Ein Blick hinter die Kulissen bei Dr. Ausbüttel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das soziale Engagement außerhalb des Unternehmens und die Work-Life-Balance sind klare Stärken.
Verbesserungsvorschläge
Dringend an der Kommunikation arbeiten, einheitliche Arbeitsstandards schaffen und Führungskräfte besser schulen, damit diese respektvoll und motivierend mit Mitarbeitenden umgehen. Der Umgang mit Mitarbeitenden muss dringend menschlicher werden, insbesondere dann, wenn diese sich über die Maßen für das Unternehmen einsetzen.
Statt Anerkennung für Einsätze sollte Angst und Druck vermieden werden.
Arbeitsatmosphäre
Zu Beginn hatte ich den Eindruck, dass dies ein Unternehmen ist, das seine Werte wirklich lebt und ernst nimmt. Doch dieser Eindruck begann mit der Zeit zu bröckeln, insbesondere als immer mehr Kündigungen ausgesprochen wurden. Die Zeiten, in denen Unsicherheit herrschte, übertreffen leider die anfänglich guten.
Kommunikation
Die Kommunikation im Unternehmen ist chaotisch und wenig transparent. Schon bei meiner Einstellung gab es Unklarheiten. Dass ich in einem Bereich arbeitete, der einer völlig fremden Abteilung untergeordnet war, wurde mir zunächst nicht bewusst.
Ein großes Problem waren die vagen Aussagen seitens der Führungsebene. Besonders negativ in Erinnerung geblieben ist mir die Bemerkung: „In dieser Zeit werdet ihr so viel arbeiten müssen, aber warum genau, darf ich euch noch nicht verraten.“
Was den Informationsfluss betrifft, wusste jeder ein bisschen, aber niemand alles. Wichtige Informationen mussten mühsam zusammengesucht werden, da es keine einheitliche und transparente Weitergabe gab.
Positiv hervorheben möchte ich die Mitarbeiterbesprechungen, die einmal pro Quartal stattfanden. Diese waren informativ und gut organisiert.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt war einer der größten Pluspunkte. Ich hatte das Glück, mit einem großartigen Team zu arbeiten. Auch abteilungsübergreifend funktionierte die Zusammenarbeit hervorragend.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance in meiner Position war insgesamt gut. Überstunden konnten flexibel aufgebaut und abgebaut werden, und private Anliegen wurden unkompliziert berücksichtigt. Allerdings gab es Phasen mit deutlich höherer Arbeitsbelastung, insbesondere als ich zwei Aufgabenbereiche gleichzeitig betreuen musste, weil meine Leitungskraft nicht aktiv wurde.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten meiner Leitungskraft war enttäuschend und ließ jegliche Führungskompetenz vermissen. Sie zeigte keinerlei Interesse an meinem Fachbereich, und ein Austausch fand praktisch nicht statt: weder regelmäßige Jour-Fixe noch Team-Meetings. Diese Meetings wurden häufig vergessen, kurzfristig abgesagt oder schlicht ignoriert.
Unprofessionelle und respektlose Bemerkungen wie „Wann geht ihr endlich mal wieder zum Sport?“ oder „Wenn ihr euch dareinsetzt, bricht das Ding durch“ waren verletzend und absolut unangebracht. Auch Drohungen wie „Na, habt ihr keine Angst vor einem Freitag?“ trugen zu einer absolut schlechten Arbeitsatmosphäre bei.
Bei einem Konfliktgespräch fühlte ich mich zudem nicht ernst genommen. Einleitende Bemerkungen wie „Willkommen beim Amtsgericht“ verdeutlichten, dass Anliegen nicht respektiert wurden. Feedback kam oft zu spät, was dazu führte, dass wichtige Fristen nicht eingehalten wurden und Probleme eskalierten.
In der Zusammenarbeit mit anderen Vorgesetzten habe ich viel Wertschätzung und Unterstützung erfahren, besonders von denen, die sich in dem Aufgabenbereich sehr gut auskannten und mit denen die Arbeit viel Spaß gemacht hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Mitarbeitende, insbesondere im Außendienst, wurden geschätzt. Es wurde nicht davor zurückgeschreckt, auch Mitarbeitende aus älteren Jahrgängen einzustellen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren stark abhängig vom Standort. Während das Hauptgebäude modern, hochwertig ausgestattet und einladend war, sah es im angemieteten Nebenbüro anders aus. Dieses war einfach eingerichtet und vermittelte eher den Eindruck von 0815-Standard. Besonders eklig und gesundheitsschädigend war die Feuchtigkeit in den Büros.
Eine gute Arbeitsausstattung war vorhanden.
Jedoch wurden die Arbeitsbedingungen durch das zuvor genannte Führungsverhalten deutlich erschwert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das soziale Engagement außerhalb des Unternehmens ist beeindruckend und verdient Bestnoten. Aktionen wie Spenden und soziale Projekte haben mich persönlich sehr angesprochen.
Innerhalb des Unternehmens sieht es jedoch anders aus: Hier fehlt das Bewusstsein für den Umgang mit Mitarbeitenden. Ängste oder Bedenken zu äußern führte oft zu einer Kündigung.
Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit gibt es Nachholbedarf. Digitale Prozesse wie Docusign fehlen, und es wird Unmengen an Papier genutzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Grundgehalt war zu Beginn angemessen, wurde jedoch nicht an die wachsenden Aufgaben angepasst. Sonderzahlungen wirkten willkürlich und waren abhängig von Krankentagen oder persönlichen Sympathien.
Sozialleistungen waren durchschnittlich und entsprachen dem Branchenstandard.
Image
Das Unternehmen wird häufig mit einer Apotheke verwechselt, was zeigt, dass die Marke nicht ausreichend bekannt ist. Obwohl auf Plattformen wie LinkedIn ein positives Bild vermittelt wird, kann ich nach meinen Erfahrungen nur davon abraten, hinter die Kulissen zu blicken.
Karriere/Weiterbildung
Karrierechancen scheinen in einigen Bereichen gegeben zu sein, in meinem jedoch nicht. Positiv ist, dass Weiterbildungen großzügig finanziert wurden, was die persönliche Entwicklung fördert.