Enapter – Blase, Bluff, Bankrott: Grüne Träume, rote Zahlen, schwarze Zukunft
Verbesserungsvorschläge
Entscheidungen haben Konsequenzen, und irgendwann gleicht sich alles aus. Man erntet, was man sät.
Arbeitsatmosphäre
Großartig, Unternehmensführung! Während das Wrack längst auf dem Meeresgrund verrottet, verkauft ihr weiterhin das Märchen von „Fairness, Vertrauen und gemeinsamer Zukunft“. Das neue Narrativ? „Wir sind auf Kurs!“ – klar doch, direkt ins Verderben! Und weil die Wahrheit schlecht fürs Image ist, flutet ihr die Decks mit selbstgeschriebenen Lobeshymnen. In der Realität? Misstrauen statt Vertrauen, Täuschung statt Fairness – und wer den Eisberg erwähnt, wird gleich mit über Bord geworfen. Aber hey, Hauptsache die Außendarstellung glänzt!
Kommunikation
„Transparency“ – eines der drei großen Buzzwords im Unternehmen. Dass ich nicht lache! In Wahrheit war sachliche Kritik ein rotes Tuch, und wer Verbesserungsvorschläge wagte, konnte sich gleich selbst auf die Abschussliste setzen. Besonders köstlich: Je höher die Adressaten in ihren unantastbaren Elfenbeintürmen thronen, desto dünnhäutiger reagieren sie. Augenhöhe? Die gab’s höchstens, wenn das dicke Portemonnaie das Level auf „Arbeiterklasse“ runtergezogen hat – dann plötzlich war man „ein Team“.
Kollegenzusammenhalt
Ein Hoch auf den Kollegenzusammenhalt! Schicksal schweißt zusammen – aber hier war es mehr als das. Kein Wunder, dass daraus Bündnisse geschmiedet wurden, die weit über Enapter hinaus Bestand haben. Wenn die Führung versagt, wächst der wahre Zusammenhalt eben dort, wo Vertrauen nicht nur eine leere Worthülse ist.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance à la C-Level: Ein Traum von toxischer Genialität!
O-Ton von oben: „Ich verstehe nicht, was dieses 40-Stunden-Modell in Deutschland soll.“ Klar, warum sich mit solchem Luxus aufhalten, wenn unbezahlte Überstunden viel effizienter sind?
Oder der Klassiker zur Mitarbeiterbindung: „Ihr müsst euch keine Sorgen machen – ihr seid alle so qualifiziert, dass ihr ohne Probleme einen neuen Job finden würdet.“ Fantastisch! Statt Wertschätzung gibt’s gleich die unterschwellige Kündigungsempfehlung dazu.
Und natürlich die Krönung an Führungskompetenz: „Ihr müsst aufpassen, was ihr da tut, ich kenne mich aus.“ Ein Satz, der mehr nach Drohung als nach Expertise klingt.
Work-Life-Balance? Die bestand hier wohl darin, dass das „Life“ höchstens noch als vage Erinnerung existierte – während die „Work“ mit gönnerhaften Drohungen und absurden Erwartungen bis zum Anschlag ausgereizt wurde. Aber hey, keine Sorge – wer ausbrennt, ist ja „so qualifiziert“, dass er sich direkt den nächsten Schleudersitz suchen kann!
Vorgesetztenverhalten
Eine Lektion in vorauseilendem Gehorsam!
Die Narrative der Geschäftsführung werden wie Offenbarungen verinnerlicht – hinterfragen? Undenkbar! Kritik ist Ketzerei, Zweifel eine Todsünde. Doch hinter vorgehaltener Hand ließ selbst die Zwischenebene irgendwann durchblicken, worum es wirklich ging: „Ich bleibe genau so lange, wie sie mich mit Geld zuschmeißen – danach können sie ihren Laden alleine gegen die Wand fahren.“
Loyalität? Null. Integrität? Fehlanzeige. Hier hielt man nicht aus Überzeugung durch. Ein Kartenhaus aus Opportunismus, das längst in sich zusammenfällt – man tut nur so, als stünde es noch.
Interessante Aufgaben
Klar, Wasserstoff ist an sich ein faszinierendes Thema. Aber was nützt die spannendste Materie, wenn jede Idee im Keim erstickt wird? Verbesserungsvorschläge? Unerwünscht. Eigeninitiative? Unerträglich. Wer noch Ambitionen hatte, wurde schnell auf Linie gebracht – bis irgendwann auch der letzte Funke Idealismus erlosch. Am Ende blieb nur noch Resignation. Es wurde einfach egal.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung war „in Ordnung“ – zumindest solange, bis es darauf ankam: Denn wenn das einzige Aushängeschild für Diversität aus dem Unternehmen gekickt wird – und es zufällig auch noch DIE einzige war –, während der Rest der Führungsriege aus alten, weißen Cis-Männern besteht, dann hat das schon einen ganz besonderen Beigeschmack. Aber Diversity ist ja nur wichtig, solange sie ins PR-Konzept passt.
