Ein Umgang und eine Arbeitsatmosphäre, die traurig macht!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Den respektlose Umgang im Team. 2. Die Null-Fehler-Strategie, um den Profit zu maximieren, die keinen Raum für Austausch, Lernen und Weiterentwicklung lässt. 3. Dass nicht klar kommuniziert wird und falsche Erwartungen geschürt werden. 4. Die unorganisierten Prozesse ohne vorgegebene Strukturen und Dokumentation, keine definierten Aufgabenbereiche und Verantwortlichkeiten, fehlendes Datenmanagement und dadurch entstehende Redundanz
Arbeitsatmosphäre
In den ersten Wochen hatte ich eine rosarote Brille auf und fand alles ganz toll: junges Team, vermeintliches Vertrauen und lockerer offener Umgang. Doch der Schein trügte. Das merkte ich leider recht schnell. Die eingangs gewünschten Veränderungsvorschläge und neue Blickwinkel abseits der Influencer-Marketing-Welt waren sehr schnell unerwünscht, stattdessen sollte ohne professionelles Onboarding alles so gemacht werden wie immer. Kein Raum und vor allem auch keine Zeit für Nach- und Hinterfragen, Ideen oder Ausprobieren. Kein Verständnis und keine Rücksichtnahme - weder von Kolleg:innen noch von den zwei Gründern. Es ist in Ordnung, wenn ein Unternehmen nur profitorientiert ist und kein Spielraum für Entwicklung lassen möchte. Allerdings muss das, dann auch fair von Beginn an so kommuniziert werden. Stattdessen wurde mir beim Bewerbungsgespräch erklärt, dass Gewinne und Wachstum nebensächlich seien... Das Gegenteil war der Fall.
Kommunikation
Leider nicht auf Augenhöhe. Fragen sind unerwünscht. Auch in der Einarbeitungsphase bekommt man ein ungutes Gefühl, wenn man häufiger nachfragt oder etwas klären oder absprechen muss. Gleichzeitig wird einem aber auch kein Vertrauen geschenkt, Dinge alleine und eigenverantwortlich zu entscheiden. Und das bei 100 % Remote, wo man seinen Kolleg:innen nicht mal über die Schulter schauen kann und auf Support angewiesen ist.
Kollegenzusammenhalt
Da alle 100 % remote arbeiten, habe ich meine Kolleg:innen nie in echt kennengelernt. Obwohl zu Beginn erzählt wurde, dass das Team nicht nur Kolleg:innen, sondern auch Freund:innen sind, wurde ich noch vor Ende des offiziellen Beschäftigungsverhältnisses aus gemeinsamen Chats gelöscht und von einem freundschaftlichen Umgang, wie anfangs, war nichts mehr zu spüren. Der Umgang unter den Kolleg:innen ist leider kalt, unfreundlich und von Empathie, Mitgefühl und Herzlichkeit keine Spur. Es gab keinerlei Teamgeist, jeder kämpfte für sich allein.
Work-Life-Balance
4-Tage-Woche ist in der Theorie toll, allerdings muss viel mehr am Kunden gearbeitet werden, um profitabel zu sein, sodass die 4-Tage-Woche nur ein theoretisches Konstrukt bleibt. Home-Office ist ebenfalls toll, doch ausschließlich, ohne ein physisches Büro und ohne jemals seine Kolleg:innen in echt getroffen zu haben, ist es dann doch sehr ernüchternd. Auch hier wurden, in puncto gelegentliche gemeinsame Treffen mit dem Team, zu Beginn andere Erwartungen geschürt.
Vorgesetztenverhalten
Anfangs bemüht, doch man merkt schnell, dass die beiden Gründer noch sehr unerfahren, unorganisiert und nicht in der Lage sind, zwischenmenschliche Beziehungen effektiv zu steuern. Leider keine People Leader. Das macht sich auch im Verhalten bemerkbar. Klare Abläufe, Verantwortlichkeiten und Prozesse-Dokumentation gibt es nicht. Als People Lead sollte man über ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen verfügen, das es ermöglicht, Teammitglieder zu verstehen und mit ihnen in Kontakt zu treten. Außerdem sollten People Leader ein Gespür für die Emotionen und Bedürfnisse anderer haben - was leider nicht der Fall ist.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben gleichem stumpfen monotonem Abarbeiten und erfordern keinerlei Kreativität, Ideenreichtum oder Eigeninitiative. Outreach von Influencer:innen, Verhandlungen mit Influencer:innen gemäß Vorgaben und einpflegen von Daten in nicht automatisierte Tabellen. Trotz der hohen Anzahl an Daten gibt es nicht einmal ein CRM System, sondern alles wird händisch und nicht automatisiert ausgeführt. Dadurch geht die meiste Zeit des Tages für Roboterarbeit drauf, die jede/r Assistenz ausführen könnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war für die Werbebranche und die (vermeintliche) 4-Tage-Woche fair, aber auch nicht besonders gut. Durch 100% Remote, fallen keine Kosten für Büro, Strom, Internet, Reinigung, Verpflegung der Angestellten etc. an, wofür man selbst aufkommen muss.
Karriere/Weiterbildung
Keine Aufstiegsmöglichkeiten. Was aber auch an der geringen Größe des Unternehmens liegt und nicht nur an den Gegebenheiten.