Tätigkeit als Finanzbeamter im gehobenen Dienst für die Finanzverwaltung NRW. Die Ausbildungszeit beträgt 3 Jahre.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sicherer Beruf, freundliches Umfeld, Bestimmte Aufgaben wenn auch hohes Arbeitspensum
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Starres Verhaltem gegenüber Angestellte die sich weiterbilden wollen. Ungewisse Karrierelaufbahn.
Verbesserungsvorschläge
Da die meistem Änderungen vom Finanzministerium und der Obersten Finanzdirektion beschlossen werden müssen sind die Änderungvorschläge allgemein bekannt und können lokal nur mit mehr Transparenz ausgeglichen werden.
Arbeitsatmosphäre
Man arbeitet in sogenannten "Veranlagungsbezirken", Teams die mindestens aus je 2 Mitarbeitern des gehobenen und mittleren Beamtendienst bestehen. Man Vertritt sich gegenseitig telefonisch, verbringt neben dem Betriebsevents einmal im Jahr einen Ausflug mit den Vorgesetzten und hilft sich bei Fragen oder Ungereimtheiten. Leider fremdelt man mit Teams aus anderen Etagen weil man bis auf die Betriebsevents kaum miteinander zu tun hat, das hat aber mit der Größe der Belegschaft zu tun, je kleiner das Finanzamt umso enger ist das Betriebsklima. Alle Kollegen aus meinem Tätigkeitsbereichen sind hilfsbereit und aufgeschlossen.
Kommunikation
Änderungen, technische Probleme und manche Aufgaben kommen per Mail, einmal am Tag kommt der Vorgesetzte (sog. Sachgebietsleiter) persönlich vorbei, ansonsten kommuniziert man im Haus telefonisch. Da Vertretungen der Kollegen im Intranet einsehbar sind, bleibt man nie auf einer Frage sitzen. Einen Stern Abzug kommt es wenn im Rahmen von Stellenbewerbungen, Änderungen der Zuständigkeiten und Arbeitsmenge oft erst über den Flurfunk Dinge bekanntwerden bevor diese von der Geschäftsstelle/ den Vorgesetzten mit den betroffenen Personen persönlich besprochen werden. In dem Falle wäre mehr Transparenz wünschenswert.
Kollegenzusammenhalt
Wie bereits beim Klima beschriebem gibt es hier nichts zu meckern. Im Gegenteil, man kann sich auf Kollegen und Vorgesetzte verlassen ohne verlassen zu sein.
Work-Life-Balance
Jeder Mitarbeiter hat ein Gleitzeitkonto, ebenfalls ist Homeoffice nach der Ausbildungszeit möglich, leider jedoch nur 1-2 Tage die Woche. Man muss innerhalb von 6:30-8:30 im Amt erscheinen, es gilt eine Kernarbeitszeit von 9-15 Uhr. Man erhält 30 Tage Urlaub, diese gelten bis zum 31.03 des Folgejahres. Pro Jahr sind 2 zusammenhängende Wochen Urlaub pflicht. Man kann ebenfalls über das Teilzeitangebot sich ein Guthaben für ein Sabbatjahr zusammensparen. Größtes Manko am Gleitzeitkonto ist jedoch die Tarifliche 41 Stunden Woche von der sich das Land NRW nicht tritz Bemühungen der Belegschaft und Gewerkschaften trennen will, dies erschwert das Ansammeln von Überstunden mit denen man ebenfalls frei nehmen kann.
Ebenfalls ein Manko in der Veranlagung ist, dass auf Grund der schlechten Personallage nur rein Telefonische Vertretung möglich ist. Längere Urlaubszeiträume sind abzuraten da man zum Aufarbeiten nicht die Zeit hat. Junge Kollegen können sich auf Grund des Arbeitspensums dazu verleitet fühlen auf Urlaub zu verzichten, was jedoch von den Vorgesetzten glücklicherweise abgeraten wird.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte Informieren Zeitnah nach den Sachgebietsleiterrunden die Belegschaft über Neuigkeiten. Bisher waren alle Vorgesetzen zuverlässig und liefern den Kollegen ein Vertrauen das autarkes Arbeiten ohne ständige Überwachung ermöglicht. Dies trägt positiv zum Betriebsklima bei. Bei Volljuristen aus anderen Ämtern (Vorgesetzte mit Jura Studium) kann es jedoch vorkommen dass das steuerliche Wissen nicht gleichermaßen Ausgeprägt ist wie von den Finanzbeamten.
Interessante Aufgaben
Insgesamt gibt es viele Tätigkeitsgebiete die es ermöglichen sich beruflich weiter zu bilden. Neben der Veranlagung von Steuererklärungen von Privatpersonen und Unternehmen kann man zwichen Kassentätigkeiten, Prüfungs- und Außendienste, bald einem Callcenter, Lehrtätigkeiten, Rechtsermittlungsdienste, Prüfungsdienste und sogar Ermittlungstätigkeiten der Steuerfahndung wählen. Manko dabei ist man bewirbt sich blind jedes Jahr in der Hoffnung für eine der Stellen ausgewählt zu werden, und wenn man Pech hat kann man bis zu 7 Jahre, in Einzelfällen 10 Jahre in Stellen sitzen die nicht dem eigenen Interesse entsprechen.
Gleichberechtigung
Es gibt Gleichberechtigungsbeauftragte.
Umgang mit älteren Kollegen
Älteren Kollegen fällt oftmals der schnelle Wandel an Programmen und Bearbeitungsweisen schwer. Ebenfalls können ältere Kollegen immernoch in andere Stellen versetzt werden die sie sich nicht wünschen. Dennoch ist sonst der Umgang respektvoll und freundlich.
Arbeitsbedingungen
Sauberes Umfeld, leider werden Stehtische nur mit Akuten körperlichen Beschwerden oder einem Grad der Behinderung zur Verfügung gestellt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Behörde bittet Kollegen die Büros nicht benutzen Heizungen abzudrehen, Energie zu sparen und benutz ausschließlich recyceltes Papier.
Gehalt/Sozialleistungen
Man startet mit der Besoldungstufe A9, auf grund der Personallage ist ein Aufstieg auf A10 innerhalb von mindestens 5 Jahren bereits möglich. Zuschläge für Eheschluss und Kinder werden angeboten.
Image
Finanzbeamte sind verschrien. Oftmals weil entweder der Bürger schlecht oder wenig informiert ist oder generell nicht mit den von der Politik angewiesenen Steuern und deren Sätze einverstanden sind. Durch die eigene freundliche Art sind die Bürger in der eigenen Zuständigkeit ebenfalls positiv gesinnt in Gesprächen mit freunden ist der Titel finanzbeamter mit langeweile gekrönt was auf Grund der Arbeitsmenge nicht stimmt.
Karriere/Weiterbildung
Siehe Punkt Aufgaben