Sie müssen hier ja nicht arbeiten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Warum fällt mir da jetzt so wenig ein? Ich habe einiges genannt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
Umfassend intern nach aktuellen IT-Unternehmenstandards modernisieren.
Ein klares Entwicklungskonzept für das Unternehmen und den einzelnen Mitarbeiter vorstellen.
Anonyme Kunden- und Mitarbeiterbefragungen durchführen, um die wahre Temperatur zu kennen und sich nicht selber etwas vormachen.
Alte Zöpfe abschneiden, Ballast über Bord werfen und IT-professioneller werden!
Arbeitsatmosphäre
Man muss hier unterscheiden: Die IT-Mitarbeiter sind mehr oder weniger nur ausführende Dienstleister an den Einsatzorten (Kliniken, Krankenhäuser, Seniorenwoheimen usw.) und sollen in erster Linie die Vorgaben der FACT IT umsetzen, oft bewusst ungeachtet dessen, was der Kunde sich wirklich wünscht und möchte. Damit ist die Arbeitsumgebung stark abhängig davon, wo man eingesetzt wird.
In erster Linie leidet das bezahlte Kundenverhältnis darunter, dass auf Biegen und Brechen FACT-Strategien durchgedrückt werden sollen. Das Verhältnis mit dem Kunden ist immer so gut, wie man es eben täglich vor Ort selber gestaltet und wie die Entscheidungen der FACT dies nicht negativ beeinflusst, denn der Mitarbeiter vor Ort ist die Projektionsfläche für alles was im Zusammenspiel nicht gut läuft.
Das Verhältnis zu den internen Mitarbeitern der FACT ist oft stark vorgespannt, ja fast durchgehend durch alle Bereiche als unfreundlich zu bezeichnen, so das hier keine echte Kollegialität aufkommen will. Jeder ist sich eben selbst der Nächste. Wer gut poltern kann, setzt sich durch.
Kommunikation
Es wird kommuniziert, aber nicht offen. Nicht transparent. Die nötigsten Informationen werden weitergegeben, aber es wird auch viel nebenher geredet und so bahnen sich Gerüchte den Weg und Missstimmungen entstehen, wo es nicht sein müsste. Eine kleine App soll Transparenz und Aktualität vermitteln, aber das Medium hat weder Gehalt noch Überzeugung. Da steht nur drin, was man eh schon weiß und wissen soll.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen an den einzelnen Einsatzorten scheinen sich untereinander gut zu verstehen. Einsatzortübergreifend hat man so seine Meinungen über den anderen, die dann unter der Hand durchgereicht werden. Ältere Kollegen haben grundsätzlich Recht, was gerne und oft Totschlagargument genutzt wird. Diskussion Ende.
Man darf gerne eine eigene Meinung haben und darf sie dann auch gerne für sich behalten. Es ist schön heere Unternehmensleistsätze ("Werte und Regeln") zu haben, die aber nur eine Nehmerseite für den Mitarbeiter haben und keinerlei Unternehmensverantwortung gegenüber den Angestellten durch deren Vorgesetzte im Arbeitsalltag widerspiegeln.
Work-Life-Balance
Viel Work, wenig Life.
Da man mit kurzfristigen, großen, schlecht geplanten Projekten seitens der Unternehmenszentrale zugeschmissen wird und dann auch bei den Kunden noch einige - immer nachgeordnete - Projektchen umsetzen möchte, ist das Arbeitspotenzial nahezu unerschöpflich.
Versprochene Homeoffice-Möglichkeiten sind aufgrund der knappen Besetzungen vor Ort kaum ohne schlechtes Gewissen des Einzelnen zu nutzen und damit de facto nicht vorhanden. Flexible Arbeitszeiten sind im Krankenhaus-IT-Betrieb nicht umsetzbar, da man in personeller Minimalsbesetzung ohnehin von früh bis spät für den Kunden aktiv sein muss - unbezahlte Bereitschaft auch am WE inklusive. Homeoffice? Auch in Corona-Zeiten nicht gehört, leider auch nicht möglich. Wo, wenn nicht in der IT, bitteschön?
Vorgesetztenverhalten
Sie geben ihr Bestes. Leider fehlen allzu oft konkrete Vorgaben oder am Ende an Rückendeckung. Auch hier ist stark zu merken, dass man nur Erfüllungsgehilfe für eine umfassende, zunehmend zentralistisch orientierte Unternehmensstrategie ist. Es gibt keine echten bidirektionalen Feedback-Gespräche und echte Bewertungskriterien. Eine Einbahnstraße für die Vermittlung der achso gehypten "Werte & Regeln".
Alles bleibt Wischi-Waschi, was auch nichts daran ändert, wenn man es sorgfältig aufschreibt. Und dann nie wieder ansieht. Zu viele Fragen der MA bleiben einfach unbeantwortet im Raum stehen und Unterstützungsgesuche verhallen ignoriert.
Arbeitsaufträge werden tagesaktuell zugespielt, ändern sich aber gerne mal mehrfach in Dringlichkeit, Form und Umfang über die Woche. Oder versanden dann ganz.
Interessante Aufgaben
Gäbe es en massè.
Aber die angestrebte Personalstrategie ist scheinbar die, dass man auf Dauer alle IT-Dienstleistungen (Hard- und Software) in der Unternehmenszentrale und ins eigene Rechenzentrum übernehmen und bündeln möchte, um vor Ort eine maximale Unabhängigkeit vom Kunden und seinen ewigen Extralocken zu erreichen. Standardisierung & lokale Entkopplung der IT-Leistungen sind die Ziele.
