Vom Besten Arbeitgeber 2012 zur Drückerkolonne 2024
Gut am Arbeitgeber finde ich
- der Firmenauftritt weltweit
- die Kommunikation zu den Kollegen außerhalb Deutschlands
- die Kreativität, die man auf fast allen Märkten(außerhalb des eigenen!)beobachten kann
- das vermeintlich beste Spirituosenportfolio der Welt
- Meetings mit meist guten Programmen für die Angestellten und Mitarbeitenden
- die Selbsteinteilung der Arbeit, sofern man diese auch einhält und mit bestem Gewissen absolviert
- die angebotene Elternzeit
- das Angebot auf Vermögenswirksame Leistungen stellen zu können
- das Angebot für ein Sabbatical
- die Möglichkeit einen Workation-Antrag stellen zu können
- die Nichtentlassung während der Corona-Pandemie
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- die mangelnde Kommunikation
- heimliche Vetternwirtschaft
- keinerlei Wertschätzung der Arbeitenden
- das nicht befolgen von Richtlinien und des eigenen Regelwerkes
- das Auftreten, das Vorgehen und Walten von Vorgesetzten
- das Mobbingfälle gerne in Vergessenheit geraten und nicht behandelt werden
- das der BR sowie HR keineswegs neutral ist, sondern dem Druck der Chefetage weicht und eher zu meiden ist
- der Machtmissbrauch der Vorgesetzten
- das Einsetzen von unstrukturierten, dafür aber kostspieligen Agenturen
- Probleme auszusitzen
- den Druck auf Angestellte aufzubauen, um die jeweilige Hackordnung der Ziele der einzelnen Gewerke/Abteilungen aufrechtzuhalten
- das unkontrollierte Verschwenden von Geld der einzelnen Departments
- der kurze Atem bei Einführung neuer Produkte und Fokusmarken
- der arrogante Auftritt in der Gastronomie
- Die neue Richtlinie lieber den Fokus auf Outlets kurzfristig "kaufen" zu legen statt eine Bindung mit den Gastronomen einzugehen und langfristig mit ihnen zu arbeiten
- das Kannibalisieren der Eigenprodukte
- schlechte bis gar keine Weiterbildung
Verbesserungsvorschläge
Es ist dringend erforderlich, dass wir hier eine klare Richtlinie etablieren: Bitte unterlasst weitere Versuche, die Struktur unserer Firma zu verändern. Unser Fokus liegt auf der Produktion unserer Spirituosen und nicht auf Modetrends oder fragwürdigem Lifestyle.
Es ist nicht angebracht, Geld an drittklassige Influencer zu verschwenden, die lediglich halbherzige Beiträge veröffentlichen. Diese Beiträge tragen nicht zum Absatz unserer Produkte bei. Lasst uns auf einer professionellen Ebene arbeiten und vermeidet es, Angst zu schüren.
Es ist wichtig, dass wir eine klare Struktur schaffen und nicht diejenigen belohnen, die ihre Kollegen hintergehen. Eine Ellenbogenmentalität ist kontraproduktiv und verschlimmert die Situation nur noch mehr. Wir sollten uns fragen, warum sich niemand mehr auf unsere Stellenanzeigen bewirbt, und Vetternwirtschaft aus Verzweiflung vermeiden.
Externe Freelancer passen nicht in unser System von DIAGEO. Wir sollten diejenigen nicht befördern, die andere mobben, sondern diejenigen wertschätzen, die echte Leistungen erbringen und loyal zur Firma stehen.
Wir sollten auf diejenigen hören, die über Fachkenntnisse verfügen, und uns selbst hinterfragen, was uns wichtiger ist: Ein zufriedenes Team oder Mitarbeiter, die aus Angst handeln müssen.
Langfristig wird das Kalkül der Geschäftsführung nur für sie selbst aufgehen, um die nächsthöhere Position zu erhaschen, jedoch nicht für die Company als solches und schon gar nicht für die Aktionäre.
Menschlich gesehen wird hier vieles falsch gemacht und auch Existenzängste billigend in Kauf genommen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Compliance, Integrität und Co sind scheinbar nur noch digitale Zertifikate, die man sich nach dem Absolvieren ausdrucken kann
Arbeitsatmosphäre
Was anfangs als atmosphärisch als Traumjob startete, endet zunehmend in einem enden wollenden Albtraum
Kommunikation
Es ist äußerst enttäuschend: Informationen über unsere eigenen Produkte sind im Internet besser zu finden als intern. Rückmeldungen werden binnen Minuten erwartet, aber oft werden eigene Anfragen einfach komplett ignoriert. Das ist inakzeptabel und muss dringend verbessert werden.
Kollegenzusammenhalt
Es ist an der Zeit, klare Grenzen zu setzen: Aus einer einst herausragenden Teamkultur wird zunehmend ein schwieriges Unterfangen. Es gibt keine Bereitschaft mehr, Risiken einzugehen, und niemand ist mehr gewillt, die Extrameile zu gehen. Um den eigenen Job zu sichern, wird Denunziation wie in früheren Regimen praktiziert. Die fachlich kompetenten Kollegen wurden größtenteils aus der Unternehmung gemobbt, sobald sie "unbequem" wurden. Zurück bleibt ein Kollegium, das egoistischer und unerfahrener nicht sein könnte. Dieser Trend muss dringend umgekehrt werden.
