Alle Jahre wieder...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Am Arbeitgeber selbst nichts.
An der Firma im Allgemeinen eine gute Handvoll Kollegen, die die Arbeitszeit einigermaßen erträglich macht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verspätete Gehaltszahlung
- manchmal 1-2 Wochen zu spät (wird aber nicht als dramatisch angesehen und behandelt)
- manchmal mehrere Monate durchgehend zu spät (wird davon ausgegangen, dass doch sowieso jeder bis zu 3 Monatsgehälter auf dem Sparkonto hat und wenn nicht, dann Pech)
Unqualifizierte Führungskräfte (Personal)
- Es gibt weder Betriebsrat noch HR
- Führungskräften fehlt es an kompetenter Personalverantwortung
- teilweise arroganter und herablassender Umgang
Unrealistische Zielsetzungen
- extrem schlechte Projektplanungen
- Mitarbeiter werden durch Projekte gepeitscht
Verbesserungsvorschläge
Die Bewertungen bei Kununu diverser Ex-und Noch-Angestellten aus diesem Jahr sowie aus den letzten Jahren zu Herzen nehmen und entsprechend ändern. Da lässt sich einiges finden und es gibt ausreichend Verbesserungspotenzial.
Sieht man die Bewertungen hier allerdings ausschließlich als imageschädigend und versucht mit Druck, die Bewertungen wieder gelöscht zu bekommen, wundert es nicht, wenn alle Jahre wieder neue (ehrliche) negative Bewertungen auftauchen.
Arbeitsatmosphäre
Mittlerweile sehr düster, unangenehm und fast schon depressiv. Ein Lachen findet sich hier nur noch selten wieder und wenn, dann ausschließlich beim Anblick der aktuellen Situation, denn diese lässt sich mit einem (ironischen) Lachen besser verkraften als mit Weinen und "Gesicht" ziehen.
Kommunikation
Es gibt ein wöchentliches Meeting, wo aktuelle Aufgaben besprochen werden. Grundsätzlich eine gute Idee, die in vielen Firmen auch so umgesetzt wird, aber...
- manche nutzen diese Möglichkeit, um jede Kleinigkeit im Detail zu beschreiben und den Workload so überdimensional darzustellen.
- viele Inhalte mancher Projekte werden überzogen geheim gehalten, sodass man oft nicht weiß, was manche Personen machen, wer für was zuständig ist oder was aktuell an Projekten überhaupt ansteht. Hierbei werden aber firmenrelevante Geheimnisse frei herausgeplaudert und relevante Themen oft verschwiegen. Total daneben!
- diese Runde wird auch genutzt, Fehler bei Projekten oder versäumte Deadlines offenkundig der "verschuldeten" Person anzuhängen - Ein absolutes No-Go!
Dann gibt es Meetings für bestimmte Projekte, die ausschließlich dem Management vorbehalten sind. Diese Inhalte werden sehr selten an die "Arbeiter" weitergegeben. Dadurch sind dann typische Anschrei-Runden wegen vermeintlich nicht erfüllter Leistung vorprogrammiert, wobei man gar nichts davon wusste.
Über verspätetes Gehalt wird nicht frühzeitig informiert! Mittlerweile wohl schon normal, wenn das Gehalt mal wieder zu spät kommt.
Kollegenzusammenhalt
Findet in kleineren Grüppchen statt. Hier sieht man jedoch oft, dass man sich hierarchisch auf der gleichen Ebene sehr gut miteinander versteht, wohingegen man stark die gelebte Hierarchie in diesem Unternehmen zu spüren bekommt. Von oben wird sehr gern nach unten geschaut und der Umgang spiegelt sich hier entsprechend wider.
Wenn es hart auf hart kommt, ist es bei vielen "Jeder für sich!" und man versucht oft die Schuld auf andere zu übertragen, um die eigene Inkompetenz zu verstecken. Zum Glück ist dies nicht bei allen Kollegen so.
Work-Life-Balance
Urlaubssperre von ganzen 3,5 Monaten durchgehend!
In der restlichen Zeit gibt es dann noch weitere Vorgaben (z.B. nur eine Woche erlaubt in Monat X und Y, aber dafür in Monaten A-C zwei Wochen durchgehend ein Muss), sodass es beim Planen des Gesamturlaubs fast schon an eine Mathematikaufgabe grenzt.
