außen hui - innen pfui
Gut am Arbeitgeber finde ich
Work-Life-Balance
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Was das Image nach außen vorgaukelt, wird im Inneren nicht gelebt:
- starre, steile Hierarchien
- antiquiertes Führungsverhalten
- keine Fehlerkultur ("Wir machen keine Fehler." "Wer Fehler macht, hat hier nichts verloren.")
- Entwicklung unerwünscht ("Alles soll so bleiben, wie es ist." "Das haben wir immer schon so gemacht.")
- "öffentlicher Dienst Mentalität"
- keine fairen Aufstiegschancen (Formalanforderung und interne Seilschaften statt Leistung)
Verbesserungsvorschläge
Weniger Show, Selbstgefälligkeit und Selbstbeweihräucherung, mehr ernsthafte Auseinandersetzung mit Optimierungspotentialen.
Arbeitsatmosphäre
Kommt sehr auf das unmittelbare Arbeitsumfeld an. Es gibt tolle, harmonische Teams mit vielen motivierten Leuten und Teams, in denen eine Atmosphäre von Angst und Misstrauen herrscht. Sehr vieles hängt vom unmittelbaren Vorgesetzten ab, da dieser in der starren Hierarchie eine starke Machtposition hat.
Kommunikation
Es ist oft das, was nicht gesagt wird, dass hier den wichtigsten Teil der Kommunikation ausmacht. Über vieles sollte man besser schweigen, wenn man sich nicht massiven Ärger einhandeln will.
Andererseits scheuen sich selbst Führundkräfte nicht, in großen Runden über Abwesende offen zu lästern oder bei ausgeschiedenen Mitarbeitern nochmal kräftig "nachzutreten".
Wer was sagen darf, hängt vor allem von der eigenen Position ab. Hierarchiebenen bei der Kommunikation zu überspringen gilt als Todsünde.
Kollegenzusammenhalt
Kommt sehr auf das einzelne Team an. Es gibt welche, die hervorragend funktionieren und welche die einander nicht über den Weg trauen.
Work-Life-Balance
Wer eine Familie hat, wird die großzügigen Regelungen bzgl. Gleitzeit und Homeoffice sehr zu schätzen wissen. Allerdings hält sich das DLR hier für herausragend und einzigartig. Das bestimmte Arbeitsmodelle inzwischen einfach antiquiert sind und nicht wieder zurückkommen werden, hat man noch nicht erkannt. Man hält jede Flexibilisierung für ein großzügiges Entgegenkommen, für das die Mitarbeiter täglich Dankbarkeit zeigen sollten.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Es kommt auf die Hierarchie-Ebene und das eigene Umfeld an. Es gibt faire, kollegiale und wertschätzende Teamleitungen und es gibt waschechte 50er-Jahre-Tyrannen. Insgesamt ist das Führungverständnis leider nach wie vor von Befehl und Gehorsam geprägt. Von Mitarbeitern wird üblicherweise erwartet, dass sie "ihren Platz kennen", die Klappe halten und keine Widerworte geben.
Interessante Aufgaben
Kommt ganz auf die individuelle Aufgabe an. Der DLR Projektträger ist in erster Linie eine administrative Einrichtung. Wer gern immer schon in der öffentlichen Verwaltung arbeiten wollte, ist hier goldrichtig, wer ein wissenschaftliches oder kreatives Arbeitsumfeld erwartet eher nicht.
Gleichberechtigung
Nach außen präsentiert man sich gleichberechtigt und betont die nahezu 50/ 50-Verteilung von Frauen und Männern. Ein Blick ins Organigramm verrät aber sofort, wo die Glasdecke liegt. Auf den unteren Ebenen findet man überdurchschnittlich viele Frauen, auf den obersten ausschließlich Männer. Eine Änderung ist weder in Sicht noch von der Leitung angestrebt. Tipp an potentielle neue IT-Kollegen: Wer sich gern in der Manosphere bewegt, wird hier Gleichgesinnte finden.
Umgang mit älteren Kollegen
Altersdiskriminierung im üblichen Maß, nicht unternehmensspezifisch: Wer alt ist gilt automatisch als technisch überfordert und unfähig, sich neuen, anspruchsvollen Aufgaben zu stellen (oberster Hierarchieebene natürlich ausgenommen).
Arbeitsbedingungen
Räumlichkeiten und technische Ausstattung für eine Verwaltungsorganisation ganz ordentlich. Sozialräume in manchen Gebäuden nicht vorhanden. Man sieht es lieber, dass Mitarbeiter schnell einen Happen am Schreibtisch essen und weiterarbeiten, als dass sie mit Kollegen eine vernünftige Pause machen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Green- und Socialwashing wie überall. Man tut so, als nähme man das Thema ökologische und soziale Nachhaltigkeit ernst, aber das ist in erster Linie Imagepflege und Recruting-Instrument.
Gehalt/Sozialleistungen
TVöD. Einstufung nach rein formalen Kriterien. Leistungsaufstiege werden gern mal in Aussicht gestellt und dann wieder einkassiert, sobald der Mitarbeiter die gewünschte Mehrleistung erbracht hat.
Image
Das Image des DLR ist hervorragend. Aber es ist eben vor allem Fassade.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es nur für Mitarbeitende höherer Hierarchiebenen und auch dort nur bei angepasstem Verhalten und mit den passenden Verbindungen. Leistung zählt wenig bis nichts.
Interne Weiterbildungen werden für manche Gruppen angeboten, für andere nicht. Spezifische Weiterbildungen müssen oft extern gemacht und vom Mitarbeiter selbst bezahlt werden.