Work-Life-Balance
Es ist frustrierend zu sehen, wie oft etwas gepredigt wird, aber dann nicht im Geringsten eingehalten wird. Bei unseren Mitbewerbern gibt es Nacht- und Wochenendzuschläge, doch wir sehen davon nichts. Die Ruhezeiten zwischen den Diensten werden bewusst ignoriert, und Überstunden werden erwartet, ohne jegliche monetäre Entschädigung oder Freizeitausgleich. Es ist Zeit, dass unsere Worte mit Taten übereinstimmen, und dass wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter respektieren und angemessen darauf reagieren
Vorgesetztenverhalten
Es ist an der Zeit, klare Grenzen zu setzen: Trotz Annahme, dass es nicht schlimmer werden könnte, ist das Gegenteil der Fall. Die neue Chefetage räumt alles beiseite, was ihrem persönlichen Erfolg dient, ohne Rücksicht auf das Wohl des Unternehmens. Die Kommunikation ist hier nicht vorhanden und wird unangemessen auf Nicht-Entscheidungsträger oder einen sichtlich eingeschüchterten Betriebsrat abgewälzt. Mitarbeitende werden sogar unter Zeugen im Videokonferenzen eingeschüchtert und beleidigt, jedoch scheint der Druck zu genügen, dies nicht melden zu müssen. Der Machtmissbrauch nimmt beängstigende Formen an. Das muss sich ändern
Interessante Aufgaben
Es gab sie einmal, jedoch zur Zeit eher Mangelware, aber wird es nach der weiteren Umstrukturierung sicher erneut geben
Gleichberechtigung
Hier folgen wir strikten Richtlinien, was im Sinne von Gleichberechtigung und Regenbogenkultur sehr positiv ist. Dennoch sind einige Positionen in Bezug auf die Außenwirkung ungünstig platziert und intern doch sehr fragwürdig und erscheinen eher plakativ und keineswegs sinngemäß
Umgang mit älteren Kollegen
Nahezu alle Mitarbeiter im Alter Ü50 wurden bereits entlassen oder bei zu langer Betriebszugehörigkeit, vermutlich aufgrund von Abfindungszahlungen, noch gehalten
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind hier alles andere als ideal, und es wird enorm viel von einem abverlangt. Doch das Ganze dient nur dazu, die Ziele der nächsten Vorgesetzten besser in Szene zu setzen. Das tschechische Wort "robota" beschreibt die Situation treffend. Solange man seine Ziele (KPIs) erreicht, kann man bei DIAGEO Germany einigermaßen gut leben. Allerdings waren die letzten Vorgesetzten nicht in der Lage, sinnvolle oder umsetzbare Ziele auszuarbeiten oder zu kommunizieren.
Eigene Ideen sind hier nicht besonders erwünscht. Wenn man sich darauf beschränkt, Anweisungen zu befolgen und keine hohen Ansprüche an sich selbst hat, ist man hier genau richtig aufgehoben. Sicher als Sprungbrett attraktiv für die Vita, jedoch kein Ort um langfristig zu verweilen
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Trotz der Betonung verschiedener Umweltkampagnen sollte niemand erwarten, dass diese auch nur annähernd die Schäden ausgleichen können, die ein Großkonzern verursacht. Es scheint, als ginge es nur um das Image nach außen, denn von echter Nachhaltigkeit ist keine Spur
Gehalt/Sozialleistungen
Beim Eintritt in das Unternehmen sollte das Gehalt hart verhandelt werden, da sonst nach veralteten Gehaltsstrukturen gezahlt wird. Neuere Mitarbeiter erhalten deutlich höhere Gehälter als langjährige Angestellte. Eine Anpassung an die Inflation oder eine Angleichung der Löhne ist hier nicht zu erwarten. Staffellöhne sind nicht vorgesehen. Das Bonussystem stellt lediglich einen kleinen Anreiz dar und sollte nicht als Hauptmotivation dienen, da er eher nichtig ist. Vermögenswirksame Leistungen können beantragt werden, müssen jedoch angefragt werden
Image
Das Image unseres Unternehmens, insbesondere in Deutschland, ist schwer beschädigt. Die jüngste Umstrukturierung, die zu einem massiven Mitarbeiterverlust führte, hat das Vertrauen in der Gastronomie stark beeinträchtigt. Jahre der Markenbildung, Kundenbindung und Beziehungspflege wurden praktisch über Nacht aufgegeben und zunichte gemacht.
Es ist verständlich, dass viele Produkte aus Bars und Restaurants entfernt wurden. Selbst eine externe Agentur konnte die Situation nicht verbessern, sondern eher verschlimmern.
Obwohl DIAGEO wahrscheinlich das beste Portfolio weltweit hat, wird es hier keine Punkte mehr sammeln können. Es wird Jahre dauern, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen und die Marken wieder attraktiv zu machen.
Der E-Commerce-Bereich wird weiterhin von Plattformen wie Amazon profitieren, jedoch nicht die Gastronomie.
Karriere/Weiterbildung
Völlige Fehlanzeige