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Als Arbeitgeber in den 80-ern stehengeblieben
Verbesserungsvorschläge
Das persönliche Interview vor Ort mit einem der Führungskräfte war recht seltsam. Der Gesprächspartner fühlte sich sehr auf den Schlips getreten, als ich ihn versehentlich als Jurist und Mediziner bezeichnet habe (Jura und Medizinstudium) und erwiderte, er sei Jurist und ARZT, den Unterschied müsse man kennen! Das war ihm anscheinend wichtig, so dass er ein wenig den Gesprächsfaden verlor.
Zudem erläuterte er, dass die beiden bisherigen Stelleninhaber beide nach wenigen Monaten entlassen wurden, da man nie mit Ihren Leistungen zufrieden war. Nun, ein paar Jahr später, wolle man sehen, ob es jemand besser kann. Diesen Gesprächseinstieg fand ich nicht gerade gelungen.
Im zweiten Interview wurde es nicht besser, eher schlimmer (dieses Mal mit dem Gründer und einem weiteren, mir bisher unbekannten Partner). Mir wurde nach meiner Zusammenfassung meines Werdeganges eine Frage nach der nächsten gestellt und keine einzige Möglichkeit gegeben, selbst Fragen zu stellen. Auch am Ende wurde ich nicht gefragt, ob ich noch Fragen zum Unternehmen oder der Aufgabe hätte, sondern nur geäußert, dass dies (also das zweite Gespräch) nun das letzte vor der Entscheidung von Ehlers, Ehlers und Partner gewesen sei(!!). Zur Erinnerung, es handelte sich um die Position des Geschäftsführers! Dass dieser (m/f/d) eventuell auch eine Entscheidung zu fällen und vielleicht noch offene Fragen haben könnte, war den Gesprächspartnern offensichtlich nicht bewusst. Man ging anscheinend davon aus, dass Kandidaten bei Ehlers, Ehlers und Partner immer zusagen, was für mich sehr amüsant ist.
Anschließend wurde mir gesagt, dass ich mich bei der Zusammenfassung meiner Vita nicht an die Vorgabe gehalten hätte, diese in einem Zeitrahmen von 10-15 Minuten zu halten, sondern nun 17 gebraucht hätte.
Eine solch pinible Stringenz in einem Vorstellungsgespräch, verbunden mit der fehlenden Höflichkeit, auch den Bewerber nach seinen Fragen zum Unternehmen und der Aufgabe zu befragen, kennen ich nur aus Erzählungen der 80-er Jahre, als sich noch jeder Bewerber freuen musste, überhaupt eine Zusage zu bekommen.
Am Ende wurde ich noch gefragt, was meine Gehaltsvorstellungen seien, die ich angeblich im ersten Interview nicht angegeben hatte. Als ich den Gesprächspartner und Gründer nur freundlich daran erinnern wollte, dass wir doch ausführlich über mein Gehalt gesprochen und sogar noch eine Kuriosität meiner bisherigen Bonusvereinbarung diskutiert hatten, wurde ich von ihm unterbrochen und mir wurde gesagt, dass das alles nicht stimme und man meinen Gehaltswunsch nicht kenne. Weshalb diese Schärfe im Gespräch entstand, ist mir bis heute nicht bewusst, aber mir war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich für dieses Unternehmen nicht arbeiten möchte.
Zu guter letzt wurde mir noch zugerufen, dass man sich in 1-2 Wochen wieder melde. Dass es dann letztendlich über 6 Wochen wurden, machte dann auch keinen Unterschied. Ich hatte eh schon eine neue Aufgabe angenommen.
Ich wünsche Ehlers, Ehlers und Partner alles Gute und hoffe, dass man sich an den heutigen Arbeitsmarkt im Kampf um Fach- und Führungskräfte anpassen wird. Denn auch bei Kanzleien haben in den meisten Fällen die Bewerber die Auswahl und würden aus meiner Sicht aktuell andere Kanzleien vorziehen. Die Position des Geschäftsführers ist zudem nach 6 Monaten immer noch unbesetzt.