Vollzeitkraft im Gruppendienst
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es ist immer was los und die Kinder liegen mir am Herzen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das die Mängel angesprochen werden aber immer wieder mit einem "wir arbeiten dran" weg gelächelt werden. Tatsächlich dauert die Umsetzung sehr lange und ist teilweise nicht spürbar.
Verbesserungsvorschläge
Die Arbeitsqualität muss dringend verbessert werden um dauerhaft Mitarbeiter zu halten und neue Bewerber eine Chance zu geben. Die ausgerechnet Stunden pro HBK sind nicht immer nachvollziehbar und teilweise unbegründet, da die tatsächliche Unterstützung den angeordneten HBK weit übersteigt.
Arbeitsatmosphäre
Soweit gute Kolleginnen, nur vereinzelt jemand dabei der nicht für einen harmonisches Miteinander sorgt. Die Vorgesetzten wissen leider nicht immer wie es auf den Gruppen zugeht, bis kurz vorm großen Knall. Momentan, wenn ich von mir spreche, macht mir der Beruf dadurch immer weniger Spaß.
Kommunikation
Erfolgt größtenteils durch Email Kontakt besonders was die Vorgesetzten angeht. Ansonsten ist der Austausch zwischen Schule, Fachdienst oder Therapeuten gut.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits gesagt, soweit gute Kollegen.
Work-Life-Balance
Fast nicht vorhanden. Besonders bei Schichten von Spät auf Früh ist es nicht möglich abzuschalten. Die 9h Ruhezeit dazwischen sind mehr als ungenügend, da der Fahrtweg nicht inbegriffen ist. Auch hat man momentan das Gefühl überhaupt kein Privatleben zu haben, weil man ständig das Fehlen anderer ausbaden muss und sehr oft teilweise aggressiven Bewohnern völlig ausgeliefert ist. Mitarbeitermangel wird nicht ernst genommen vom Bezirk, die Bedingungen werden sogar eher noch schlechter und allgemein von der Politik totgeschwiegen.
Vorgesetztenverhalten
Ich zitiere aus der MAV - Versammlung von 2023: "Wenn hier eine Lücke entsteht, wird sie wo anders wieder geschlossen". Heißt im Klartext, den Obrigkeiten ist es egal ob du kündigst. Bis jetzt hat sich an der gesamten Situation auch nichts geändert. Vielleicht mit der neuen Gesamtleitung?
Interessante Aufgaben
Die Tagesplanung bleibt grob einem selbst überlassen, was auch ganz gut ist. Durch die momentane Situation mit potenziell aggressiven Bewohnerinnen aber sehr eintönig. Man ist gerade dauerhaft dazu gezwungen deeskalierend zu arbeiten, anstatt an den Zielen die man sich vorgenommen hat. Dadurch bleiben 5 von 6 Bewohnerinnen auf meiner Gruppe im Hintergrund während man nahezu ständig gezwungen ist eine 1:1 Betreuung zu leisten. Da man auch immer mal wieder alleine im Dienst ist, sind die Umstände nicht besonders gut, da man sich um die anderen kaum kümmern kann wenn man ständig eingenommen wird.
Gleichberechtigung
Der Beruf allgemein ist sehr Frauenlastig. Männer sind nur selten vertreten, so auf meiner Gruppe bis auf einen Praktikant momentan gar nicht. Aufsteigen kann jeder, ist wie ich finde aber nicht wirklich sinnvoll, da die Leistung das Mehrgeld deutlich übersteigt (Beispiel: als Gruppenleitung bekommt man ca. 200€ mehr als eine normale Fachkraft).
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen sind wichtig, aber haben ein viel höheres Risiko bei potenziell aggressiven Bewohnern.
Arbeitsbedingungen
Gruppen im Krankenhausstil individuell ausgestattet. Alles veraltet, muss dringend renoviert werden. Selbst schwarzer Schimmel ist in den Badezimmern möglich und wird bisher ignoriert. Es wird vieles recycelt, auch alte Möbel. Für alles gibt es eine Wiederverwertung außer der jeweilige Gegenstand ist beschädigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt die Möglichkeit sind ein Dienstrad zu leasen. Je nach Vertrag/Anstellung oder Fahrtweg aber nicht von Vorteil.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Arbeitsleistung momentan kein ausreichendes Gehalt.
Geld kommt pünktlich, schwankt aber immer wieder (ca. 2-500 Euro Unterschied).
Image
Image ist besser als der Ist-Zustand.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen möglich, aber sehr lange Wartezeiten je nach dem um was es geht.