Macht und Prestige vor Miteinander und Zusammenhalt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst geben einen sicheren Rahmen. Es gibt Gebäude und Räume die barrierefreier sind. Daher besser als bei vielen Arbeitgebern. Zentrale Lage.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Worte zählen weitaus mehr als Taten. Daher verändert sich wenig oder sehr langsam und vieles bleibt auf der Strecke; vor allem das Potenzial der bereits dort arbeitenden Menschen. So sind viele frustriert. Jedoch entschädigt - und irgendwie auch gebunden - durchs Gehalt.
Verbesserungsvorschläge
Eine deutlich größere Wertschätzung und Anerkennung von Kompetenzen und Fähigkeiten ohne Uniabschlüsse wäre wünschenswert, sowie vor allem für nicht juristische Fachrichtungen. Interdiszilinarität und Diversität werden dadurch krass ausgebremst. Das ist ein großer Verlust für Innovation und Miteinander. Mut würde hier gut tun, um zeitgemäßer zu agieren.
Arbeitsatmosphäre
Viel geht über Hierarchie, Macht und Ego, sowie über vergangene Gesichten zwischen den Mitarbeitenden und Führungskräften. Diese geben vor, was "erlaubt" ist an interner Zusammenarbeit und am Informationsfluss.
Kommunikation
Wenig Transparenz bei Entscheidungen und Veränderungen, selbst im Nachhinein wenig Bereitschaft für Klärung oder Begründung, um sich mitgenommen zu fühlen. Wenig Partizipation gewünscht und möglich. Es gibt natürlich immer einzelne Menschen, die es anders leben. Zum Glück! Danke! Jedoch die Mehrheit verhält sich leider anders.
Kollegenzusammenhalt
Durch die Kommunikation, Hierarchie und alte Verstrickungen sehr trüb gefärbt. Jedoch umso stärker zwischen den wenigen (hoffentlich werden es mal mehr!), die ein anderes Miteinander wünschen. Leider gehen davon viele sobald sich eine andere berufliche Chance bietet. Ich ja auch.
Work-Life-Balance
Ganz gut, durch die gesetzlichen Regelungen. Jedoch ist es wichtig, resilient gegen Erwartungs- und Gruppendruck zu sein. Dies kann sich natürlich trotzdem auf die Karriere auswirken. Also eigentlich keine gute Bewertung, da wenig Vertrauen in Mitarbeitende und Präsenz zu bestimmten Zeiten und Terminen wichtiger ist als erreichte Arbeit. Trotzdem ist es möglich bestimmte Standards zu nehmen.
Vorgesetztenverhalten
Natürlich gibt es auch vereinzelt tolle Führungskräfte. Je höher es geht, desto weniger. Dies liegt weniger an den Menschen an sich, als an den Vorgaben und informellen Regeln. Und an der fehlenden Weiterbildung bzw. auch der nicht Beachtung von sozialen Kompetenzen bei der Auswahl. Dann prägen Druck und Kultur im Haus das Miteinander.
Interessante Aufgaben
Ja, durch die Punkte oben natürlich eher weniger Selbstwirksamkeit und definitiv sind ein langer Atem und hohe Frustrationstoleranz notwendig. Fachliche und logische Argumente sind weniger relevant als (konservative Normen der) Hierarchie. Junge, engagierte Menschen werden idR ausgebremst und gehen oder reduzieren ihr Engagement, um bestehen zu können. Gleichzeitig gibt es sehr interessante Aufgaben!
Gleichberechtigung
Viele Menschen mit Einfluss sind hier männlich sozialisiert. Männliche zugeschriebene Verhaltensweisen zählen definitiv viel mehr und sind ausschlaggebend für Karriere, Anerkennung und Gehör.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen, daher mittel, hörte jedoch von Kolleginnen, dass ältere Menschen nicht mehr gefördert und befördert werden. Dies liegt wohl zum Teil an den starren Vorgaben von Abschlüssen etc. Gläserne Decken gibt es viele.
Arbeitsbedingungen
Sehr unterschiedlich. Gib tolle Liegenschaften und sehr prekäre. Technische Ausstattung ist ebenfalls sehr unterschiedliche je nach Abteilung und Rolle. Generell aber schon noch sehr veraltet (nicht überall WLAN, kein ausgerolltes Social Collaboration Toll etc.)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Regeln und Gesetze sind leitend. Das, was gemacht werden muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Durch die Tarifverträge etc. definitiv für viele Bereiche postiv, vor allem ab höheren Dienst. Jedoch in speziellen Bereichen nicht konkurrenzfähig mit großen Firmen. Also bei IT.
Image
Das Ansehen von Externen ist idR sehr gut bzw. kann es ein Türöffner für vieles sein und Menschen sind interessiert und begeistert, wenn man erzählt, wo man arbeitet. Die Mitarbeitenden sprechen jedoch sehr negativ über ihren Arbeitgeber was Kultur, Arbeitsbedingungen und das MIteinander angeht. Leider spiegelt hier die Werbung nicht das Erlebte und Gelebte wider.
Karriere/Weiterbildung
Ab höheren Dienst ganz gut. Je niedriger die Entgeltgruppe, desto weniger Möglichkeiten für Weiterentwicklung, Weiterbildung und Aufstiegschancen gibt es. Gläserne Decken gibt es durch starre Vorgaben für Abschlüsse, Zertifikate und Stellenbeschreibungen viele. Es ist auch sehr abhängig von deiner direkten Führungskraft, ob du etwas bekommst oder nicht. Also eher intransparent.