Gefeuert in einem fünf Minuten Teams Call
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Kollegenzusammenhalt im Office
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Vorgesetztenverhalten im IT Team
Verbesserungsvorschläge
- Mehr auf die Meinung der Kunden (Berater) eingehen und keine Entscheidung aus 300 Kilometern Entfernung treffen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre im Münchner Büro war stets ausgezeichnet. Das Team hieß einen herzlich willkommen, alle Kollegen zeigten sich fair und freundlich, und die individuelle Arbeit wurde vom gesamten Team im Büro respektiert und wertgeschätzt.
Kommunikation
Im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern im Münchner Büro unterstanden meine Belange nicht der Büroleiterin, sondern wurden von Managern aus Frankfurt und Prag betreut. Die Kommunikation mit beiden gestaltete sich bedauerlicherweise oft als herausfordernd, da Antworten auf Fragen, Nachfragen bezüglich Arbeitsmaterialien und die Organisation regelmäßiger Feedbackgespräche stets verzögert erfolgten. Ebenfalls wurde bei meiner Kündigung niemand aus dem Office nach ihrer Meinung zu mir gefragt und das generelle Feedback von Kollegen war wie bei mir, eine Unverständnis für die Situation.
Kollegenzusammenhalt
Auch dieser Aspekt ist zweischneidig. Während der Zusammenhalt unter den Kollegen im Büro stets stark war, sah es im IT-Team leider anders aus. Obwohl es einen gemeinsamen Chat und wöchentliche Gespräche gab, schienen Spannungen innerhalb des Teams zu herrschen, die auch als ein Grund für meine Kündigung genannt wurden. Leider wurde dieses Problem von niemandem angesprochen, was es schwierig machte, Verbesserungen herbeizuführen. Es scheint generell üblich zu sein, dass Probleme hinter dem Rücken diskutiert und nicht direkt mit den betroffenen Kollegen besprochen werden, sondern nur festgehalten werden.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit erfolgt im Schichtsystem, wobei zwei Tage Home Office pro Woche möglich sind. Trotzdem werden die Überstunden, die durch die Betreuung anderer Büros entstehen, weder anerkannt noch können sie abgerechnet werden.
Vorgesetztenverhalten
Hier gelangen wir zum zentralen Aspekt meiner Bewertung. Wie bereits in der Überschrift erwähnt, erfolgte meine Kündigung in einem fünfminütigen Teams-Call. Anfangs wurde mir mangelnde Arbeitsleistung vorgeworfen. Als ich darauf hinwies, dass mein Ticket-Count durchaus mit dem anderer Kollegen mithielt, wurde dies ignoriert. Stattdessen wurde mir "Verhaltensprobleme" unterstellt. Auf meine Nachfrage nach konkreten Details wurde lapidar von "Kleinigkeiten" gesprochen, die sich im Laufe der Zeit angestaut hätten. Interessanterweise wurden diese Punkte in den wöchentlichen 1:1-Gesprächen, für die ich lange Zeit bitten musste, nie angesprochen. Auch meine Bitte um Feedback am Ende jedes Gesprächs wurde vom Management nie aufgegriffen. Zusätzlich wurde mir vorgeworfen, "unehrlich" zu sein, basierend unter anderem auf meinem Teams-Status, der lediglich auf "abwesend" stand. Die wiederholten "unbeabsichtigten" Remote-Zugriffe meines Managers auf meinen Laptop lassen vermuten, dass eine gewisse Kontrolle meinerseits beabsichtigt war. Ich rate davon ab, für diese Vorgesetzten (Frankfurt/Prag) zu arbeiten.
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Am Tag meiner Kündigung wurde uns im All-Staff-Meeting noch ein Vortrag über die herausragende Bedeutung der Werte von Egon Zehnder präsentiert. Nur zwei Stunden später schienen diese Werte bereits in Vergessenheit geraten zu sein.