Ein guter Ort
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Starker Teamgeist und Bewusstsein, dass Projekte nur übers Team geschafft werden können
- Hoher Anspruch an sich selbst und die Ziele die erreicht werden sollen, in Projekten so wie in der Entwicklung der Mitarbeiter
- Das Rückgrat authentisch und sich selbst treu zu bleiben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hier gibt es keine schwerwiegenden Versäumnisse. Und falls einem doch etwas einfährt, dann kann man darüber reden.
Arbeitsatmosphäre
Es herrscht ein offenes Klima, in dem man sehr frei seine Meinung äußern darf, kann und sollte. Jeder im Team war an konstruktiven und freundschaftlichen Austausch interessiert.
Kommunikation
Es wird sich viel ausgetauscht. Das wird einerseits durch gezielte Maßnahmen erreicht, wie ein wöchentlicher Wissensaustausch nach dem Mittagessen, der Aufbau des Büros und andererseits durch das Team-Mitglieder selbst.
Briefings für Aufgaben sind meist klar, auch dadurch, dass die wichtigen Akteure in die entscheidenden Meetings eingebunden werden. An der Art Zwischenergebnisse zu dokumentieren wird kontinuierlich gefeilt (u.a. SCRUM Methoden).
In keiner anderen Firma, die ich erlebt habe, wurde die Mitarbeiter so offen und aktiv in die Geschäftsdaten der Firma eingebunden. Das zeigt mir, dass die Geschäftsführung sich bewusst ist, dass ein Team über andere Faktoren als monetären zusammengehalten wird.
Kollegenzusammenhalt
Ein Team, das man nirgends wieder so finden wird. Anders kann man es nicht beschreiben.
Eine der besten Truppen mit denen ich je zusammenarbeiten durfte. Und einer der besten Truppen um ordentlich zu feiern. Auch nachdem ich Format D verlassen habe, haben sich noch gute Freundschaften erhalten.
Work-Life-Balance
Es gibt eine klare Projekt-Planung, unter die sich im seltenen Fall auch mal der Urlaub unterordnen muss - nur in Rücksprache mit dem MA, versteht sich.
Deadlines sind scharf gesetzt und werden nicht gerissen. Wenn man sich im Aufwand verschätzt hat oder ein Feature/Requirement zu groß gezüchtet wurde, dann muss auch schon mal das Wochenende herhalten.
Es gab zu meiner Zeit keine offizielle Zeitschreibung - an sich war alles auf Vertrauensbasis. Daher konnte auch in Rücksprache mit dem Team und der Geschäftsführung für außergewöhnlich viel Zeitaufwand auch ein Zeitausgleich genommen werden.
Auf familiäre Umstände wird, meines Erachtens nach, viel Rücksicht genommen. Home Office ist möglich.
Vorgesetztenverhalten
Die außergewöhnlichste Geschäftsführung der ich wohl je begegenen werde. Offen gegenüber dem Team und direkte Wege, ohne viele Umschweife. Unklarheiten werden so bald wie möglich probiert zu beseitigen. Feedback an die Chefs ist immer erwünscht.
Die Ziele sind hoch, aber schaffbar. Interessanterweise verstehen es die Geschäftsführer aus dieser Forderung eine Förderung zu schaffen - das mag daran liegen, dass sie operativ immer noch voll involviert sind.
Interessante Aufgaben
Hier lag meine entscheidende Motivation Format D zu verlassen.
Ich bewerte diesen Punkt trotzdem hoch, da Format D eine ambitionierte Digital-Agentur ist, die sich hauptsächlich auf das Web konzentriert, die nie vor einer Herausforderungen zurückschreckt - sei es sich neue Technologien, Prozesse, Tools oder Methoden anzueigenen.
Die Entwicklung des Team baut darauf auf, dass von den einzelnen Team-Mitgliedern (das fasst die Geschäftsführung) neue Ideen eingebracht werden. Damit lässt sich auch für einen selbst gut ein neues Interessensfeld anlegen, dass im Rahmen des Jobs beackert werden kann.
Dazu gab es zu meiner Zeit noch die Nerd Rider Reihe, die explizit neue oder unbekannte Technologie-Felder einem breit gefächerten Publikum zugänglich machen wollte. Die Suche und Organisation für eine Episode dieser Reihe führte unweigerlich dazu sich mit etwas neuem auseinander zu setzen.
Es wurde also nie langweilig, wenn man sich im Feld bewegen mochte, in dem Format D steht.
Gleichberechtigung
Im Büro gab es zu meiner Zeit fast einen 50/50 Schnitt zwischen Frauen und Männern. Das Team wäre ohne seine Frauen nicht das was es ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Respektvoll und volle Einbindung.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind in den Farben des Agentur-CIs gehalten - schwarz und weiß. Das sorgt auch an sonnigen Tagen eher für eine dunkle Stimmung im Büro.
Ansonsten ist die Büro-Architektur durchdacht und gut aufgeteilt. Es gibt eine großes Gemeinschaftsbüro für das Team und noch einen gleich daran anschließendes "Aquarium", ein Raum der durch eine Glaswand abgetrennt ist, in dem die Geschäftsführung sitzt. Dazu gibt es noch einen großen Meeting-Raum in dem auch die Kunden-Termine abgehalten werden. Sowie das Atrium für Workshops mit Kunden, Nerd Rider Veranstaltungen oder auch gern mal Konzerte und Parties. Und schließlich der Salon - ein in 50er Jahren Möbel gemütlich eingerichtetes 2 Personen Meeting-Wohnzimmer.
Großraumbüros mit allen Team-Mitgliedern in einem Raum sind aber generell für mich schwierig. Meine Konzentration leidet darunter.
Die technische Ausstattung ist gut, mit aktuellen MacBooks und aktueller Software für Design (Sketch) und Technik.
Die Arbeitsbedingungen stetig zu verbessern nahm sich die Geschäftsführung als ihrer Aufgabe an.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Diese Themen sind der Geschäftsführung auch privat ein Anliegen. Daher schleifen sich automatisch umwelt- und sozial-bewusstes Verhalten in das tägliche Miteinander im Büro ein.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich denke für eine Digital-Agentur dieser Größe liegen die Gehälter im Branchendurchschnitt.
Image
Meines Erachtens entspricht das nach außen getragene Bild auch dem inneren Leben. Format D steht für Authenzität - und genau so authentisch sind auch die Mitglieder dieses Teams.
Karriere/Weiterbildung
Da es ein kleines Team ist mit flachen Hierachien und auf einzelne Personen teilweise stark spezalisierte Aufgaben, bestehen nicht die klassischen Möglichkeiten des Aufstiegs entlang einer Karriere- und Titel-Leiter. Vereinzelt kann auch in andere Rollen hineingeschnuppert werden. Wobei ein kompletter Wechsel der Rolle - soweit ich das beurteilen kann - eher selten vorkommen wird.
Weiterbildung wird gefordert und gefördert. Zu Besuchen von Konferenzen, wie z.B. Websummit in Lissabon oder push.conference in München wird man ermutigt und unterstützt. Besuch von Seminaren zu Themenbereichen in die man sich professionell weiter- bzw. hineinentwickeln möchte, werden genauso unterstützt.