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"Der Fisch stinkt vom Kopf her" | enorme Fluktuation

2,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Der Kreis der Kolleg:innen war - bis auf wenige Ausnahmen - stets freundlich und es machte Spaß gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Auch die Arbeit mit den Interessierten, Bewerber:innen und Studierenden war interessant, denn so war man nah an der Zielgruppe und konnte direktes Feedback einholen.

Leider agierte die mittlere und obere Führungsebene vollkommen unprofessionell. Ein emotionaler Führungsstil herrschte vor und ein von Fairness und Vertrauen geprägtes Betriebsklima war leider schon lange nicht mehr gegeben. Es wurde Missgunst gesäht und hinter verschlossenen Türen (oder auch in großen Runden) gerne auch einmal über einzelne Kolleg:innen gesprochen - natürlich ohne deren Beisein.

Gute Ansätze, frische Ideen und Anstrengungen, das Betriebsklima zu verbessern, wurden oftmals im Keim erstickt - oder (im Falle von Ideen) am Ende auch gerne als die eigenen verkauft.

Kommunikation

Communication is key! Das weiß man - rein theoretisch - auch an der EU|FH. Gelebt wird es leider nicht bzw. nur in Teilen.

Immer wieder kam dieses Thema auf und wurde besprochen. Besserung wurde geradezu gelobt. Geändert hat sich auf Dauer leider nie etwas.

Einzelne Kolleg:innen wurden aus Meetingrunden ausgeschlossen/plötzlich von Projekten abgezogen oder man saß in großer Runde in Meetings, die in kleinerer Runde sicher effektiver gewesen wären. Nachzuvollziehen war dies leider alles oft nicht.

Kollegenzusammenhalt

Bis auf wenige Ausnahmen, die einem schlechten Führungsstil geschuldet waren, war das (junge) Kollegium von Zusammenhalt geprägt. Einem blieb auch nichts anderes übrig: Wenn schon "von oben" nichts Vertrauensvolles und Professionelles zu erwarten war, musste man wenigstens im engen Kolleg:innenkreis zuammenhalten.

Der Zusammenhalt wurde leider immer wieder durch eine enorme Fluktuation gestört. Oftmals konnte sich gar keine richtige Vertrauensbasis ausbilden, da waren einzelne Kolleg:innen bereits wieder weg: noch in der Probezeit selbst gegangen oder "gegangen worden" (wie es von der Führungsebene gerne hieß). Nicht wenige (auch langjährige) Kolleg:innen orientierten sich anderweitig und verließen die EU|FH - bei wenigen war die Not sogar so groß, dass sie in die Arbeitslosigkeit kündigten.

Work-Life-Balance

In der Regel war eine Work-Life-Balance gegeben. Dazu trugen flexible Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Job und Familie, Überstunden nur in Ausnahmefällen und grundsätzlich eine "entspannte Arbeitsweise" bei.

Vorgesetztenverhalten

Oftmals gingen Konflikte von den Vorgesetzten aus (bspw. durch Ungleichbehandlung von Mitarbeitenden, Misskommunikation oder persönlich geprägtes/unprofessionelles Verhalten). Mit der Bewältigung der Konflikte wurde das Team dann allein gelassen.

Entscheidungen wurden oft von oben herab und ohne Begründung getroffen. So war es für die Mitarbeitenden manchmal nicht nachvollziehbar und es wurde "Dienst nach Vorschrift" gemacht.

Interessante Aufgaben

Die Verteilung der Aufgabenfelder wurde im Team besprochen. Es wurde Rücksicht auf Stärken und Interessenlagen genommen. Innerhalb der Abteilung wurden Aufgaben gleichmäßig verteilt und - bei Ausfällen einzelner Kolleg:innen - auch von mehreren Kolleg:innen übernommen.

Obwohl es nach außen hin gern anders kommuniziert wird, lassen die Möglichkeiten der echten Mitwirkung sowie das Arbeiten an wirklich innovativen Themen zu wünschen übrig. Aktive, gleichberechtigte und wertschätzende Mitgestaltung sieht anders aus!

Gleichberechtigung

Obwohl der Anteil der weiblich gelesenen Mitarbeitenden höher war als der der männlichen Kollegen, waren sie keinesfalls gleichberechtigt.

Schon bei der Auswahl von Bewerber:innen - z.B. zum Zwecke der Einladung zu Bewerbungsgesprächen - wurden lieber männliche Bewerber eingeladen, denn "die werden wenigstens nicht gleich schwanger". Ein vollkommen unprofessionelles und zudem nicht zulässiges Verhalten.

Sobald es dann zu einer Schwangerschaft kam, war man dann auch abgeschrieben. Sofort wurden einem Entscheidungskompetenzen und Projektverantwortungen und man war in die fortlaufende Kommunikation nicht mehr eingebunden. Grund: "Es kann ja sein, dass du jederzeit weg bist!"

Auch der Wiedereinstieg nach der Elternzeit - sodenn von den Kolleginnen überhaupt angestrebt, denn viele nutzten die Eltenrzeit und orientierten sich weg von der EU|FH - verlief oft mehr als holprig.

Umgang mit älteren Kollegen

siehe oben - Umgang mit schwangeren Kolleginnen

Arbeitsbedingungen

Durch das enorme Wachstum des Verwaltungsapparates der Hochschule mussten Büroräume immer wieder getauscht oder umgebaut werden. Manchmal wurden sie zu regelrechten Großraumbüros - manchmal war das Ergebnis ein kleines abgetrenntes "Büro" neben einem Raum für Studierende.

Zeitgemäße Technik musste mitunter erkämpft werden, war dann aber vorhanden.

Ausstattung im Homeoffice gab es nicht. Es wurde unter "hybridem Arbeiten" verkauft. Das bedeutete in der Praxis, dass sich der Arbeitgeber nicht an der Ausstattung beteiligte. In der Regel stand einem ein kleiner Laptop zur Verfügung.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln und einzelne Umsetzungen sind vorhanden. Entscheidungswege sind diesbezüglich manchmal lang und mühselig. Einzelne Kolleg:innen nehmen sich dem Thema ehrgeizig an - werden mitunter aber ausgebremst und müssen das Bewusstsein für Themen der Nachhaltigkeit intern immer wieder schärfen.

Gehalt/Sozialleistungen

"Reich wird man an der EU|FH nicht."

Die Anforderungen an selbst "einfachere Stellen" sind mitunter enorm (immer mindestens ein Bachelorabschluss). Eine Vergütung entsprechend des Studienabschlusses oder aufgrund der eingenommenen Position erfolgt nur bedingt.

Gehaltsverhandlungen sind mühselig und oft langwierig. Man wird mit Floskeln à la "dann sprengen Sie das Lohngefüge der Abteilung" abgespeist und darf im nächsten Jahresgespräch noch einmal vorsprechen - wenn man Glück hat.

Image

Eigen- und Fremdwahrnehmung klaffen weit auseinander!

Die EU|FH verkauft sich als attraktiver Arbeitgeber - mit einer groß angelegten "Arbeitgeberkampagne". Zu gut Deutsch: Zufriedene Mitarbeitende sollen die Werbetrommel rühren (als festgelegte Aufgabe innerhalb des Marketings) und unzufriedene Mitarbeitende werden nicht gehört.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen werden nur sehr vereinzelt gewährt. In meinen Jahren der Firmenzugehörigkeit wurde eine einzige "interne Weiterbildungsmöglichkeit" angeboten. Alle (externen) angefragten Weiterbildungen wurden ansonsten abgelehnt. Begründung: "Es scheint mir, als wäre das nur dein persönliches Interesse."

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