Ausbildung nicht zu empfehlen, autoritärer Führungsstil und sehr hohe Fluktuation
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich wurde dabei unterstützt die Ausbildung zu verkürzen. Ein gutes Zeugnis wurde gelobt und gerne gesehen. Außerdem lernt man die verschiedenen Bereiche einer Supply-Chain kennen, was ich als sehr positiv empfunden habe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Besonders problematisch war die Angst vor dem Chef. Sein Führungsstil war autoritär und sehr einschüchternd, was dazu führte, dass sich die Mitarbeiter, vor allem Azubis, oft nicht trauten, Fragen zu stellen oder eigene Ideen einzubringen. Fehler wurden selten als Lernmöglichkeiten gesehen, sondern meist hart kritisiert, was die Motivation und das Selbstvertrauen stark beeinträchtigte.
Natürlich ist es immer wichtig den Kontext zu kennen und zu verstehen um etwas als gerecht oder ungerechtfertigt einzustufen, dennoch kam es mehrfach vor, dass gegenüber den Auszubildenden anmaßende Bemerkungen gemacht wurden, die stark ins Persönliche gingen, sei es vom Chef oder der Personalabteilung.
Verbesserungsvorschläge
Eine Ausbildung startet man oft mit dem Ziel, seine eigene Persönlichkeit zu ins positive zu entfalten und Selbstbewusstsein zu erlangen. Leider wurde das Selbstbewusstsein in diesem Betrieb eher unterdrückt. Es gab keinen offenen Austausch sowie keine emotionale Intelligenz im Bezug auf den Führungsstil und den Umgang mit Auszubildenden.
Ich würde mir wünschen, dass sich der Führungsstil verbessert und die Ellenbogenmentalität nicht noch weiter geschürt wird.
Die Ausbilder
Meistens konnte man auf die Ausbilder zukommen und mit ihnen sprechen. Sie nahmen sich dann Zeit und konnten teilweise Unterstützung bieten.
Allerdings hatte man das Gefühl, dass es selbst für die Ausbilder schwierig war, mit dem Chef in ein offenes Gespräch zu gehen.
Spaßfaktor
Man konnte oft mit Kollegen Spaß haben und Lachen.
Freitagabends gab es die Möglichkeit, den Feierabend gemeinsam ausklingen zu lassen.
Nichts destotrotz war der Spaßfaktor, aufgrund der anderen Themen, nur in Maßen vorhanden.
Aufgaben/Tätigkeiten
Zu den alltäglichen Aufgaben gehörte es 2x am Tag die Küche zu putzen (wischen, Spülmaschine, Reste entsorgen). Die Küche wurde als "dein Baby" bezeichnet. Anfangs kam es ein paar mal vor, dass man die Essensreste von den Außendienstlern aufräumen musste, wenn sie ihr monatliches Meeting hatten. Auch waren Aufgaben wie, die Wände mit einem Schmutzradierer zu putzen, nicht unüblich.
Körperliche Arbeit ist in der Ausbildung natürlich bis zu einem gewissen Grad normal, dennoch möchte ich deutlich machen, dass man in diesem Betrieb in der Hierarchie ganz unten steht und dies deutlich zu spüren bekommt.
Die kaufmännischen Aufgaben waren von Abteilung zu Abteilung verschiedenen und haben oft Spaß gemacht, man konnte im Großen und Ganzen sehr viel mitnehmen und lernen für die Zukunft. Außerdem hat man viel Kundenkontakt, was ich auch als sehr lehrreich empfunden habe.
Variation
Positiv: Man durchläuft in seiner Ausbildung jede Abteilung.
Neutral/Negativ: Viele Aufgaben ziehen sich durch die komplette Ausbildung, wie z. B. die Fahrten zur Post oder die Telefonzentrale.
Respekt
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Karrierechancen
Ein paar Mitarbeiter wurden gefördert und konnten Aufsteigen, Karrierechancen waren im Großen und Ganzen, aus meiner Wahrnehmung, vorhanden. Man muss Bedenken, dass es ein kleinerer Betrieb ist und nicht jeder aufsteigen kann.
Übernahmen nach der Ausbildung sind üblich und gerne gesehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war leider sehr angespannt. Viele Mitarbeiter hatten Angst, Fehler zu machen, da diese oft sehr negativ aufgenommen wurden. Zwischen den Kollegen gab es selten eine offene Kommunikation, es wurde sich eher gefreut, wenn jemandem ein Fehler unterlaufen war. Nichts desto trotz gab es auch ein Momente des "Zusammenhalts".
Außerdem war die Fluktuation sehr hoch. Es gab ungefähr zwischen 15-17 Mitarbeiterwechsel bei 40 Mitarbeitern in der Zeit.
Ausbildungsvergütung
Die Vergütung war in Ordnung dafür, dass der Betrieb nicht tariflich gebunden ist. Im Vergleich zu meinen Kollegen in der Berufsschule habe ich am wenigsten verdient.
Arbeitszeiten
Die ersten 1-2 Jahre gab es kein Gleitzeitmodell, dies wurde später gelockert. Vollzeit-Mitarbeiter die "pünktlich" gingen (aber dafür sogar früher kamen), wurden kritisiert.
Man hatte eine Stunde Pause und war von 8 - 17 Uhr im Betrieb.