Umgang mit älteren Kollegen
Man blieb unter sich: Die junge Belegschaft für die operative Arbeit, die alte Führungsriege für die Selbstbeweihräucherung. Ein Dialog? Fehlanzeige. Stattdessen herrschte ein unausgesprochenes „Ihr da unten, wir da oben“-Prinzip, in dem Erfahrung bestenfalls als störendes Hintergrundrauschen geduldet wurde.
Mediatoren als Therapeuten hätten gutgetan – aber wozu? Solange sich die Führungsspitze im eigenen Mikrokosmos auf Elba sonnte und die Belegschaft sich selbst überließ, lief es doch bestens.
Arbeitsbedingungen
Anfangs alles vom Feinsten! Das Beste war gerade gut genug, kein Wunsch blieb unerfüllt. Doch gegen Ende 2024? Plötzlich musste man aufpassen, dass einem nicht die Heizung abgedreht wird – aber keine Sorge, der Laptop-Lüfter lief auf Hochtouren und übernahm die Wärmeversorgung, während man fleißig neue Bedarfsanforderungen schreiben musste – für Werkzeuge, die längst auf Nimmerwiedersehen nach Pisa verschwunden waren und so das alltägliche Arbeiten sabotiert wurde. Büroalltag als Survival-Training: Improvisation, Kälteresistenz und Geduld wurden zur neuen Kernkompetenz.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing als Kernkompetenz! Nach außen hin ein Vorreiter in Sachen ESG, intern eine Meisterklasse in kreativer Buchhaltung. „Schreib mir einen ESG-Bericht, und ich zeige dir, wie ich ihn so lange fingiere, bis die Zahlen passen!“
Währenddessen? Containerweise hochwertige Materialien rotten in Pisa vor sich hin – angeblich fürs Recycling. Kleines Problem: Wenn das Zeug aus Composites besteht, kann es in keinem Zyklus zurückgeführt werden. Nachhaltigkeit? Reine Theorie.
Aber keine Sorge, das Thema wird ausführlich behandelt – durch regelmäßige Vor-Ort-Termine, die mit einem flotten Flugzeug-Pendelverkehr zwischen Thailand und Pisa begleitet werden. Schließlich muss man die Misere ja gründlich eruieren, überdenken, verschieben, validieren, rekapitulieren, konsolidieren, manifestieren … und am Ende einfach vergessen.
ESG? Eher ein kreatives Schreibprojekt als eine Unternehmensstrategie.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier kann man nicht meckern – das Level war durchaus akzeptabel. Erinnert man sich jedoch an die Jahre ohne Zeitkontrolle, in denen Hunderte Überstunden und Wochenendarbeit einfach verpufften, bekommt das Ganze einen bitteren Beigeschmack.
Ach übrigens, fehlende Hardware aus dem Privatbestand zu kompensieren? Kein Problem – zumindest nicht für die Unternehmensführung. Hauptsache, der Laden lief, egal mit wessen Ressourcen.
Fair bezahlt? Vielleicht. Fair behandelt? Ganz sicher nicht.
Image
Wo Wunsch und Wirklichkeit brutal auseinanderklaffen
Schlägt man „Verblendung“ im Duden nach, findet man dort ein Bild vom Enapter Campus. Der Spatenstich? Die weißtreibenste Arbeit, die dort je erledigt wurde. Ein Festakt des Selbstbetrugs, ein Denkmal des Größenwahns.
Seitdem? Rollen nur noch trockene Gebüsche durch die endlosen Hallen einer visionären Vollkatastrophe. Eine hochgepriesene Zukunft, die nie begann – ein Monument des Scheiterns in industrieller Größe.
Karriere/Weiterbildung
Wer nicht begreift, dass ein Unternehmen Leute einstellen muss, die besser in den Dingen sind, die man selbst nicht kann, dem ist wirklich nicht zu helfen.
Wer dann auch noch glaubt, dass man diese Leute mit Geld und Pöstchen ruhigstellen kann, dem erst recht nicht.
Kompetenz wurde nicht gefördert, sondern gefürchtet. Weiterbildung? Überflüssig, solange die richtigen Leute an den richtigen Hebeln saßen – und die falschen schnell merkten, dass Aufstieg hier nur hieß, noch tiefer zu fallen.