Hier hat sich der Trend gezeigt, dass jedes Jahr weitere Einschränkungen hinzukommen. Am besten einfach gar keinen Urlaub mehr nehmen und Überstunden gibt es gratis dazu :-)
Ansonsten wird mit "Gleitzeit" geworben, kommt man aber mal eine Stunde "zu spät", wird man ordentlich zusammengefaltet. Dies ist aber auch abhängig vom jeweiligen Mitarbeiter - manche dürfen Gleitzeit, manche eben nicht.
Und genau dies betrifft auch Homeoffice.
Manche dürfen Homeoffice, manche eben nicht. Wobei Homeoffice hier teilweise dank Covid-19 erzwungen wurde durch die Mitarbeiter dank der damaligen Gesetzeslage. Da auf Führungsebene allerdings auch nach Jahren kein Vertrauen herrscht, wird Homeoffice grundsätzlich sehr ungern gesehen und so gut es geht vermieden.
Vorgesetztenverhalten
Unter aller Sau! Wie bereits beschrieben gibt es eine sehr starke Hierarchie in diesem Unternehmen und wenn man am falschen Ende (eben keine Führungsposition) sitzt, dann wird man von oben eben auch wie "untere Schicht" behandelt. Zwischen den Tochterunternehmen wird dann auch noch einmal unterschieden. Führungspositionen sind hier besonders harsch und herabblickend gegenüber den Mitarbeitern der anderen Firma, obwohl "wir doch alle gemeinsam am gleichen Ziel arbeiten".
"Realistische Ziele setzen": Leider Fehlanzeige. Hier werden teilweise die Stunden erwürfelt und frei in den Raum geschmissen - zumindest fühlt es sich so an, denn oft passen die Stunden für das erwartete Ergebnis hinten und vorne nicht. Kein Wunder, dass die Mitarbeiter alle Jahre wieder wegen Burnout das Unternehmen verlassen.
"Klare und nachvollziehbare Entscheidungen treffen": Absolut nein. Hier streitet sich vor allem die Führungsebene untereinander selbst. Woher weiß man das? Das Geschrei dringt durch den gesamten Flur :-)
"Mitarbeiter bei Entscheidung einbeziehen": Um Himmels Willen! Mitarbeiter sollen doch hier nur machen, was ihnen gesagt wird und bitte auf gar keinen Fall Widerworte geben!
Interessante Aufgaben
Die Thematik an sich ist Geschmackssache. Entweder man steht drauf oder eben nicht. Aber es kommt ja auf die Aufgaben drauf an... und diese sehen wie folgt aus:
Gerechte Aufteilung der Arbeitsbelastung:
Für wenige ja. Für viele nein. Manche Mitarbeiter übernehmen den Workload von 2-3 Arbeitskräften, wohingegen manche andere Mitarbeiter aufgrund ihrer tatsächlichen Inkompetenz mit einer sehr geringen Arbeitsbelastung/-leistung durch den Alltag kommen.
Hier hat sich leider herausgestellt, dass gute Leistung ausschließlich durch Mehrarbeit belohnt wird. Wer hier so richtig reinklotzt und alles gibt, bekommt als Dankeschön dann noch zusätzliche Aufgaben und Verantwortung, wodurch dann sogar oft noch Überstunden gemacht werden müssen. Überstunden für zusätzliche Arbeit, weil man einfach überdurchschnittlich gut gearbeitet hat. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Autsch!
Gleichberechtigung
Die Frauen machen den Konferenzraum schön und kochen den Kaffee.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nicht schlecht behandelt, aber auch nicht besonders hervorgehoben für langjährige "Treue".
Ob ältere Kollegen eingestellt werden oder nicht, hängt vor allem mit dem geforderten Gehalt zusammen. Ist man 50, aber lässt sich wie ein Junior bezahlen, dann immer direkt willkommen. Verlangt man jedoch erfahrungsbezogene Vergütung dem Alter entsprechend, dann lieber doch nicht und man greift auf jüngere Bewerber zurück, da die ja nicht so viel kosten.
