Der Traum vom "Hobby zum Beruf" ist schnell ausgeträumt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann das "Hobby zum Beruf" machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firmenphilosophie stimmt einfach nicht und man legt wert auf die falschen Dinge. Mitarbeiter die nachweislich ihr eigenes Süppchen kochen werden nicht ersetzt weil man sich da ja sonst drum kümmern müsste. Also lässt man es lieber so laufen. Wirst du aber unangenehm, weil du den Finger in die Wunde legst, wird schnellstmöglich was gesucht um dich loszuwerden. Außerdem sind die fehlenden Sozialleistungen und die schlechten Arbeitsbedingungen (immer low budget, bloß kein Geld ausgeben) einfach nicht mehr zeitgemäß.
Verbesserungsvorschläge
Fähige Mitarbeiter einstellen und nicht nur "Low Budget". Außerdem auch mal Leute die sich mit Reitsport auskennen und Pferde nicht nur aus dem Fernsehen kennen, vor allem in der Geschäftsführung und Zentrale.
Arbeitsatmosphäre
Entweder die Führungskräfte kümmern sich gar nicht oder man wird ständig kontrolliert mit Anrufen oder durch andere Mitarbeiter/Führungskräfte. Man traut sich nicht auch mal krank zu sein, weil dann direkt angezweifelt wird, ob das auch stimmt. Lob gibts nur wenn die Umsätze und Verkäufe stimmen, sonst wird direkt Druck gemacht oder einem mangelnder Einsatz unterstellt.
Kommunikation
Meetings (kompletter Bezirk oder auch nur der eine Laden) werden ganz groß geschrieben um die "Chakkka -wir schaffen das"-Mentalität vom Vertriebsleiter zu zelebrieren. Das der Laden ganz andere Probleme hat ist zweitrangig.
Kollegenzusammenhalt
Deine eigenen Kollegen hauen dich in die Pfanne um ihren persönlichen Vorteil zu haben. Vorne hui - hinten pfui! Selbst die Kunden kriegen mit das man sich untereinander nicht grün ist. Ein Hauen und Stechen um die Stellen, gerade die Führungspositionen. Hier erfolgte auch oft Wechsel.
Work-Life-Balance
Bei Arbeitszeiten von 10-19 Uhr (samstags bis 18 Uhr) an sechs Tagen die Woche bleibt die auf der Strecke.
Vorgesetztenverhalten
Außer der erwähnten "Chakka -wir schaffen das!"-Mentalität vom Vertriebsleiter und einem Bezirksleiter, der selbst keinen Schimmer von den Abläufen oder von Pferden hat, kommt da nicht viel rum. Wirst du ungemütlich, weil du Dinge ansprichst die nicht laufen, wird was gesucht um dich zu entsorgen. Dazu wird auch nicht davor haltgemacht, die Kollegen und Führungskräfte zu instrumentalisieren um einen loszuwerden.
Interessante Aufgaben
Es ist Einzelhandel, auch wenn es um Reitsport geht. Neue Produkte sind auf jeden Fall interessant, aber die wirklich coolen Produkte kommen meist nicht ins Sortiment.
Arbeitsbedingungen
Es ist halt alles darauf ausgelegt, dass es nicht viel kostet. Im Sommer geht man kaputt in dem Laden, aber man ist zu geizig um eine Klimaanlage einzubauen. Auch wenn die Futtermittel von selbst aus dem Laden laufen weil unter den tropischen Bedingungen die tollsten Tierchen gedeien. Im Winter darf nicht zu stark geheizt werden, weil das ja Geld kostet. Der Pausenraum ist gleichzeitig auch das Büro, aber da auf Grund von Personalmangel oft keine Pausen gemacht werden konnten, war das auch nicht so wichtig. Eine Stechuhr gab es nicht und auch keine Überstunden (man soll ja Einsatz zeigen, da muss die ein oder andere Stunde mehr eben mal drin sein...)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alles made in China oder Bangladesch, jedes Teil einzeln in Plastik verpackt bei der Anlieferung. Hier zählt mehr der Einkaufspreis als die Nachhaltigkeit. Oft riechen die Produkte komsich nach Weichmacher oder Färbemitteln. Schabracken färben teils auf die Pferde ab weil schlechte Stoffe oder Farben verwendet werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Keine Gehaltserhöhung auch nach längerer Betriebszugehörigkeit (Kollegen waren teils über 5 Jahre da und bekamen gar nichts), weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld o.ä. Wenn überhaupt was rum kommt wird man mit einem Einkaufsgutschein abgespeist.
Image
Viele Mitarbeiter wissen was dort schief läuft, aber da es viele ungelernte gibt, haben die oft kaum Möglichkeiten, was anderes zu machen. Ich denke dass viele nicht gut über die Firma sprechen, sowohl intern als auch extern.
Karriere/Weiterbildung
Man kann auch ohne Ausbildung oder Qualifikation in eine Führeungsposition kommen, weil die wirklich guten Leute nicht für das Geld arbeiten wollen was man dort bezahlt oder schnell wieder gehen. Von daher sind die Karrierechancen nicht schlecht, aber man bekommt wenig Unterstützung. Die Schulungen die angeboten werden sind eher langweilig und befassen sich mit den immer gleichen Themen und Produkten. Auch hier geht es mehr darum, die margestarken Eigenmarke zu pushen als die Leute wirklich zu schulen.