Körperlich harte Arbeit mit stark schwankender Flexibilität - Der Job ist okay für ein paar Monate
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Flexibilität ist in Ordnung. Im flexiblen Schichtsystem wurden mir jedoch oft nur Schichten am Ende des Monats angeboten, außer um die Feiertage rum. Im Wagen kann man auch im eigenen Rhythmus arbeiten. Außerdem wird man sehr schnell eingestellt und kann fast sofort anfangen zu arbeiten. Außerdem hat man Zugriff zu corporate Benefits in denen unter anderem die Fitnessstudiogebühr günstiger ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Bezahlung, das undurchsichtige Bonussystem, die immer stärker werdende Arbeitslast
Verbesserungsvorschläge
Auf jeden Fall die Kunden in der App oder auf der Website ermutigen Trinkgeld zu geben und die Möglichkeit digital Trinkgeld zu geben. Außerdem richtige Handschuhe mitgeben. Ich finde es grottenschlecht uns dünne Handschuhe mitzugeben in die wir ein Loch reinschneiden sollen. Im Sommer ist das vllt noch okay aber im Winter einfach zu kalt. Gehlat erhöhen und das Bonussystem transparenter machen, vllt nach jeder Fahrt/Tour anzeigen wie man abgeschnitten hat.
Arbeitsatmosphäre
Stimmung im Lager ist okay. Die Vorgesetzten sind respektvoll und nett, die Kollegen auch. Mir wurde beim Beladen des Fahrzeugs eigentlich nie Druck gemacht schneller zu sein, auch wenn ich mal einen langsameren Tag hatte. Der Großteil der Vorgesetzten wirken kompetent und nahbar, aber 2-3 Schichtleiter wirken immer genervt und reagieren genervt wenn man sie ansprechen muss (weil zum Beispiel eine Kiste fehlt).
Kollegenzusammenhalt
Fast alle Kollegen sind nett und helfen sich gegenseitig wenn gerade jemand Probleme hat. Lieblingsthema sind die schlechten Arbeitsbedingungen, aber geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes Leid. Wie überall gibt es Menschen die etwas unangenehmer sind, aber nicht mehr als an anderen Arbeitstellen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen sind meiner Meinung nach nicht so gut. Die Wägen hatten vor einigen Monaten noch Regale die das Beladen der Fahrzeuge einfach gemacht haben, aber mittlerweile gibt es nur noch Fahrzeuge ohne Regale. Weil man im Laderaum eines Transporters nicht stehen kann, geht das Beladen des Fahrzeugs stark auf den Rücken. Wenn man sonst akribisch auf einen geraden Rücken achtet beim Heben, halten sich die Rückenschmerzen in Grenzen.
Ich mache oft Sport und bin ziemlich fit, aber wenn ich viele Kisten mehrere Stockwerke hochtragen muss, komme ich echt an mein Limit. Wenn man dass den ganzen Tag macht, ist man am Ende des Tages einfach nur fertig. Ob man das Verbessern kann bezweifle ich, da dass ja der Verkaufspunkt der Flaschenpost ist, den Fahrern aber ein höheres Gehalt zu zahlen wäre aber schonmal ein guter Anfang.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich finde das Gehalt zu niedrig für die anstrengende Arbeit. Um beim Bonussystem der Flaschenpost erfolgreich zu sein muss man m.M.n. schlampig arbeiten und z.B. die Spanngurte nicht nach jedem Kunden wieder spannen. Auch wenn man sich komplett verausgabt, bekommen nur die schnellsten paar Fahrer den Topbonus von mehr als insgesamt 200 Fahrern. Das Trinkgeld ist oft reine Glückssache, meiner Erfahrung nach schwankt es um die 15-25 € bei einer 8-10 Stunden schicht. Insgesamt ist das Gehalt einfach zu niedrig dafür dass man sich den Körper so kaputt macht.
Image
Anfangs war das Image der Flaschenpost ziemlich gut bei den Kunden. In letzter Zeit hingegen häufen sich die Beschwerden aufgrund der Verspätungen. Und das weil den Fahreren immer mehr zum Liefern aufgetragen wird. Leider sinkt dann auch das Trinkgeld aufgrund der Verpätungen.