Planloses Management spielt Jenga
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den kollegialen Zusammenhalt, die Aufgaben, die Arbeitsbedingungen, die Kantine
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Für einen Mitarbeiter wirkt das Management ziemlich planlos. Überheblichkeit und Druck vom Top-Level Management. Vertrauen in die Belegschaft ist nicht da, vor allem fehlt das Verständnis, welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche Aufgaben betreuen.
Verbesserungsvorschläge
Das Management sollte mal eine Runde Jenga spielen oder sich bewusst sein, wie eine Pyramide aufgebaut wird.
Jenga:
Besteht aus einem Turm und die untersten Reihen bilden das Fundament.
Falls ich ganz oben oder aus der zweitobersten Reihe einen Stein wegnehme, gerät der Turm nicht ins Wanken. Wenn ich jetzt aus den untersten Reihen mehrere Steine rausnehme, gerät mein ganzes Fundament ins Wanken. Wenn Ich ganz oben jetzt sogar einen Stein auf das wacklige Fundament setze, kann der ganze Turm einstürzen.
Generell sollte das Top-Level Management und die Stufe darunter mehr Vertrauen in die Belegschaft haben. Mikromanagement und Planlosigkeit sind an der Tagesordnung. Aufwände und Engpässe werden anhand von Ahnungslosigkeit komplett fehl eingeschätzt. Man hört oft den Begriff, man müsse "agil arbeiten", damit versteckt man allerdings nur die Sprunghaftigkeit und Überheblichkeit aus dem Management.
Das Management sollte einfach mal die Finger aus dem Daily Doing lassen und einfach die Vision für die Zukunft vorgeben. Die Überheblichkeit aus dem Management bezieht sich darauf, dass man denkt, man wüsste es sowieso besser.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmospäre war im Gesamtunternehmen schon immer sehr angespannt, viele Kolleginnen und Kollegen leiden unter hohem Leistungsdruck und mussten fehlende oder nicht besetzte Stellen "irgendwie" mit auffangen. Vom Top-Level Management gibt es leider keinerlei Verständis für personelle Engpässe, es muss alles irgendwie fertig werden.
Kommunikation
Vor gut einem halben Jahr hatte ich das Gefühl die Kommunikation wird besser in der Art und Weise wie es durchgeführt wurde. Durch den aktuellen Stellenabbau und der Einstellung eines neuen Vorstands wurde allerdings alles auf den Kopf gestellt. Es werden 50 Kolleginnen und Kollegen freigestellt und zeitgleich wird ein neuer Personal-Vorstand mit ins Boot geholt, um die Personalentwicklung zu fördern. Als Mitarbeiter wirkt das eher wie, es mussten Personalkosten locker gemacht werden, um zusätzlich im Top-Level Management einen zusätzlichen "Antreiber" zu holen.
Kollegenzusammenhalt
Über meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen kann ich vieles Gutes und wenig Negatives sagen. Die Belegschaft hält zusammen und hilft sich wo es geht. Es ist sogar so, dass offensichtliche Fehlentscheidungen im Top-Level Management hingenommen werden und versucht wird das hinterlassene Chaos aufzuräumen.
Work-Life-Balance
Das hängt meiner Meinung nach von jedem selbst ab, wer aus Unternehmensinteresse handelt, der hat weniger Work-Life-Balance. Wer sich einen faulen Lenz machen möchte, kann das tun, da die wenigstens leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Ahnung davon haben, was die einzelnen Personen tun.
Vorgesetztenverhalten
Die Überheblichkeit und das politische Geschacher der leitenden Angestellten ist in meinen Augen sehr bedenklich. Niemand möchte sich in die Situation begeben etwas zu wagen, um keinen Fehler zu machen. Es gibt keine erkennbare Fehlerkultur. Fehler oder Fehlentscheidungen werden konsequent ausgeschlachtet und können zur Freistellung führen. Die einzigen Personen, die sich Fehler erlauben dürfen, ist das Top-Level Management. Von diesen Fehlern wird dann mit klassischer Nebelbombentaktik abgelenkt.
Interessante Aufgaben
Ich muss zugeben, ich habe bei Duravit in einem extrem spannenden Teilbereich der IT gearbeitet, der meiner Meinung nach zukunftsweisend war. Allerdings haben die entsprechenden Management-Entscheidungen die Motiviation an den Aufgaben zu arbeiten jeden Tag zu nichte gemacht.
Gleichberechtigung
Ich kann keine offensichtliche Ungleichberechtigung nach Geschlecht, Nationalität, Alter oder Sonstigem erkennen.
Alle werden genau gleich ungerecht behandelt und das ist dann auch wieder gerecht. Desinformation, Politisches Geschacher, Leistungsdruck, Diskreditierung und nicht vorhandenes Vertrauen in die aktuelle Belegschaft sind an der Tagesordnung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind besser als sie oftmals dargestellt werden. Es gibt Wasser und Kaffee umsonst, eine bezuschusste Kantine, betriebliche Altersvorsorge, einen Betriebsrat, Gesundheitsmaßnahmen und vieles mehr. Es sollte einfach nur besser kommuniziert werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Offensichtlich wird was für in die Richtung getan, Stichwort CO2-neutrales Produktionswerk in Kanada. Es ist vermutlich aber auch viel Greenwashing mit dabei.
Image
Die Qualität der Produkte und der Marke ist gut bis sehr gut
Karriere/Weiterbildung
Man muss das aktiv einfordern bei spezifischen Maßnahmen. Ansonsten werden schon ausgewählte Weiterbildungs- und Gesundheitsmaßnahmen aus der HR Abteilung angeboten. Wenn man die Karriereleiter hoch will, muss man viel Game of Thrones oder House of Cards gesehen haben, ein gutes politisches Kalkül haben. Alternativ Ja-Sager sind auch immer Willkommen. Kollegen, die kritisch Entscheidungen oder Missstände ansprechen gelten im Management als unangenehm und sind eher ungern gesehen.