Toxische Führungsebene
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team und den Zusammenhalt (Führungsebene ausgenommen, die ich menschlich nicht okay finde), Team-events, Messe-Besuche, Zusammenarbeit mit den Autoren und Freelancern, das abwechslungsreiche Aufgabenfeld.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
So gut wie alles. Entscheidungen, die einfach über die Köpfe des Teams hinweg getroffen werden, die aber alle im Team betreffen und für die am Ende das Team verantwortlich gemacht wird, wenn sie schiefgehen. Die Teamaufteilung, man ist immer in mehreren Teams, was ich persönlich schlecht finde, weil man sich nicht 100% in ein Team einarbeiten kann, sondern überall so ein bisschen Ahnung hat, aber eben nie so spezialisiert.
Verbesserungsvorschläge
Zu viele Themen (s.o.), aber grundsätzlich ein Tipp an die Führungsebene: die Mitarbeiter sind auch Menschen, kein Verschleißwerkzeug und der Verleger sollte dringend an seinem Verhalten arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Ich finde, man wird von der Führungsebene sehr unter Druck gesetzt und in Rollen/Positionen gezwängt, die man nicht ausfüllen kann/möchte. Da wird man auch nicht gefragt, es wird einfachso beschlossen. Das bezieht sich auch allgemein auf die Entscheidungen, bei denen das Team an sich nicht mit einbezogen wird. Die Stimmung im Team selbst ist gut und unterstützend, aber die Führungsebene geht meiner Meinung nach gar nicht. Menschlich und beruflich.
Kommunikation
Es werden zwar Feedbackgespräche pro Quartal geführt, in diesen wird man aber teilweise nur runtergemacht. Konstruktive Anmerkungen werden nicht ernst genommen, meistens werden sie sogar auf einen selbst bezogen und man wird dafür verantwortlich gemacht, wenn etwas schief läuft, obwohl das Team ja kein Mitspracherecht hat... Der Verleger ist leider sehr unprofessionell in seinem Verhalten, sehr sprunghaft und nimmt Dinge schnell persönlich, was meiner Meinung nach nicht okay ist. Man merkt, dass der Verlag "sein Baby" ist und die Mitarbeiter nur Mittel zum Zweck, ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Führungsebene macht keinerlei Fortbildungen als Führungskräfte, obwohl ich finde, dass Fortbildungen zum Thema "wie führe ich Mitarbeitergespräche", "wie motiviere ich meine Mitarbeiter" und "Mitarbeiterentwicklung" sehr sinnvoll und dringend notwendig wären. Hier wieder das Thema, dass man in Positionen gedrängt wird, die man nicht ausfüllen kann.
Kollegenzusammenhalt
Das Team ist super und hält zusammen. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig und jeder hat immer ein offenes Ohr. Die Führungsebene ist dabei ausgenommen.
Work-Life-Balance
Durch viel Home Office (weil der Verlag sehr klein ist und die Räumlichkeiten an sich schon nicht zulassen, dass alle Mitarbeiter gleichzeitig vor Ort sind) und den Druck von oben wird oft viel mit in den Feierabend genommen. Ich hatte oft das Gefühl, ich gebe 200% und es ist trotzdem nie genug. Es wurde immer nur gesehen, was noch nicht gemacht oder gewusst wurde (obwohl sich auch niemand dafür zuständig gefühlt hat, mir das mal zu erklären, damit ich es eben weiß und machen kann), und es wurde nicht das gesehen, was schon alles getan wurde.
Vorgesetztenverhalten
Dazu brauche ich nichts mehr sagen.. an Unprofessionalität nicht zu überbieten.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben an sich, die Zusammenarbeit mit den Freelancern und den Autoren waren immer sehr spannend, vielfältig und angenehm. Leider war der Workload aber pro Person immer zu hoch.
Gleichberechtigung
Hier gab es immer einen Widerspruch, finde ich. Volontäre und Praktikanten wurden wie feste Mitarbeiter behandelt und sollten dementsprechend schon schnell viel wissen und können, andererseits wurden diese auch herabgesetzt und waren "nur" Volos/Praktis. Das Gehalt war eine krasse Ausbeute, wenn diese die gleichen Aufgaben hatte wie ein fester Mitarbeiter, der mehr verdient hat. Volos/Praktis wurden also ausgenutzt. Zudem geht ein Volo hier 2 Jahre, was eher unüblich ist und die Ausbeute meiner Meinung nach unterstreicht.
Arbeitsbedingungen
Man hat eine gute Ausrüstung fürs Home Office bekommen. Der Verlag an sich hat aber nicht genug Plätze für jeden Mitarbeiter. Man hat nur 25 Tage Urlaub (alle Mitarbeiter), Vertrauensarbeitszeit (Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten, man sollte selbst schauen, dass man an einem anderen Tag früher geht, wenn man mal länger geabreitet hat, was technisch nie umsetzbar war, wegen des zu hohen Workloads), wenige Benefits wie Ticket- und Internetkostenübernahme (das waren aber auch schon alle Benefits).
Gehalt/Sozialleistungen
Unter aller Kanone..
Image
Nach außen ein gutes Image, aber hinter der Fassade sieht es ganz anders aus...
Karriere/Weiterbildung
Wie gesagt, keinerlei Fortbildungen, die einen auf die Teamlead-Positionen vorbereiten (in die man teilweise unfreiwillig gesteckt wird) und auch sonst keine Fortbildungen, die vom Arbeitgeber initiiert/angestoßen werden.