Nur bei wirklicher großem Karrieresprung interessant, Unternehmen ist stark angeschlagen und schrumpft seit Jahren
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein breites IT-Spektrum und eine globale Präsenz. Leider gibt es keine Strategie wie man dieses Potential sinnvoll nutzen könnte. Wie gesagt DXC hat kein nachhaltiges Geschäftsmodell und wird die nächsten Jahre massiv schrumpfen. Im Strudel dieses Prozesses können sich immer für einzelne interessante Rollen auftun - man sollte damit nicht zu lange planen - Gehaltserhöhungen gibt es keine.
Anmerkung zum Kommentar des Unternehmens: In der Lünendonk-Studies zu IT-Dienstleistungen gibt es mehrere Unterlisten, DXC ist nur in der Liste IT-Services geführt, damit ist System- und Infrastrukturbetrieb gemeint. Die vierte Stelle ist hierbei nach T-System, NTT Data und Atos. In der wichtigeren Liste für IT-Beratung und Systemintegration (Accenture, IBM, etc.) wird DXC nicht geführt. Die Aussage DXC wäre in der Studie zu IT-Dienstleistern an vierter Stelle ist nicht korrekt und sehr irreführend.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
DXC ist ein globaler IT-Dienstleister. Die beiden großen Produktkategorien sind IT-Infrastruktur (intern: GIS) und Dienstleistungen rund um Anwendungen, Projekte und Beratung (intern: GBS). Der IT-Infrastukturbereich ist aufgrund des technologischen Wandels (Cloud) sehr stark unter Druck - mit hohen jährlichen 2-stelligen Negativwachstum. Statt diese Entwicklung über eine Stärkung im Applikationsbereich auszugleichen, wurden in den letzten Jahren leider sehr oft Kostenreduktionen über das Gesamtunternehmen durchgeführt. Das Top-Management kommt meist aus dem Infrastruktur-Betrieb und hat weniger Verständnis für das eher kleinteilige Projektgeschäft. Gewinne macht DXC nur bei großen Outsourcing-Bestandskunden, welche schwer wechseln können. Diese Gewinne gehen zulasten des Images.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen kann aus eigener Kraft nicht mehr stabilisiert werden. Man sollte den Konzern aufspalten und jeweils an ähnlichen Unternehmen verkaufen. Allerdings sind auch die einzelnen Bereiche kaum mehr werthaltig und den Management Overhead kann man nicht in dem Masse freisetzen, wie das Geschäft zusammenschmilzt (bzw. kosten die notwendigen Abfindungen auch entsprechend Mittel). In Deutschland kommt eine starke Überalterung hinzu. D.h. in wenigen Jahren wird die Gesellschaft in Deutschland sowieso über die Verrentung stark schrumpfen.
Arbeitsatmosphäre
DXC ist der Zusammenschluss (2017) von HP Enterprise Services und CSC (in Dtld. besser bekannt als Plöntzke), wobei die gesellschaftliche Integration noch nicht durchgeführt wurde. Neue Mitarbeiter werden meist in der DXC Consulting eingestellt und über Arbeitnehmerüberlassung in den anderen Gesellschaften eingesetzt (arbeitsrechtlich ist das Konstrukt eigentlich nicht mehr möglich). Die Altgesellschaften haben oft noch sehr großzügige Bedingungen, welche es für neue Mitarbeiter nicht mehr gibt. Die Altgesellschaften haben zudem sehr "starke" Betriebsräte. Die Arbeitsatmosphäre ist stark durch Industrial Relations geprägt - in den Altgesellschaften gibt es zwar einige Mitarbeiter mit deutscher Arbeitsmoral (sehr positiv gemeint), es gibt aber genau so viele Mitarbeiter, welche eigentlich nur auf eine Abfindung waren - und zwar in allen Senioritätsstufen. Auch haben Back-Office Funktionen für eine Beratungsgesellschaft eine ungewöhnlich starke Position und oft eine schwierige Arbeitsmoral. Arbeiten im Büro oder beim Kunden wird als Einsparungspotential gesehen. Nach Corona wurde das noch viel schlimmer. Die wenigen verbleibenden Büros wurden sehr stark verkleinert.
