nur die Fassade ist. Stück für Stück hat sich aber herausgestellt, dass der Kern hinter der Fassade der Gleiche ist. Die Mitarbeiter haben eine gewisse (Ehr?)Furcht, die sich drückend auf die Stimmung auswirkt.

Kommunikation

Insgesamt bemüht sich die BGS des DAV um viel Transparenz. Der übergeordneten Kommunikation würde ich 4 Sterne geben. Der Ressortspezifischen allerdings wieder nur 1 Stern, weswegen ich 2 Sterne vergebe. Mir wurden Vorwürfe gemacht, ich würde mich nicht um Termine kümmern bzw. hätte mir keine Informationen eingeholt, obwohl ich genau das gemacht hatte, aber von den mir zuständigen KollegInnen keine Informationen weitergeben wurden "ich weiß das selbst nicht und setz mich einfach mal rein" bzw. "Ich dachte ich habe Dir die Unterlagen weitergeleitet".
Diese Vorwürfe wurden mir schon in der dritten Arbeitswoche gemacht, ohne mich erst einmal zu fragen, ob mir den Informationen gefehlt hätten. Es wurde direkt dazu übergegangen Anschuldigungen zu tätigen.

Kollegenzusammenhalt

Auch hier würde ich gerne mehr Punkte vergeben. 95% der KolegInnen im Ressort waren auch wirklich sehr lieb und korrekt. Der springende Punkt ist allerdings, dass die Abneigung eines langjährigen Mitarbeiters, welcher gleichzeitig "die rechte Hand" der Ressortleitung darstellt, mir Steine in den Weg gelegt hat. Informationen wurden nicht weitergetragen. Ich wurde beim Anbieten meiner Hilfe und Kapazität immer nur darauf verwiesen, dass es ja viel gäbe aber ich aktuell nicht helfen könne. Am Ende wurde mir unterstellt, ich habe keinen Einsatz gezeigt. Hier geht es diesbezühlich nicht über 1 Stern hinaus.

Work-Life-Balance

Es gibt eine 40/60 Regelung für das Home Office. Von meinem Ressortleiter wurde allerdings anfangs eine 20/80 Anwesenheit gefordert, abweichend zur Betriebvereinbarung. Ich habe dem mündlich zugesagt und mich trotz 90 min One Way Arbeitsweg daran gehalten, auch wenn ich den Tag über alleine im Büro saß und trotz Anfrage nach Arbeit keine Arbeitsaufträge erhalten habe.

Vorgesetztenverhalten

Hier ist die BGS im Geschäftsbereich Alpine Raumordung extrem schwach aufgestellt. Mein erstes Personalgespräch mit dem Ressortleiter startete mit den Worten "Du hast Augenringe und stöhnst die ganze Zeit rum, was ist mit Dir los?". Es folgten weitere Anschuldigungen, wie: "Du hast den Gästen kein Wasser gebracht, das musste der XY alleine machen". Ja nur hatte der XY mir weder Bescheid gegeben, noch wusste ich, wo es in dem Bereich Bewirtungsmögichkeiten gibt, da weder XY oder sonstwer mir dies gezeigt hatten. Das mag jetzt kleinteilig klingen, aber genau so war das. Mir wurden Nichtigkeiten als Kapitalverbrechen und Arbeitsverweigerung vorgeworfen. Von diesen Nichtigkeiten waren viele aber komplett unwahr oder hatten XY in erster Instanz als Beteuer.
Als ich ein klärendes Gespräch mit dem Geschäftsbereichführer suchte, war dies zwar sympatisch, aber fachlich leider überhaupt nicht zielführend. Trotz kleiner Teams, hat dieser leider weder den Überblick, noch die Erfahrung wie man mit MA und oder FK umgeht. Es wurde sich entschuldigt, man sei übearbeitet aber man kümmere sich um Klärung. 2 Tage später wurde mir über MSTeams!!! die Kündigung mitgeteilt, während ich im Büro war.

Interessante Aufgaben

Auch hier. Das Potential beim Alpenverein ist riesig. Ich war hochmotiviert und wollte meine Expertise und meine Ideen einbringen. Diese Vision und Motivation ist an den Mauern der Ressortleitung zerschellt. Hier wurde so getan, als wüsste man schon alles und als können Neuankömmlinge gar nichts. Aufgaben wurden auch auf mehrfache Anfrage hin nicht verteilt. Informationen musste man sich aus den Fingern ziehen. Es wurde immer wieder gesagt "Das erste Jahr seid ihr nur da um zu lernen und zu beobachten". Gleichzeitig wurde mir vorgeworfen, warum in einem Meeting mit Planer und Sektion nicht gleich interveniert habe, als mir etwas aufgefallen ist, was ich nachträglich bemerkt habe. Hier funktioniert nichts, außer man unterwirft sich dem "Chef" und spielt den gebückt gehenden. "Du musst viel mehr Fragen stellen", wurde mir immer wieder vorgeworfen. Ich bin von natur aus jemand, der kein Problem damit hat Fragen zu stellen und dies auch tut, aber mir Fragen aus den Fingern zu saugen, wenn meine Arbeitsanfragen schon keine Früchte tragen. Ganz spezielle Form der Teamleitung...!

