Unbezahlbarer Arbeitsplatz am Puls von Demokratie und Land
Gut am Arbeitgeber finde ich
Großartiges Umfeld, spannend, abwechslungsreich, kollegial.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Politik kann eben lange und mühsam sein - der Bundestag hat als Institution für MitarbeiterInnen nicht immer einfache Eigenheiten.
Verbesserungsvorschläge
Transparentere Gehälterstruktur für alle Büros, größere Gleichberechtigung zwischen Wahlkreis- und Berliner Angestellten.
Arbeitsatmosphäre
Sehr von Büro zu Büro verschieden, oft aber sehr kollegial und auch freundschaftlich (oftmals einschließlich des/der MdB). Wahrnehmbare Verschlechterung nach Einzug der AfD bzw. auch teils in Krisen- und Wahlzeiten.
Kommunikation
Innerhalb der Büros frei gestaltbar, mit den verschiedenen Strukturen des Hauses oft sehr umständlich und kompliziert. Wust an Emails, Informationen, etc. Logischerweise, aber dennoch nicht weniger anstrengend, ist das zähe Ringen, Aussitzen oder eben auch mal Streitigkeiten innerhalb der Fraktionen, bzw. mit den politischen "Gegnern".
Kollegenzusammenhalt
In den kleinen MdB-Teams oft sehr, sehr gut. Es gibt auch immer wieder die Möglichkeit über Feste und Veranstaltungen außerhalb des Büros zusammen zu kommen.
Durch Praktikanten, stud. Mitarbeiter oder auch ausländische KollegInnen über Austauschprogramme auch oft eine gute Durchmischung und Abwechslung in den Teams.
Work-Life-Balance
Durch Rhythmus Wahlkreis-/Sitzungswochen etwa 50/50 an Wochen, mit sehr hoher Taktrate und Überstunden, dann aber eben auch der Möglichkeit zum Ausgleich.
Kann schlechter werden je nach zusätzlichen Aufgaben des/der MdB und der jeweiligen Popularität bzw. Gefragtheit bei BürgerInnen und Medien.
Vorgesetztenverhalten
Oft sehr kollegial bis freundschaftlich, Duzen in den Mitte-links Parteien Normalität. Enge Verbindung notwendig, manchmal aber auch hinderlich, wenn Meinungsverschiedenheiten oder formelle Fragen anstehen.
MdBs haben oft keine Führungserfahrung, eine entsprechende Kultur muss also gemeinsam erarbeitet werden, was auch mal zu Problemen führen kann.
Man muss sich immer wieder daran erinnern, dass das Arbeitsverhältnis eben nicht mit dem Bundestag, sondern dem jeweiligen MdB besteht!
Interessante Aufgaben
Egal ob Wahlkreis oder Berlin, die Aufgaben sind vielfältig und geben tolle Einblicke in unsere Demokratie und unser Land - oft mit viel Gestaltungsspielraum (insbesondere als wiss. Mitarbeiter).
Gleichberechtigung
Sicherlich von der Partei abhängig. Bei den Mitte-links Parteien idR kein Problem.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Alterschnitt der Mitarbeiter auf wiss. Mitarbeiter/Referenten-Ebene ist recht jung (25-45), Aufstiegschancen dürften für ältere Mitarbeiter schnell ausgreizt sein.
Arbeitsbedingungen
Berlin top, wen auch je nach Zahl der Mitarbeiter kleine Büros. Wahlkreis sehr unterschiedlich, oft selbst zu gestalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grundsätzlich Zug für Dienstreisen, viele Büros versuchen sich am papierfreien Büro (Erfolge halten sich in Grenzen, es wird aber besser).
Gehalt/Sozialleistungen
Zumindest bei den MdBs im freiwilligen Tarifsvertrag für die Alters- und Karrierestufe der meisten Mitarbeiter schwer zu schlagen, zumindest in den sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereichen.
Image
So leicht wird man in seinem Berufsleben nicht mehr in Chefetagen verbunden.
Karriere/Weiterbildung
Tolle Weiterbildungsseminare, Karrierechancen nur gegeben, wenn man als stud. Mitarbeiter/Praktikant beginnt. Wissenschaftliche Mitarbeiter haben nur die Chance über Karriere des/der MdBs "mitzusteigen" (ins Ministerium, zur Fraktion o.ä., aber nicht innerhalb des Bundestages).
Dauernde Abhängigkeit vom Mandat des/der Abgeordneten bedeutet für alle Verträge (auch die entfristeten) eine ständige Möglichkeit des Jobverlustes (Ausscheiden des/der MdB durch Krankheit, Todesfall, Rücktritt, etc.; Mandatsverlust bei Wahlen oder Neuwahlen; Wechsel des/der MdB auf anderen Posten).