Eher Teil des trägen Großkonzerns als ein agiler Mittelständler
Gut am Arbeitgeber finde ich
Unterm Strich ein gutes Gesamtpaket mit Luft nach oben in einzelnen Bereichen.
Umgang mit Corona war und ist sehr souverän. Sofortige Reaktion und seitdem Homeoffice bzw. "mobiles Arbeiten". Klares Hygienekonzept für unvermeidbare oder gewünschte Aufenthalte im Büro.
Sommerfest und Weihnachtsfeier waren immer Spitzenklasse :) Hoffe, dass diese bald wieder statt finden können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine offizielle Regelung zum Thema Sabbatical wie es z.B. der Mutterkonzern hat. Keine offizielle Regelung zu reinen Remote Arbeitsverträgen.
Verbesserungsvorschläge
Man hält sich teilweise für den schnellen, agilen Mittelständler aber die Prozesse und Hierarchien sind mindestens so aufgebläht wie im Mutterkonzern. Auch der sogenannte "Wasserkopf", also die Rollen die keinen direkten Beitrag zur Wertschöpfung leisten, ist unverhältnismäßig groß. Bitte reduziert Prozesse und Hierarchien massiv.
Für alles gibt es teilweise lähmende Prozesse. An den Stellen wo sie tatsächlich sinnvoll wären, werden sie aber zu oft umgangen oder zu lasch ausgelegt z.B. Auswahl von geeigneten Führungskräften. Das verursacht immense Schäden durch frustrierte und kündigende Mitarbeiter. Bitte reagiert bei ungeeigneten Führungskräften und helft den Kolleginnen und Kollegen besser passende Aufgaben im Unternehmen zu finden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre schwankt extrem, abhängig von Team und direkten Vorgesetzten. Theoretisch hat man die richtigen Führungswerte und -grundsätze definiert bzw. vom Mutterkonzern definiert bekommen. Aber gelebt werden diese nicht immer.
Kommunikation
Kommunikation ist eine der größten Schwächen, an der man aktuell aber verstärkt versucht zu arbeiten. Was das oberste Management tut und entscheidet kommt auf den untersten Ebenen kaum an. Andersrum natürlich erst recht nicht. Das liegt primär an viel zu vielen Hierarchieebenen die keinen Mehrwert schaffen und nur "stille Post spielen".
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt ist auf Unternehmensebene recht gut. In den einzelnen Teams schwankt es stark. Gute Führungskräfte schaffen es richtige Teams zu formen. Bei weniger guten Führungskräften ist jeder Mitarbeiter für sich. Vereinzelt gibt es auch regelrechte Kleinkriege unter Mitarbeitern.
Work-Life-Balance
Flexible Arbeits- und Urlaubszeiten sowie Homeoffice bzw. "mobiles Arbeiten" sind (natürlich abhängig von der Tätigkeit) völlig normal. Familienleben wird sehr wertgeschätzt. Unter der alten Geschäftsführung wurden immer mal wieder Kolleginnen und Kollegen aus dem Urlaub zurück beordert, aber das kam mir seitdem nicht mehr zu Ohren.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier gibt es eine extreme Schwankungsbreite. Leider gibt es viele Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich nicht für eine Führungslaufbahn geeignet sind. Teilweise wurden diese durch Zukäufe oder Vetternwirtschaft an den entsprechenden "Filterprozessen" vorbei geschleust. Auch sind die Alternativen z.B. Fachkarriere oft nicht attraktiv genug, weshalb für viele die Führungslaufbahn die einzige Option zu sein scheint.
Interessante Aufgaben
Meistens kann man sich gut mit eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen, ist dann aber oft auch derjenige der sie umsetzen "darf". Das führt oft dazu, dass die überdurchschnittlich engagierten Kolleginnen und Kollegen früher oder später drohen in der Fülle ihrer Aufgaben zu "ersticken". Der Anteil an administrativen Aufgaben ist durch die vielen Prozesse und die Unternehmenskultur eines Großkonzerns sehr hoch, wodurch die eigentlichen interessanten Aufgaben oft zu kurz kommen.
Gleichberechtigung
Insgesamt gut. Vereinzelt gibt es aber immer mal wieder Diskriminierung insbesondere durch Führungskräfte oder HRler vom "alten Schlag" z.B. müssen in einer Männerbranche Frauen definitiv mehr leisten um respektiert zu werden. Abwertende Sprüche gegenüber Teilzeit Mitarbeitern kamen ebenfalls schon vor.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersschnitt ist insgesamt eher niedrig. Probleme im Umgang mit älteren Kollegen sind mir nicht bekannt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind überdurchschnittlich und man hat alles was man zum Arbeiten braucht. Leider hat man sich auch bei dem "neuen" Firmengebäude für laute Großraumbüros entschieden. Dafür hat jetzt fast jeder Noise Cancelling Kopfhörer und Kommunikation findet nur noch in den Pausenräumen statt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht so stark sozial engagiert wie der Mutterkonzern.
Gehalt/Sozialleistungen
Orientieren sich am Mutterkonzern und sind dementsprechend im Schnitt sehr gut inklusive betrieblicher Altersvorsorge. Bei studierten Berufseinsteigern sogar etwas übertrieben (20% über den üblichen Einstiegsgehältern).
Image
Abgesehen von eventuell sehr speziellen Branchenkreisen hat die ETAS GmbH kein Image. Wenn man gefragt wird arbeitet man "beim Bosch". Trotzdem gibt es eine gewisse Identifikation insbesondere durch die überragenden Sommer- und Weihnachtsfeiern.
Karriere/Weiterbildung
Eher schwierig. Die Weiterbildungsbudgets sind in der Regel sehr überschaubar. Die Prozesse zur Weiterentwicklung mindestens so sperrig und träge wie die des Konzerns.