Quo vadis?! Wo will Flaschenpost hin?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Abrechnung kommt pünktlich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ergibt sich aus den Verbesserungsvorschlägen:
- Fahrer werden runtergenudelt
- Keine Begrenzung der Kisten pro Kunde
- Keine Begrenzung der Etagen pro Kunde
- Kein Trinkgeld bei den meisten Kunden; Kunden werden dazu auch nicht animiert (das ist Aufgabe des AG)
- Kein digitales Trinkgeld an den Fahrer möglich
- Keine Erinnerung an die gebuchten Schichten
- Streichung der Schichten, falls eine Schicht nicht wahrgenommen wurde
- Heckmeck bei Krankmeldung; es wird hinterfragt, weshalb man krank war (rechtlich nicht zulässig)
- Kollegen sind unbekannt
- Keine Weihnachtsfeier für die Fahrer; die wichtigste Ressource wird fast
komplett ignoriert; ebenso auch kein Weihnachtsgeld oder Boni zum Ende (stattdessen wird auf die Aufhebung der Verdienstgrenze hingewiesen, man darf also "mehr arbeiten", dann hat man ja auch eine Art Weihnachtsgeld und Weihnachten muss man ja eh nix machen)
- Perspektiven?! Keine für Fahrer, anstatt aufzuzeigen, was man im Unternehmen noch machen könnte, wird nur geschaut, dass die auch zur
Schicht antreten
- Fürsorge als Arbeitgeber gegenüber Fahrern; völlig unexistent
- Urlaub zwischen Feiertagen (z.B. Ostern) wird abgelehnt - weil die betrieblichen Belange es nicht zulassen. Ich frag mich wozu Urlaub da ist, wenn man ihn nicht nimmt - normalerweise muss nicht genommener Urlaub ausgeglichen werden, am Ende mit Geld. Ich hab noch keins gesehen.
Verbesserungsvorschläge
Ihr müsst die Etagen begrenzen, die beliefert werden. Es kann nicht sein, dass 10-12 Kisten in die 4te oder 5te Etage geliefert werden müssen. Gleichzeitig müsst ihr die Anzahl der Kisten pro Kunden begrenzen, oder die Lieferbedingungen dann an die Etagenanzahl knüpfen. 18 Kisten dürfen nicht in die 4te Etage geliefert werden müsssen. Ihr nudelt sonst die Fahrer (Eure wichtigste Ressource) runter. Keine Fahrer, kein Geld. Ihr müsst Eure Kistenbereitstellung (Band zum Regal) automatisieren. Das ist ein Nadelöhr. Hier auf genug Personal zu warten, die dann Kisten schnell genug vom Band in das Regal räumen funktioniert nicht und ist fehleranfällig. Als Fahrer Kisten auf dem Band zu suchen, die in der Beladung fehlen, ist zu mühseelig und kostet zu viel Zeit. Der Stundenlohn gehört angehoben. Kunden geben wirklich wenig bis kein Trinkgeld. Schafft eine Möglichkeit das Kunden dem Fahrer bei der Bestellung Trinkgeld geben kann. Das macht Lieferando ja auch so.
Arbeitsatmosphäre
Typische Lagerhalle. Freundlicher Umgang unter den Fahrern fehlt, aber man wird auch nicht angepampt. Eigentlich neutral, irgendwie nicht existent.
Kommunikation
Schlimm. Miterlebt das sich Kollegen untereinander lautstark angehen und anpöbeln. Liegt aber auch daran, dass man Schichtleiter ernennt, die vor der Beschäftigung dort Baumwolle gepflückt haben.
Kollegenzusammenhalt
Jeder arbeitet für sich alleine. Weshalb sollte es da Zusammenhalt geben?
Work-Life-Balance
Es gibt 5 oder 6 Stunden Schichten. Davon wird eine völlig unsinnige Pflicht-Pause von mind. 15 Min. abgezogen, manchmal (nach welchem System auch immer) sind es auch 30 Min. Die bekommt man nicht bezahlt, muss sie aber machen. Von dieser 5 oder 6 Stunden-Schicht fährt man vielleicht eine Tour 2-3 Stunden. Wenn man Pech hat (und das hat man öfter), dann bleibt es bei dieser einen Tour und man muss im Pfand helfen. Im Pfand wird so laute Musik gespielt (oft Heavy Metal, oder Death Metal), das man taub wird. Macht man das nicht, wird genöhlt (von der Schichtleitung). Geht man, das geht, aber man verdient dann halt nix. Es ist damit keine 5 oder 6-Stunden Schicht. Man kommt nie auf 540 Euro Verdienst.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt einige, die klagen einem ihr Leid. Zu Recht. Aber schlussendlich ist es nur eine Warnung. Geh mit Gott und besser solange man keine Rückenschmerzen hat... (O-Ton Schichtleitung).
Interessante Aufgaben
Das einzigste interessante an dem Job des Auslieferungsfahrers sind vielleicht die einen oder anderen netten Kunden. Einer stand mit einem Kleid an der Tür und hoher Stimme. Diejenigen, die fette Villen haben, Tesla vor der Tür, Photovoltaik auf dem Dach, geben nicht einen Euro Trinkgeld und lassen sich aber ihre 10 Kisten in die Garage schieben, oder in den Keller schleppen, oder in ihre Eigentumswohnung in der 5ten Etage. Die meisten Kunden wertschätzen nichts. Oftsmals die mit dem meisten Geld.
Gleichberechtigung
Es gibt keine Unterschiede. Derjeniger der 50 ist wird genauso schlecht behandelt wie derjenige der 20 ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich hab noch nirgends gesehen, dass die vielleicht geschont werden, weniger Etagen laufen oder weniger Kisten tragen müssen. Alles nur eine Ressource, die man billig bezahlt, schlecht behandelt und mit der man komischerweise den Laden überhaupt am laufen hält, also mit dem man Geld verdient.
Arbeitsbedingungen
Dreckig. Unorganisiert. Personalressourcen zu knapp.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Pfandbereich, absolut chaotisch und unorganisiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt einen Bonus je schneller man ist. Je schneller man ist, desto weniger Stundenlohn hat man. Muss sich jeder ausrechnen, ob die Alternative langsam mehr bringt, oder schnell.
Image
Für die Kunden gut. Als AG absolut schlecht. Es wird sprichtwörtlich auf dem Rücken anderer Geld verdient.
Karriere/Weiterbildung
Was will man als Fahrer noch werden?! Erster Kisten-Schlepper? Ich habe noch keinen gesehen, der Fahrer war und weil er hier Spitzenwerte erreicht hat danach Schichtleiter wurde. Aus der Position des Fahrer heraus ist nichts möglich.