Kommunikation
Die Kommunikation des Top-Managements an die Mitarbeiter ist mit Nord-Korea vergleichbar. Da wird DXC in Bereichen positiv dargestellt, wo DXC keinerlei Marktwahrnehmung hat. Zahlen werden nicht oder sehr schräg präsentiert. So, z.B. werden Mitarbeiterzahlen (Kündigungen) in der Mitarbeiterkommunikation nie dargestellt, sondern nur die Einstellungen (falls mal ein kurze Zeit eingestellt wurde). Da wird ernsthaft von Grow DXC gesprochen, wo jeder weiß dass das Unternehmen jedes Jahr zweistellig schrumpft und kaum mehr die Overheads finanzieren kann. Als großer Erfolg wird abgefeiert, dass man einen Sponsorvertrag mit Manchester United abgeschlossen hatte. Ernsthaft??? Die Mitarbeiter wissen natürlich was los ist, und nehmen die Kommunikation nicht ernst. Oft fehlt ferner Kommunikation für einige deutsche Einheiten völlig, da es hierfür keine Verantwortlichen mehr gibt. Die Kommunikation läuft dann eigentlich nur noch über die Betriebsräte.
Kollegenzusammenhalt
Mit etwas Distanz betrachtet, eigentlich sehr schlecht. V.a. wurden durch eine sehr individualistische Incentivierung Zusammenarbeit erschwert und verhindert.
Work-Life-Balance
Das Thema wird nicht strukturiert bearbeitet. Bei Mitarbeitern mit Altverträgen natürlich eigentlich zu gut - die meisten sitzen die Zeit ab und warten auf die Abfindung. Bei den Neuverträgen gibt es kaum mehr variable Vergütungen, daher ist der Anreiz für Mehrleistung sehr gering.
Für Mitarbeiter die gerne nicht zu viel arbeiten und das gerne von zu Hause,
mag die bizarre Virtual First Policy "attraktiv" sein. Eine Selbstzufriedenheit wird so aber nicht gefördert und für viele ist es tatsächlich ein Kündigungsgrund. Da im Outsourcing oft stark der Mitarbeiterstand reduziert wurde, haben die verbleibenden Mitarbeiter oft eine entsprechende Work-Life-Balance. Daher gehen die Einschätzungen zu diesem Thema in den Bewertungen tatsächlcih sehr stark auseinander.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der direkten Vorgesetzten ist meist gut. Nach oben wir es oft schwierig, da die Organisation noch stark durch ausgeblieben Integration gekennzeichnet ist und Senior Management oft eher aus dem Infrastruktur Bereich kommt und das Beratungsgeschäft nicht versteht. Im Management ist die Kultur eigentlich sehr schlecht. Es gibt keine offene Kommunikation und jeder lobt sich und seine übergeordnete Einheit. Oft etwas Surreal, wenn man mit den wirklichen Zahlen vergleicht.
Interessante Aufgaben
DXC Deutschland ist in einigen Nischen noch immer stark. Das klassische Geschäft sind IT-Administratoren im Infrastruktur-Bereich. Für eher fachliche oder gar konzeptionell/strategische Aufgaben wird DXC nicht beauftragt, von daher gibt es solche Rollen auch nicht. Interessante Aufgaben gibt es also v.a. im Hardcore IT-Bereichen Infrastruktur, Software-Entwicklung usw.
Gleichberechtigung
Es gibt entsprechende Programme und auch weibliche Führungskräfte.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Mitarbeiter haben meist auch noch ältere Verträge (da sich die Bewertung an Jobinteressierte wendet, habe ich das in der Bewertung nicht berücksichtigt). Viele Mitarbeiter arbeiten hier ohne Wechsel seit den 80er Jahren. Also ja, der Umgang mit älteren Mitarbeitern ist eigentlich sehr gut. Naja, so schnelllebig ist die IT ja auch nicht, und bei SAP und Mainframe hat sich die letzten 20 Jahre ja nicht so viel verändert. Allerdings waren Abbauprogramme v.a. so geschnitten, dass diese für ältere Mitarbeiter attraktiv sind. Viele ältere Mitarbeiter haben daher schon das Gefühl, dass man sie los werden will. Was aber im Beratungsgeschäft nicht stimmt. Mittlerweile ist auch erkannt, dass diese Programme sehr kontraproduktiv waren.