Auf Dauer werden die vor Ort eingesetzten IT-Mitarbeiter damit mehr oder weniger obsolet, aber zumindest abgewertet, da sie eh nur als Bremsen im System fungieren, wenn sie sich dem Kundenwohl verpflichtet fühlen. Irgendwann können die Kunden-Mitarbeiter dann auch selbst die Druckerpatronen tauschen und neue Rechner einstecken. Für alles andere geht die Anfrage an die FACT IT raus. Da braucht es absehbar niemanden mehr vor Ort.
Es ist auch kein Geheimnis, dass einige Einrichtungsgeschäftsführer ganz gerne auf IT-Personal verzichten würden, um Personalkosten zu sparen.
Gleichberechtigung
Es gibt einige wenige Damen in den Bereichen der IT, wie sooft leider üblich in der Branche.
Umgang mit älteren Kollegen
Wie oben gesagt: Die Altgedienten haben immer den Vorzug und Recht.
Als Neuling ist eher in der Bittstellerposition, anstatt als verantwortlicher Kollege mit entsprechender Vorerfahrung und Kompetenzen im Fronteinsatz gewürdigt zu werden. Fragen nerven nur und werden schnell und barsch abgetan. Oder es gibt erst gar keine klare Aussage. Oft kommt man sich einfach nur abgekanzelt vor und steht am Ende allein dar. Unterstützungsleistung? Fehlanzeige! Also ja, der Umgang mit den älteren Kollegen scheint hier nicht das Problem.
Arbeitsbedingungen
Die Tools zur täglichen Arbeit, dem Beschaffungs-, Bestellwesen und der Rechnungsbearbeitung, der IT-Steuerung sind User-unfreundlich und nicht aus diesem Jahrhundert. Schlichtweg eine Katastrophe und Zumutung. Sie erschweren sie die Arbeit jeden Tag völlig unnötig aufs Ärgerlichste. Für ein IT-Unternehmen meines Erachtens ein beschämendes No-Go.
Projekte sind oft zu kurzfristig und kurzsichtig geplant, kämpfen dann mit vielen Unwägbarkeiten für die FACT und den Kunden, was zu starken Reibungsverlusten führt. Gründlich, transparent und professionell konzeptionierte Projekte würden hier weniger Unzufriedenheit bei allen Beteiligten schaffen.
Eine Bewertung von Projektumsetzungen seitens der Kunden gibt es nicht. Warum auch? Wie gesagt: Es gibt keine Alternative.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Standardlösungen berücksichtigen sehr oft keinerlei Umweltgedanken. Hier ist alles auf nivellierende Standardleistungen abgestimmt.
Soziales Engagement geht scheinbar darin auf, dass man ja weitestgehend für Gesundheitsdienstleister im Kontext einer kirchlichen Gemeinwohl-Stiftung tätig ist, was dann in der Summe wohl reichen muss.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Branchenvergleich unteres Mittelfeld bis weit unter dem Durchschnitt, egal ob mit oder ohne Personalverantwortung.
Man bekommt allerdings immer die unterschwellige Botschaft man sei großzügig überbezahlt, wundert sich dann aber, dass Mitarbeiter nicht gehalten werden können. Die Fluktuation der Mitarbeiter ist eher hoch, zumal es kaum andere ausgleichende Benefits gibt (Hurra, ein Jobrad! Homeoffice? Flexible Arbeitszeiten? Betr. Altervorsorge? Betrieb. Kinderbetreuung?).
Man sollte sich einfach mal am Markt umsehen oder aber ihre Ansprüche reduzieren. Wie einem immer wieder gesagt wird: "Man muss ja nicht hier arbeiten."
Image
Die Kunden lassen oft in puncto Professionalität, Zuverlässigkeit und Kostenbewusstsein kein gutes Haar an der FACT IT. Vielmehr herrscht oft der Eindruck als sei alles unverständlicherweise nochmals mit einem dicken Aufschlag versehen, aber die Kunden müssen diese Kröten alternativlos schlucken, weil sie sich vertraglich dazu verpflichtet haben, diese Leistungen abzunehmen. Getragen wird alles von der recht potenten Sankt-Franziskus-Stiftung, die sich aus den Kundenumlagen speist. Eine klassische Beteiligungsgesellschaft also.
Karriere/Weiterbildung
Im Vorgesetzten- bzw. auch beim Bewerbungsgespräch wird immer gerne viel besprochen, aber umgesetzt werden nur die Weiterbildungen verpflichtend, die dem direkten Unternehmenszweck dienen und die auch immer nur intern und auf die Schnelle. Eine persönliche Entwicklung und die damit verbundenen Weiterbildungswünsche stehen hintenan - und fallen am Ende hintenüber. Es gibt etliche, meist neue Kolleg*innen die bisher keine einzige fachliche Fortbildung bekommen haben.
Wer so auf Dauer Fachpersonal halten will, muss sich am Ende nicht wundern, warum die MA fluktuieren. Die eigenen Expertisen gelten im Übrigen nichts. Man kann auch als gänzlich unbeschriebenes Blatt anfangen, denn man bekommt von allen Seiten viel besser und vehementer gesagt, was man zu tun, zu lassen und zu wissen hat.