Unerfahrenes Unternehmen mit Stressfaktor
Verbesserungsvorschläge
Ich verfasse diese Bewertung nicht aus bösen Absichten. Mein Ziel ist es, neue Mitarbeiter darauf vorzubereiten, was sie genau erwartet. Gleichzeitig möchte ich dem Chef die bestehenden Probleme aufzeigen, um ihm die Möglichkeit zu geben, daran zu arbeiten und zu wachsen. Ich strebe danach, die Arbeitsbedingungen für meine Nachfolger angenehmer zu gestalten. Ich hoffe aufrichtig, dass in Zukunft mehr auf die Anliegen der Mitarbeiter eingegangen wird und dass ihre Meinungen und Vorschläge Gehör finden. Es macht einen erheblichen Unterschied, wenn man mit jemandem spricht, der Erfahrung in der Branche hat und den Designprozess kennt, im Vergleich zu jemandem, der branchenfremd ist und ohne Kenntnisse über den Ablauf und die besten Praktiken ein Unternehmen gründet. Verkaufen allein ist eben nicht alles.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen sind einfach nur super. Leider wird die Zusammenarbeit durch den Chef stark eingeschränkt, sodass man eigentlich eher alleine arbeitet. Lob und Anerkennung bekommt man für die Leistungen nicht. Es ist eher so, dass egal, was man macht, es nie schnell genug ist, obwohl ewige Feedbackschleifen durch den Chef für enorme Verzögerungen sorgen.
Kommunikation
Wenn ich könnte, würde ich hier gar keinen Stern geben. Die Meetings nehmen pro Woche etwa 2 Stunden in Anspruch. Informiert wird man über Dinge, an denen man ohnehin nicht mitarbeiten darf. Meiner Meinung nach ist das verschwendete Arbeitszeit. Da der Termindruck immer enorm hoch ist, bekommt man dadurch oft noch mehr Zeitdruck. Die Meetings sind nicht zielführend und stellen eine zeitliche Belastung dar.
Kollegenzusammenhalt
Ich kann nicht für alle Kollegen sprechen, jedoch ist meine Erfahrung, dass hier eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht, in der man sich sehr wohlfühlen kann.
Work-Life-Balance
Es wird davon ausgegangen, Überstunden zu machen. Nach Arbeitsende wird man häufig noch kontaktiert, und so kommt man gar nicht richtig in den Feierabend, da eigentlich immer noch etwas zu erledigen ist. Sehr oft tauchen plötzlich dringende Änderungen auf, die nicht bis zum nächsten Tag warten können, sodass man nach Feierabend noch bis spät in die Nacht an einem Projekt arbeiten muss. Dieser 'Einsatz' wird erwartet und nicht belohnt. Überstunden, die dadurch entstehen, werden schlecht bis gar nicht abgebaut und auch nicht ausgezahlt. Wenn man 'nur' seine Sollstunden arbeitet, wird das vom Chef negativ angemerkt. Urlaub nehmen ist in den meisten Fällen nicht sehr problematisch, es sei denn, es gibt wichtige Projekte oder es wurde nicht vorgearbeitet, da während der Abwesenheit keine Vertretung vorhanden ist.
Vorgesetztenverhalten
Als Mitarbeiter muss man Probleme selbst ansprechen. Es wird zwar Zeit für die Diskussion des Problems genommen, jedoch werden die geplanten Lösungsansätze nicht eingehalten, sodass man zwar über das Problem spricht, aber letztendlich keine Lösung gefunden wird. Privates und Geschäftliches werden hier nicht getrennt, so dass sogar Dinge, die man in seiner Freizeit als Hobby hat, negativ auf die Arbeit bezogen werden. Nach einem Konfliktgespräch wird auch schon mal mit Türen geknallt. Bei Unzufriedenheit herrscht eine enorme passive aggressive Atmosphäre, und ich persönlich habe mich oft unwohl gefühlt, zur Arbeit zu gehen.
Interessante Aufgaben
In meinem Handeln war ich sehr eingeschränkt, und das Arbeitspensum für die Aufgaben war einfach nicht zu bewältigen.
Gleichberechtigung
Flache Hierarchien existieren nicht, wenn der Chef die Angestellten so unterschiedlich behandelt.
Arbeitsbedingungen
Es sind alle notwendigen Arbeitsmittel vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die Branche war mein Gehalt angemessen, jedoch nicht angemessen für die Arbeitsbelastung. Leider wurden die Gehälter oft zu spät ausgezahlt, teilweise erst zwischen dem 6. und 10. des Monats. Im Allgemeinen wurde das Gehalt knapp bemessen, so dass man an Brückentagen oder Feiertagen davon ausgehen konnte, dass die Zahlung verspätet eintrifft. Es wurden keine zusätzlichen Sozialleistungen angeboten.
Image
Das Handeln wird sehr häufig in Frage gestellt, und erfahrene Mitarbeiter mit branchenspezifischem Wissen werden oft nicht angehört, wenn es um die Sinnhaftigkeit der Handlungen geht.
Karriere/Weiterbildung
Leider werden Weiterbildungen und Schulungen nicht unterstützt. Aufgrund des ohnehin schon kaum zu bewältigenden Arbeitspensums bleibt einem nur die Möglichkeit, Schulungen am Wochenende zu absolvieren, was an sich kein Problem darstellen würde. Allerdings werden diese Zeiten nicht als Arbeitszeit angerechnet, und bei einer so vollen Arbeitswoche und einer Familie zu Hause stelle ich mir dieses Konzept eher schwierig vor.