Arbeitsbedingungen
Das Büro in Eschborn ist eigentlich ein super Standort, sehr gute Kantine, Tiefgargage, S-Bahn direkt daneben. Wegen "Corona" waren die Standorte lange geschlossen. Neue Mitarbeiter werden mit dem Paket "Virtual First" abgespeist. Dabei handelt es sich um eine dauerhafte Versetzung in das Home Office - kein Anrecht auf einen Büroarbeitsplatz. Die Standorte wurden nach Corona stark verkleinert oder geschlossen. In Eschborn gab es 2 volle Etagen, heute wird nur mehr ein Drittes einer Etage genutzt. Ohne Tiefgaragen-Karte (die man als neuen Mitarbeiter nur mehr schwer bekommen dürfte) kommt man kaum mehr ins Büro, Weihnachtsfeiern, Fachtage/Staff Days oder ähnliches gibt es nicht. Für viele ehemalige Mitarbeiter ist die bizarre Home Office Politik ein wesentlicher Kündigungsgrund gewesen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ganz ehrlich. DXC hat kein funktionierendes Geschäftsmodell und muss schauen dass die Kosten so klein wie möglich sind. Das Verhalten des Unternehmens nimmt aus diesem Grund schon oft bizarre Formen an (Home-Office Zwang und Approval Marathons für Reisespesen, Einstellungen und Lieferanten) - für Umwelt & Sozialen fehlen die Mitteln die verteilt werden könnten.
Gehalt/Sozialleistungen
Für Neuverträgen in der Consulting GmbH sind die Gehälter sehr gut, allerdings bei wesentlich schlechteren Bedingungen als bei den Altgesellschaften. Sehr skurril empfand ich insbesondere, dass in der Consulting GmbH der 24. und 31.12. volle Arbeitstage sind und in den Altgesellschaften nicht. Mittlerweile werden Neuverträge auch wieder mit anderen Gesellschaften geschlossen, was für den Mitarbeiter sehr viel besser ist. Die "Consulting GmbH" ist eine Leiharbeitsgesellschaft um Mitbestimmung und alte Arbeitnehmervereinbarungen zu umgehen. Vieles ist in dieser Gesellschaft schlecht, widersprüchlich oder nicht geregelt (z.B. 3-Monats-Regel, Dienstsitz "Freiburg"). Viele Arbeitsverträge landen irgendwann vor einem Arbeitsgericht (UNBEDINGT EINE RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG ABSCHLIESSEN!!!). Aber wie gesagt, dafür wird gut bezahlt. Am besten das Vertragsangebot von einem Anwalt prüfen lassen und entsprechende Änderungen einfordern. Und sehr wichtig - DXC ist nicht geeignet für eine langfristige Karriereentwicklung - Gehaltserhöhungen gibt es nur in Ausnahmefällen (Schlüsselpersonal das mit Kündigung droht, mit Counter-Offer) - es werden keine jährlichen Gehaltserhöhungen bezahlt.
Image
Nach dem Merger zu DXC wurde leider nicht in Werbung investiert. Meist ist Kunden der Name DXC unbekannt oder steht nur für Infrastruktur. Der "Brand" DXC existiert faktisch nicht. Wichtig zu verstehen: Im IT Outsourcing ist der Bestandsprovider sehr mächtig, Profitabilität gibt es nur auf Kosten der Reduktion von Service und Kundenzufriedenheit. Kundenwertschätzung gibt es nicht. Die Infrastrukturkunden gehen in die Cloud und wenn DXC sein Verankerung irgendwie zu Geld machen kann, wird das natürlich gemacht. Es gibt sowieso kein neues nachhaltiges Geschäftsmodell. Wenn man den Kunden nochmals etwas über Tisch ziehen kann, macht man das - eine langfristige Geschäftsbeziehung wird es sowie nicht mehr geben.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsangebot nur Online. Eigeninitiative notwendig. Die letzten 15 Jahre hat nur einmal ein HR Cycle mit sehr sehr niedrigen Gehaltserhöhungen (für die meisten unter 1%) stattgefunden. Es gibt die Möglichkeit einzelne Mitarbeiter außerhalb des eigentlichen Prozesses zu befördern, aber auch hier ist man von der politischen Großwetterlage im Konzern abhängig. Durch Änderungen in der Firmenwagenregelung und bei der variablen Vergütung hatte ich innerhalb meiner 5-jährigen Firmenzugehörigkeit sogar Reallohnverluste! Ratschlag zur Karriere: DXC nur in Betracht ziehen, falls die Rolle eine wesentliche Beförderung und Gehaltssteigerung (muss für mehrere Jahre passen!) darstellt und man sowiewo plant nach wenigen Jahren zu wechseln. UNBEDINGT eine Arbeitnehmerrechtsschutzversicherung abschliessen!!!