Überwiegend guter Kontakt zu Kollegen, Abteilungsleitung mit Schwächen, Standort diskutabel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sein engagement für den Sport und den Standort, der eindeutig seine Vorzüge hat, wenn man Natur liebt. Auch das Parkhaus ist ein Vorteil gegenüber manch anderen Firmen wo man sich all des morgens totsucht, um sein Kradel abzustellen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es gibt bei Liebherr in Lindenberg eigentlich nichts konkret schlechtes, was ich hier nennen könnte und das dort grundsätzlich anders wäre, als in anderen Firmen, um es heraus zu heben.
Was fehlt jedenfalls fehlt, sind moderne Strategien der Mitarbeiterführung und kontinuierlicher Verbesserungsprozesse, um sich als Firma weiterzuentwickeln und langfristig die Mitbewerber hinter sich lassen zu können, oder wenigstens mithalten zu können.
Verbesserungsvorschläge
Die o.g. Kritik lesen und überdenken. Langfristige Personalplanung und Personalentwicklung sollten über kurzfristigem Denken stehen. Das kann man aber eigentlich jeder Firma raten, weil sie heute offenbar alle die gleichen Fehler machen. Schnell billige Leute einstellen, dann schauen, wie man klar kommt, hinnehmen, dass gewechselt wird und dann wieder neu suchen, um die Lücke zu stopfen.
Was dringend eingeführt werden muss, ist ein anonymes Bewertungssystem für Vorgesetzte, damit diejenigen, die menschlich und technisch in der Lage sind, Entwicklungsrichtungen zu dirigieren, auch in die Positionen kommen können, um das zu tun.
Arbeitsatmosphäre
Bis auf eine neu hinzu gekommene Person, die mit breiter Brust seine Meinungen vertritt, alles umzureißen versucht und sich für den Nabel der Elektronikwelt hält, war das eine durchaus angenehme und kameradschaftliche Atmo mit zwar oberflächlichem, aber insgesamt einem freundlichen Umgang zwischen den Kollegen. Leitende Ansprechparter der internen und anderen Abteilungen waren ok, der direkte Teamleiter ohne jegliche Beanstandung und stets souverän, die Abteilungsleiterin allerdings mit Durchsetzungs- und Führungschwäche sowie wenig technischer Kompetenz.
Kommunikation
Sehr unterschiedlich. Man erledigt seine Arbeit rangierend von vollinformiert bis zur totalen Ahnungslosigkeit, weil es einige nicht schaffen, klare Regeln und Strukturen vorzugeben und auch zu leben.
Kollegenzusammenhalt
Auch das sehr unterschiedlich. Es gibt immer mal mehrere Lager. Je nach Charaktär versuchen einige, den Laden zusammen zu halten, andere mehr, sich über die konkurrierenden Abteilungen zu beschweren.
Work-Life-Balance
Aber ja! Der Bodensee ist nicht weit und das Allgäu eine Erholung pur im Gegensatz zum Großstadtdjungel, wo ich zuvor aktiv war. Leider sind die Preise in der Region durch die Touristen angehoben und die Freizeitgestaltung mitunter teuer.
Vorgesetztenverhalten
Stark von der Person abhängig. An den meisten meiner VGs habe ich nichts auszusetzen. Weitgehend positiv. Bei der Abteilungsleiterin sehe ich Raum für Verbesserung: Man rühmt sich im Internetprofil der business-Plattform einer großen Führungserfahrung und prahlt mit den Leistungen der Abteilung, hat aber selber eher weniger Anteil am Erfolg. Dass jemand etwas jahrelang tut, heißt ganz offenbar nicht, dass es automatisch zu einem guten Ergebnis kommt. Da scheint mir das Interesse doch eher auf Frauenthemen zu liegen, wenn man sich in entsprechenden Zirkeln bewegt und dabei wird das Alltägliche etwas vernachlässigt. Zum "Führen" gehört, dem ein oder anderen auch einmal die Richtung zu weisen, wenn etwas nicht läuft und ferner selbst die Regeln des Respekts zu beherzigen. Unter "Leitung" verstehe ich aktives Gestalten von Prozessen, Methoden und Strukturen und nicht nur ein "Dabei sein", wenn die Mitarbeiter etwas entwickeln.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind sicher interessant, wenn man auf dem Gebiet arbeiten kann, für das man ausgebildet ist und wofür man sich einst für die Firma entschieden hat. Solange das so war, war der Job interesant.
Umgang mit älteren Kollegen
Keinen Unterschied festgestellt im Bezug auf den Umgang mit älteren Kollegen - bis vielleicht auf die allgemeine Tatsache, dass trotz eines gewissen Mangels in manchen Abteilungen und Bereichen, nur sehr junge Bewerber eingestellt werden.
Arbeitsbedingungen
Die Bedingungen sind insgesamt akzeptabel. Es handelt sich um Großraumbüros, allerdings müssen einige in der alten Kantine sitzen, die nur notdürftig umgebaut wurde und für Bürotätigkeiten geeignet ist. Je nach Besetzung kann es dort auch schon einmal werden. Kopfhörer helfen, damit klarzukommen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma unternimmt einiges in Sachen Umweltschutz und auch Erhalt der Natur. Das kann man nicht absprechen. Dahinter steckt freilich auch der Versuch, sich einen guten Namen zu machen, aber sei es drum.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezogen auf die Region ist das Gehalt sicher überdurchschnittlich - allerdings auch deshalb, weil es in der unmittelbaren Umgebung praktisch keine wirklichen Alternativen gibt. Im bundesweiten Vergleich kehrt sich das allerdings um. Das erzielbare Gehalt muss also mit den Lebensumständen im ländlichen Allgäu in Verbindung gebracht werden. Wem es dort landschaftlich gefällt, der wird so eine Arbeitsstelle absolut mögen. Im ländlich geprägten Lindenberg steht man jedenfalls nicht stundenlang im innerstädtischen Stau.
Image
Das image von Liebherr ist insgesamt gut, aber das kann sich jeder selber beantworten, wie er die Firma sieht und wie wichtig ihm das ist, in einer namhaften Firma zu arbeiten. Ich gebe da nicht viel.
Karriere/Weiterbildung
Die Weiterentwicklung war am Anfang gut, aber eine besondere Weiterbeildung gab es nicht. Da läuft man dann automatisch irgendwann gegen einen Anschlag und beginnt, sich umzusehen.