ACHTUNG - toxisches Umfeld
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die technische Ausstattung und die Bemühungen um Umweltschutz.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die toxische Arbeitsatmosphäre und das mangelnde Engagement für echte Diversität und Gleichberechtigung.
Verbesserungsvorschläge
Eine ECHTE offene, transparente Kommunikation fördern, eine inklusivere Kultur schaffen, die allen Mitarbeitern gerecht wird, und Führungsstile entwickeln, die auf Empathie und ethischen Grundlagen basieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war äußerst angespannt und ausgrenzend. Ich fühlte mich häufig isoliert und stieß auf eine extreme hierarchische Kultur des Mobbing und der Ausgrenzung, die nicht nur meine Integration, sondern auch mein Wohlbefinden stark beeinträchtigte und traumatisierte.
Kommunikation
Die Kommunikation ist geprägt von Intransparenz und dem gezielten Platzieren bestimmter Narrative. Wichtige Informationen wurden zurückgehalten und/oder verzerrt, was zu einem Klima des Misstrauens führt.
Beispiele der Lästerkultur: “seit die weibliche CEO da ist, ist alles nur schlimmer” (Glass Cliff? Seit 2015 findet erfolglos eine Transformation statt), “jeder fragt sich weshalb dein Team-Manager in nur einem Jahr so schnell diese Position erhielt, als Ausländer ohne Deutsch sprechen zu können!”, “früher war hier wirklich alles besser" (bei der Gründung?).
Kollegenzusammenhalt
Unter den langjährigen Mitarbeitern gibt es einen starken internen Zusammenhalt und auch Teams werden mit Freunden befüllt um eigene Position im Unternehmen zu stärken. Die Diskussionen über Gender/Ausländerthemen waren subtil, jedoch präsent, was zusätzlichen Druck erzeugte und ich als ausgrenzend/ablehnend empfand.
Work-Life-Balance
Das toxische Umfeld belastete die Work-Life-Balance erheblich.
Die Mitarbeiter wechseln sehr oft die Abteilungen (jährlich und kürzer), oder auch gleich Unternehmen (Continental – Elektrobit – eSolutions). Der ständige Abteilungswechsel waren zwar als Flexibilität gemeint, fühlten sich aber eher wie eine Notwendigkeit an, um im Unternehmen zu überleben.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Vorgesetzten war wiederholt enttäuschend. Es mangelte an grundlegender Führungskompetenz und sogar einem Verständnis für Arbeitsrecht, was zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit und Frustration führte.
Interessante Aufgaben
In der IT-Abteilung in der ich war, waren die Tätigkeiten weitgehend routinemäßig und wenig herausfordernd, etwas, das man als "veraltete Praktiken" bezeichnen könnte. Selbst Entwickler, die bereits fünf Jahre im Unternehmen sind, bleiben oft hinter den aktuellen Prozessen zurück, da der Fokus mehr auf internen politischen Themen und persönlichem Fortkommen liegt als auf echter Arbeit und Kundeninteraktion. Dies wird besonders problematisch, wenn diese Personen als Mentoren fungieren sollen, obwohl sie nicht mehr vollständig mit den aktuellen Verfahren vertraut sind.
Gleichberechtigung
Als womöglich erste weibliche Ingenieurin in der Abteilung fühlte ich mich oft unterbewertet und stieß auf subtile Formen der Geschlechterdiskriminierung. Die Behandlung ausländischer Mitarbeiter unterschied sich deutlich von der deutscher Kollegen, was zu einem ungleichen Arbeitsklima führt.
Umgang mit älteren Kollegen
Alter war ebenfalls ein Diskussionspunkt, und mir wurde suggeriert, dass ich für bestimmte technische Themen zu alt sei(?), was ich als diskriminierend empfand.
Arbeitsbedingungen
Die physischen Arbeitsbedingungen waren angemessen, mit ergonomischen Büroeinrichtungen. Was mir negativ auffiel, der Zwang private Smartphones zur Authentifizierung einsetzen zu müssen, weil es keine Dienshandies gibt. Die Sozialeinrichtungen ließen leider ebenfalls zu wünschen übrig, was das soziale Miteinander erschwert. Keine Großraumbüros (shared spaces), viele leerstehende Büros, kleine dunkle Nischenküchen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Positiv hervorzuheben ist das Bemühen des Unternehmens um Umweltschutz, erkennbar an automatisierten Lichtsystemen und Maßnahmen zur Müllvermeidung.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsgefüge im Unternehmen empfand ich als ungerecht und demotivierend. Während langjährige Stammmitarbeiter deutlich höhere Gehälter bezogen, wurden neuere Mitarbeiter mit weniger als zehn Jahren Betriebszugehörigkeit spürbar niedriger entlohnt. Diese Ungleichheit im Lohngefüge beeinträchtigte nicht nur die Arbeitsmoral, sondern führte auch zu einer spürbaren Diskrepanz in der Arbeitsbelastung zwischen den Mitarbeitern.
Image
Ursprünglich als Vorreiter in der Automotive-Branche angesehen, erlebte ich eine schmerzhafte Realität eines Unternehmens, das primär als "Cash-Cow" fungiert. Die Wahrnehmung, dass ein ehemals innovatives Unternehmen nun hauptsächlich auf Marketing und Imagepflege setzt, war enttäuschend. Trotz des Versuchs, durch Neueinstellungen im Marketingbereich und die Vorstellung von sogenannten Neuerungen Aufmerksamkeit zu gewinnen, scheint die Realität hinter den Kulissen eine andere zu sein: Investitionen fließen hauptsächlich in das Image und nicht in echte Innovationen, während gleichzeitig Personal abgebaut wird.
Karriere/Weiterbildung
Die Einführung von agilen Prozessen wie Scrum oder SAFe stößt auf systematischen und strategischen Widerstand innerhalb der Belegschaft. Überraschend war, dass viele Mitarbeiter grundlegende Kenntnisse in diesen Bereichen völlig fehlten und teilweise nicht einmal mit den Konzepten vertraut waren. Diese Lücke in der agilen Kompetenz behindert nicht nur die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter, sondern auch die Effektivität und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens im dynamischen Marktumfeld.