Gleichberechtigung

Hierzu kann ich nicht allzu viel sagen. In der unteren Strukturebene gibt es viele Frauen und der Eindruck ist, als wären diese den Männern gleichberchtigt. Es wird auch Wert darauf gelegt das nach außen zu vermarkten. Wirft man einen Blick auf das Organigramm sieht man, dass es hier 14 Männer und 5 Frauen gib (Stand Organigramm 2023). Das mag sich mittlerweile verbessert haben, spricht aber doch für ein Ungleichgewicht.

Umgang mit älteren Kollegen

Aufällig ist, dass es wenig ältere Kollegen gibt. Insbesondere im Bereich Alpine Raumordnung werden eigentlich nur KollegInnen u40 eingestellt.

Arbeitsbedingungen

Ein wirklich tolles Bürogebäude. Die technischen Arbeitsmittel sind etwas out of date. Schwere Handys und klassische Laptops, selbst wenn man viel in den Bergen unterwegs ist. Equipment zum Filmen und dokumentieren zwar vorhanden, aber auf viele Bedarfsträger kommen jeweils 1 Kamrea je Typ. So wird man auch dazu angehalten, doch sein eigenes Equipment zu nutzen, unentgeltlich aber auch rein optional. Hier geht lediglich viel potential verloren. Potential und Kreativität scheint mir aber doch auch eher ungewollt gewesen zu sein - zumindest in meinem Ressort.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier passiert auch weniger als eigentlich gewünscht wird. Die Ressorteitung hatte klar gemacht, dass Klimaschutz eine untergeordnete Rolle spielt und das Kerngeschäft, die Verwaltungsaufgaben, oberste Priorität haben.
Auch zum DAV selber muss man sagen, dass das Bild sehr zwiegespalten ist. Hauptsächlich wird Werbung für Berge bzw. Hütten gemacht, die nur mit dem Auto erreichbar sind. Sinnbildlich war dann dieses Jahr allerdings noch, dass als die Materialseilbahn zum Watzmannhaus im Nationalpark Berechtesgarden kaputt ging, man eine Versorgung über den Helikopter bereitgestellt hat. Hier hätte der DAV sich für das Umweltbewusstsein, dass sie sich auf die Flagge schreiben, positionieren können, haben aber das Gegenteil bewiesen.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Bezahlung ist für den Raum München im Bereich unterdurchschnittlich. Mit allem schöngerechnet kann man sich eine durchschnittliche Entlohnung schönreden. Praktisch, man steigt angeblich alle paar Jahre automatisch auf. Mir ist allerdings zu Ohren gekommen, dass es auch langjährige Mitarbeiter gibt, auf die das nicht zutrifft.

Image

Insgesamt gut, wobei doch auch viele Mitarbeiter merken, dass es oft mehr "Schein als Sein" ist. Trotzdem sind die meisten Stolz, auf ihr Logo auf der Jacke.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt einen haufen Weiterbildungsmöglichkeiten das ist durchaus löblich. In einer Position aufsteigen ist hier aber nahezu unmöglich. Entweder man bewirbt sich von drauße auf eine hohe Stelle, oder man muss hoffen, dass intern die Möglichkeit besteht. Die meisten Führungskräfte sitzen aber alteingesessen auf ihren Positionen und werden diese nicht freimachen.

HilfreichHilfreich?1Zustimmenstimmt zuMeldenTeilen

Arbeitgeber-Kommentar

Esther Herold-SabbahHR

Liebe*r ehemalige*r Kolleg*in,
vielen Dank für die detaillierte Kritik zu deiner Zeit bei uns, die wir sehr ernst nehmen und intern aufarbeiten werden.

Gerade wenn man sich innerhalb der Probezeit einseitig trennen muss, bleibt oft ein negatives Gefühl. Wir sind sehr froh, dass dies bisher beim DAV nur selten vorkam.

Ein paar Worte zu deiner Kritik:

Der DAV erwartet - wie jedes Unternehmen - von seinen Mitarbeiter*innen, mit Leidenschaft aktiv anzupacken und ein Auge dafür zu haben, wo sie das Team unterstützen können. Wir bedauern, dass sich unsere gegenseitigen Erwartungen an eine Zusammenarbeit während der Probezeit nicht gedeckt haben.

Der DAV ist einer der großen Naturschutzverbände in Deutschland – und wir sind davon überzeugt, dass wir dem damit verbundenen Anspruch auch gerecht werden. Einzelne Beispiele wie das von dir genannte mögen auf den ersten Blick anders aussehen. Aber sowohl hier als auch in den vielen anderen Bereichen handeln wir auf der Basis von sehr fundierten Überlegungen, wie die Belange von Natur- und Umweltschutz mit den Belangen des Bergsports und der entsprechenden Infrastruktur in Einklang gebracht werden können. Womöglich hast du in der kurzen Zeit, die du bei uns warst, noch kein umfassendes Bild von unserem Tun bekommen.

Nachhaltigkeit ist ein Grundprinzip des DAV, das selbstverständlich auch in unsere Vorstellungen von Führung und Zusammenarbeit hineinreicht. Wir möchten hier eine von Respekt und Vertrauen geprägte Kultur leben. Deshalb abschließend noch einmal der Hinweis: Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und werden sie intern aufarbeiten.

Wir wünschen dir für die Zukunft alles Gute!

Freundliche Grüße,
Andrea Händel
Hauptgeschäftsführerin Deutscher Alpenverein e.V.

Anmelden