Dringende Warnung: Fehlende Strukturen, mangelnde Wertschätzung und inakzeptables Verhalten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen ist positiv. Auch in herausfordernden Zeiten arbeiten alle an einem Strang und unterstützen sich gegenseitig. Das moderne Büro und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr mit Jobticket sind praktisch. Die Nähe der Innenstadt ist ebenfalls von Vorteil in den Pausen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist enttäuschend, dass ein Unternehmen durch veraltete Führungsstrukturen und mangelnde Kompetenz an entscheidenden Positionen zerstört wird. Die Führung zeigt wenig Interesse an zwischenmenschlichem Austausch. Die Gier nach Geld hat die Richtung bestimmt, und nun zeigen sich die negativen Konsequenzen. Der Abschied verdienter Kollegen wird entweder stillschweigend hingenommen oder bewusst verschleiert, während Jubiläen oder Geburtstage keinerlei Bedeutung haben. Die Nutzung von Apple als IT-System ist ineffektiv, und die eigene Unfähigkeit wird durch teure Berater ausgeglichen. Das hart erarbeitete Geld der Mitarbeitenden wird verschwenderisch ausgegeben. Viele Mitbewerber und ehemalige Kollegen haben inzwischen (zu Recht) den Vorsprung übernommen. Der Rest ist nur noch eine Frage der Zeit.
Verbesserungsvorschläge
Besonders die Führungsebene sollte sich intensiv mit modernen Führungsmethoden auseinandersetzen. Die Anliegen, Sorgen und Ängste der Mitarbeitenden sollten ernst genommen, angehört und unterstützt werden. Ein autoritärer Führungsstil ist längst überholt und sollte abgelegt werden. Zudem wäre es ratsam, sich wieder stärker auf die eigenen Kernkompetenzen und Produkte zu konzentrieren, den Kunden und Partnern den Vorrang zu geben und weniger auf bloße Gewinnmaximierung zu setzen. Ein transparenter Umgang mit Finanzen, Personal und Zukunftsperspektiven wäre nicht nur wünschenswert, sondern auch zeitgemäß. Ein stärkeres Miteinander statt ständigem Wettbewerb könnte das Unternehmen wieder für Mitarbeitende attraktiv machen.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Abteilungen herrscht ein gutes Miteinander. Die Zusammenarbeit zwischen Führungsebene und Mitarbeitenden hingegen ist von einer angespannten Atmosphäre, Misstrauen und internen Konflikten geprägt.
Kommunikation
Es wird Offenheit und Aufbruchsstimmung kommuniziert, während die Zukunftspläne hinter verschlossenen Türen geschmiedet werden. Trotz einer unsicheren Perspektive bleiben die Mitarbeitenden weitgehend im Unklaren. Entscheidungen erscheinen unerwartet und sind häufig schwer nachzuvollziehen.
Kollegenzusammenhalt
Abgesehen von vereinzelten persönlichen Differenzen war das kollegiale Miteinander überwiegend von einem starken Zusammenhalt geprägt.
Work-Life-Balance
Wer ein gutes Verhältnis zur Personalabteilung pflegt, kann gelegentlich flexibel früher gehen oder kurzfristig Urlaub nehmen. Homeoffice wird zwar ermöglicht, jedoch von der Personalführung offen kritisch betrachtet, mit der Annahme, dass produktives Arbeiten von zu Hause aus kaum realisierbar sei. Viele Mitarbeitende sind mental stark belastet und tragen die Probleme mit nach Hause.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten lässt stark zu wünschen übrig: Sexistische und fremdenfeindliche Kommentare gehören zum Alltag. Moderne persönliche Herausforderungen werden nicht ernst genommen, und die Führung scheint gedanklich in einer längst vergangenen Ära festzustecken. Es zählt die Macht derjenigen, die sich durchsetzen, während andere Meinungen oder Einwände entweder ignoriert oder abgewertet werden.
Interessante Aufgaben
Die Verteilung der Arbeitslast ist unausgewogen und wird oft nicht angemessen eingeschätzt. Eigenständige Gestaltungsmöglichkeiten bei den Aufgaben sind kaum gegeben. Akademiker werden als besonders weise angesehen, während andere als weniger bedeutsam betrachtet werden.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung ist innerhalb der Abteilungen gegeben, jedoch zeigt sich in der Führungsebene eine ungleiche Behandlung, bei der ausgewählte Personen bevorzugt werden. Öffentliche Diskussionen zu diesem Thema werden meist mit Spott und Verachtung abgewiegelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Unterschiede werden hier nur selten gemacht. Älteren Mitarbeitenden wird gelegentlich eine fragwürdige Expertise zugeschrieben, insgesamt bleibt die Behandlung jedoch relativ ausgewogen. Langjährige Mitarbeitende haben ihren besonderen Status verloren. Ihre Erfahrung wird wenig wertgeschätzt, während eher unbegründete Ideen neuer Kollegen bevorzugt werden, die bestehende Strukturen gerne infrage stellen.
Arbeitsbedingungen
Der kürzliche Umzug in ein modernes Büro sorgt für eine sehr gute räumliche Ausstattung. Allerdings besteht bei der IT ein deutlicher Nachholbedarf.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit spielt hier keine Rolle. Außer der Anschaffung von E-Autos, die vor allem steuerliche Vorteile bringen, wird wenig auf umweltbewusstes Handeln geachtet. Der Müll landet einfach in einem großen Sack und beim Einkaufen wird vor allem auf den Preis geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind überdurchschnittlich, in einigen Fällen könnte man sogar von einer Überbezahlung sprechen. Sozialleistungen werden jedoch nur nach ausdrücklichem Drängen gewährt. In Bezug auf die Pünktlichkeit gab es bislang keine Probleme. Auf Bonis oder Sonderzahlungen wartet man vergeblich.
Image
Seit einiger Zeit wird eher spöttisch über das Unternehmen, die Ansichten und das Verhalten der Führungsebene gesprochen, fast schon mit einem Hauch von Galgenhumor. Der ehemalige CEO hinterließ bei Kunden und Partnern einen negativen Eindruck, doch die neue Führung scheint dies wenig zu kümmern oder hat zumindest kaum bis keine Mittel dagegen.
Karriere/Weiterbildung
Früher lag ein größerer Schwerpunkt auf Weiterbildungen, heute werden sie nur noch genehmigt, wenn sie einen direkten Nutzen für das Unternehmen bringen. Der individuelle Mitarbeiter steht dabei nicht mehr im Vordergrund. Karrierechancen sind begrenzt, da der Höhepunkt der Entwicklung schnell erreicht ist.