Mehr Schein als Sein, Willkür im Management wird kultiviert
Verbesserungsvorschläge
Practice what you preach
Mitarbeiter mit Respekt behandeln
Kritik ist keine vom Management ausgehende Einbahnstrasse: Lernen, Kritik als Geschenk anzunehmen - wer nichts sagt ist entweder blind, schleimt sich hoch oder hat abgeschaltet
(Sind bauchpinselnde 'Abarbeiter' gewünscht oder Mitarbeiter, die auch mal den status quo hinterfragen?)
Nur wer Fehler als Lernchance sieht, ist auch bereit Verantwortung zu übernehmen (und setzt nicht bei jeder 'Teebestellung ' (o.ä.) 10 Kollegen in cc)
Der Fisch stinkt meist vom Kopf:
nur wenn das Management das konsequent lebt, von Willkür und Wechselhaftigkeit Abstand nimmt, eigenständiges Denken der Mitarbeiter nicht als Majestätsbeleidigung auffasst, können die Mitarbeiter eine klare Richtschnur haben und Verantwortung übernehmen - wie man das von erwachsenen Leuten auch erwarten darf.
Kommunikation
Es wird im Großen und Ganzen nur das kommuniziert was “genehm“ ist. Man tut sich schwer, Dinge schriftlich festzuhalten, sich verbindlich auf etwas damit festzulegen.
Agenden oder Minutes mögen viele nicht, (Stichwort accountability/ownership s.u.)
Mag damit zusammen hängen, dass Fehler nicht als Chance gesehen werden. Wird auch gerne mit der Flexibilität und dem Startup-Spirit begründet, hinter dem man sich dann versteckt, wenn es passt.
Leider haben viele, die in dem Unternehmen 'aufgewachsen' sind, wenig Kostenbewusstsein, was Meetings und deren Sinnhaftigkeit o.ä. angeht.
Andere leben die Hierarchien aus, in dem sie wahlweise zu Meetings gar nicht erscheinen oder geschäftig wie Bundestagsabgeordnete am Handy (Nennt man das passiv-aggressiv? Manieren sind es jedenfalls keine. Stichwort: Meetingdisziplin, Gebot der Höflichkeit, des Respekts UND der Wirtschaftlichkeit ) Vordergründig aber immer Harmonie denn konstruktives Streiten oder mal einen atmosphärisch reinigenden Konflikt austragen gibt es wenn dann selten.
Kollegenzusammenhalt
Nette Kollegen. Mehr auch nicht. Viel Rückgrat habe ich nicht erlebt.
Work-Life-Balance
In Ordnung, wenn man versteht zu planen, ggf. auch mal nachzufragen und nicht blindlings in Panik loszurennen ohne den Auftrag geklärt zu haben. Allerdings wird eigenständiges Priorisieren oft kritisch gesehen.
Vorgesetztenverhalten
Wechselhaft, nicht nur beim direkten Vorgesetzten.
Egos sind groß, Kritikfähigkeit habe ich selten erlebt. Gerne wird jedoch nach unten kritisiert, das scheint eine Art Privileg und Entschädigung dafür zu sein, dass auch das mittlere Management zuweilen von oben überfahren wird und nur selektiv informiert. Radfahren zahlt sich aus.
Vorschläge die in anderen Unternehmen als 'unternehmerisch' honoriert werden, werden mitunter einfach abgebügelt, oder im Jahr darauf von den 'Getreuen' mit Pauken und Trompeten umgesetzt.
Umgang mit älteren Kollegen
Mein Eindruck: wer mehr gesehen hat als Fim und die diversen artverwandten Vorgängerunternehmen, wird sich schwer in die hierarchischen Strukturen (die tatsächlich sehr deutlich sind, vor allem je weiter man nach Osten rückt) einfügen
Arbeitsbedingungen
Schöne Lage des Büros und schöne Büros.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein gut, aber mehr i.S.v. Einzelmaßnahmen. Eine richtige Strategie z.B. in Richtung Zertifizierung habe ich nicht gesehen. Generell wird lieber (anderen) gepredigt als selbst umgesetzt.