Arbeitsbedingungen
Die Firma liegt in unmittelbarer Nähe vom Flughafen. Auch eine Müllvernichtungsanlage ist direkt um die Ecke. Die hört man nicht nur, sondern riecht es auch.
Weitaus schlimmer ist jedoch die Gemeinschaftsküche, die so heruntergekommen ist, dass man diese am liebsten meidet. Hier wird dreckiges Geschirr in der Spüle abgestellt, obwohl der Geschirrspüler leer (dreckig) ist. Und sollte diese doch mal voll (sauber) sein, dann stellt man natürlich erst Recht das dreckige Geschirr in die Spüle, denn die zwei, drei Personen, die ja immer alles in der Küche sauber machen, werden natürlich die eigenen unsauberen Hinterlassenschaften (das gilt übrigens auch für die Toilette... würg!!!) dann wie immer nachräumen und nachputzen. Das hat hier stark WG-Feeling.
Ansonsten ist der Flur (Teppich) mit Hundeurinflecken übersät. Wurde hier nicht schnell genug nachgeputzt, dann riecht es nach einem Wochenende besonders gut :-)
Computertechnik ist 50/50. Auch hier stark abhängig, welche Position man bekleidet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird hier nicht getrennt. Hier kommt alles in die gleiche Tonne.
Umwelt- und Klimaschutz?
Hier laufen einige Rechner (und nein, hier ist nicht die Rede von notwendigen Servern) über Nacht und auch das ganze Wochenende durch, weil... ja eigentlich keine Ahnung wieso? Weil man zu faul ist, diese herunterzufahren? Ich kann diese Frage leider nicht beantworten.
Der Papierverbrauch ist enorm! Hier wird wirklich jede Kleinigkeit ausgedruckt. Ganz egal, ob es notwendig ist oder nicht. Oft werden mehrere Kopien für Meetings oder kleinere kurze Besprechungen ausgedruckt, obwohl man den Inhalt doch sowieso an den TV im Meetingraum schmeißt oder in anderer digitaler Form z.B. am Rechner anschaut.. anschließend fliegen alle Kopien dann direkt in den Müll.
Unterstützt das Unternehmen "Fair trade"?
Nein.
Gehalt/Sozialleistungen
Entsprechen die Gehälter der Verantwortung?
Ja und nein. Einige Löhne passen zum Arbeitstitel, aber nicht zu der damit einhergehenden Verantwortung und umgedreht. Manche verdienen zu viel und machen zu wenig. Wieder andere verdienen zu wenig, aber machen zu viel.
Werden die Gehälter pünktlich ausbezahlt?
Nun folgt wohl die allergrößte "Red Flag"... Nein! Allein deshalb dürfte diese Bewertung nicht mal eine Gesamtbewertung von einem Stern erhalten!
Wie schon der Titel sagt, wiederholen sich bestimmte Muster alle Jahre wieder und dazu gehört u.a. auch die entweder fehlende oder extremst schlecht kalkulierte Kostenaufstellung: Die Firma schmeißt mit Geld um sich, sobald größere Geldeingänge da sind, aber schafft es nicht, auch nur einmal richtig zu kalkulieren, sodass die Firma ca. alle 1.5 Jahre pleite ist und die Mitarbeiter mehrere Monate verspätet ihr Gehalt bekommen und teilweise über mehrere Monate darauf verzichten müssen.
Werden Benefits geboten?
Ein viel zu kleiner Obstkorb am Montag (und auch nur, wenn die Firma Geld hat) und kostenloses Wasser. Wow!
Image
Um einen Auftrag zu erhalten, verkauft sich die Firma ständig unter Wert, worüber sich die Mitarbeiter gern lustig machen.
Ansonsten schämt man sich, mit seinem eigenen Namen für die Fehler der Firma bei Kunden geradestehen zu müssen.
Karriere/Weiterbildung
In den Jobanzeigen wird immer sowohl mit internen als auch externen Weiterbildungsmöglichkeiten geworben. Weder intern noch extern hat es hier richtige Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter gegeben. Man lässt es aber gern in der Jobanzeige stehen, denn es liest sich ja so schön. Und wer weiß, vielleicht ist es ja doch für den ein oder anderen irgendwann doch mal der Fall - never say never!