Kein guter Ort für Menschen, die etwas voranbringen wollen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexible Arbeitszeiten. Büroausstattung in Ordnung. Viele freundliche Menschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Einstellungen nur mit befristeten Arbeitsverträgen. Keinerlei Einarbeitung, obwohl offiziell ein Mitarbeiter genau dafür benannt wurde. Darüber hinaus erfolgte keine Übergabe von Arbeitsprozessen, Dokumenten oder auch nur von Zugangsdaten vom Vorgänger. Inkompetente und führungsschwache Abteilungsleitung. Kaffeemaschinen im Büro sind nicht erwünscht. Küchenzeilen gibt es in jedem Stockwerk. Stattdessen muss man sich immer ohne Aufzug in die Küche im dritten Stock bemühen. Einige Kollegen haben daher auf löslichen Kaffee zurückgegriffen. Nach wie vor werden beim DJH Hierarchien gelebt. Das zeigt sich schon an der Größe der (Einzel-)Büros.
Verbesserungsvorschläge
Mehr echte Wertschätzung. Ein "danke" in einer E-Mail ist definitiv nicht, was hier gemeint ist. Anerkennung von fachlicher Kompetenz. Klare Abgrenzung von Aufgabenbereichen. Weniger Laberrunden, mehr machen (setzt Umsetzungskompetenz voraus). Die Fach- und Führungskompetenz der Abteilungsleitung sollte kritisch hinterfragt werden, um die Positionen dann konsequenterweise geeigneter zu besetzen.
Arbeitsatmosphäre
Unterschiedlich, im Allgemeinen aber gut. Hängt sehr davon ab, für wen und mit wem man zusammenarbeitet.
Kommunikation
Kommunikation findet meist nur über die Abteilungsleitung statt, aber nur wenig untereinander. Allerdings bilden sich in Abteilungen Grüppchen, die sich aktiver untereinander austauschen. Eine offene und proaktive Kommunikation wird zwar gewünscht und gefordert, wird aber dann schlichtweg ohne Rückmeldung ignoriert. Die Kommunikation vom Vorstand zu den Mitarbeitern findet regelmäßig statt, in die andere Richtung ist es weitaus schwieriger. Ein fachlicher Austausch war mir wegen unterschiedlicher Weiterbildungslevel im Allgemeinen nicht möglich.
Kollegenzusammenhalt
In dieser Hinsicht habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht.
Work-Life-Balance
Sehr gut.
Vorgesetztenverhalten
Wertschätzung ist ein Fremdwort. Allerdings habe ich nicht jede Abteilung kennengelernt. Es wird meistens erwartet, dass Aufgaben einfach erledigt und nicht diskutiert werden. Zur Mitarbeiterführung gehört, und dies ist beim DJH nicht gegeben, dass Konflikte gelöst gehören und nicht ausgesessen. Grundsätzlich regiert das Chaos und nicht das strukturierte Vorgehen. Immer wieder werden Projekte von der Abteilungsleitung mangels Kompetenz oder Desinteresses an die Wand gefahren.
Interessante Aufgaben
Je nachdem, was man unter "interessant" versteht. Wenn das bedeutet, dass man auf Zuruf auch für völlig andere Aufgaben zur Verfügung stehen muss als für die, für die man eigestellt wurde, so könnte man das interessant finden. Ansonsten richten sich die Aufgaben vor allem nach dem, was die Abteilungsleitung als notwendig ansieht.
Gleichberechtigung
Ist gegeben. Allerdings werden Positionen im Marketing klassisch weiblich besetzt, Positionen in der IT männlich. Ganz frei von geschlechtsspezifischen Stereotypen ist man nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nicht anders behandelt als jüngere. Allerdings ist das Durchschnittsalter insgesamt eher hoch.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind gut. Home Office wird aber nur an jeweils zwei Tagen pro Woche genehmigt. (Siehe Umwelt-/Sozialbewusstsein). Office-Anwendungen werden über eine Citrix-Umgebung remote genutzt, was immer mal wieder zu Problemen führt. Zusätzliche Software (und deren spätere Aktualisierung) ist nur sehr beschränkt und sehr mühsam zu bekommen (aber grundsätzlich möglich). Die Parkplatzsituation ist mangels Firmenparkplatz sehr schwierig für Mitarbeiter, die nicht den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. Achtung: die Räume in der Geschäftsstelle sind nicht barrierefrei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel darüber geredet und das DJH gibt sich den Anschein eines nachhaltigen Unternehmens. In der Praxis wird aber auch nur mit Wasser gekocht. Zum Beispiel türmen sich auf vielen Schreibtischen immer noch Stapel von Papier. Dienstfahrzeuge verbrauchen nach wie vor fossile Brennstoffe. Photovoltaik/Photothermie wird nur bei sehr wenigen Jugendherbergen genutzt. Jugendherbergen haben so gut wie nie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt in der Geschäftsstelle ist in Ordnung, aber nicht überdurchschnittlich. Jenseits der üblichen allgemeinen Zahlungen sind individuelle Prämiensysteme unbekannt.
Image
Sehr konservatives und angestaubtes Image und das durchaus zu Recht. Obwohl nach Kräften versucht wird, das Image aufzupolieren, ist dies nur von wenig Erfolg gekrönt. Das Konzept der Jugendherbergen hat sich überlebt. Das zeigt sich daran, dass immer mehr Häuser geschlossen werden. Einzig die Jugendherbergen in den Städten haben noch eine Überlebenschance. Diese sehen sich aber einer großen und kostengünstigen Konkurrenz gegenüber.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen sind nicht vorhanden. Weiterbildungsmaßnahmen habe ich nur inhouse auf niedrigem Niveau kennengelernt.