Als Doktorand hat man es nirgends leicht?
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Interessante Projekte und gute wissenschaftliche Infrastruktur
- Möglichkeit der Teilnahme an internationalen Konferenzen als Doktorand
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Machtmissbrauch und Ungleichbehandlung
- Fehlende Wertschätzung
- Standort (= In the middle of nowhere zwischen den zwei großen Kohlelöchern ...) und Erreichbarkeit mit ÖPNV. Wer aus Köln oder Aachen pendelt braucht starke Nerven und mit der Bahn 1h + x pro Weg.
- Schlechter Zusammenhalt der Kollegen
- Kantine viel zu teuer (Preis-Leistung stimmt für mich leider nicht mehr)
Verbesserungsvorschläge
- Bessere Kommunikation der Führungskräfte! Strukturen schaffen um das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Doktoranden und Betreuuer zumindest abzumildern. Mehr Beratungs- und Kontrollmechanismen.
- Bessere Ereichbarkeit für Kollegen und Kolleginnen ohne PKW - Warum gibt es einen Bus nach Aachen, aber nicht nach Köln?
- Vorgaben von oben auch unten durchsetzen
- Sich weniger mit Selbstverwaltung beschäftigen und Bürokratie abbauen! Die wissenschaftliche Basis (Techniker, Doktoranden, Laboranten) mehr wertschätzen und stärken. Dafür die Verwaltung nicht noch weiter aufblähen. Es wundert mich wirklich kein bisschen, dass die positiven Bewertungen hier zum Großteil von der administrativen Infrastruktur zu kommen scheinen.
- Doktoranden nicht einfach einen nach dem anderen verheizen sondern eine Perspektive bieten
- Aus Mangel an Bewerbern nicht einfach irgendwen einstellen nur um die Stelle zu besetzen, sondern sich auch mal an die eigene Nase fassen und sich fragen wo der Bewerbermangel (den es bei Stellen als Wissenschaftler unbestreitbar gibt) denn herkommt.
- Als attraktiver Arbeitgeber präsentieren z.B. durch volle Stellen für Doktoranden, Zuschuss zum ÖPNV (Jobticket), Verbilligte Kantine für Azubis/Doktoranden
Arbeitsatmosphäre
Kaum Wertschätzung. Als Doktorand ist man Paperdruckmaschine und wird auch so behandelt. Generell kaum Zusammenarbeit sondern Ellenbogenmentalität.
Dazu zum Teil massive Ungleichbehandlung der Mitarbeiter/ Doktoranden, die sich auf Teilnahme an (internationalen) Konferenzen, Arbeitsaufträge- und -belastung, Benotung der Dissertation sowie Weiterbeschäftigung als PostDoc auswirkt. Aufgrund des starken Machtgefälles und der Abhängigkeit wird sich daran auch nichts ändern.
Gute Arbeit wird grundsätzlich mit Mehrarbeit entlohnt. Dabei muss man die, die weniger Leistung zeigen, mittragen. Wer faul, d*mm oder dreist ist, (am besten natürlich alles zusammen) hat es leicht ...
Kommunikation
Wünsche und Bedürfnisse werden nicht berücksichtigt. Generell wird viel zu wenig kommuniziert sondern Entscheidungen einfach getroffen. Das zieht sich von den Doktoranden bis zu den Institutsleitern.
Kollegenzusammenhalt
Unter den fest Angestellten oftmals gut, aber ansonsten ist sich jeder selbst sein bester Freund.
Work-Life-Balance
Als Doktorand werden 8-10h (oder auch mal 12h) erwartet, auch wenn man nur eine Teilzeitstelle bekommt. Vertrauensarbeitszeit aus Gründen... Dazu wird durch Vorgesetzte vieles was eigentlich mittlerweile selbstverständlich sein sollte verkompliziert wie Home Office. Als fest angestellter lässt es sich mit x Kaffeerunden und Däumchen drehen natürlich besser aushalten.
Vorgesetztenverhalten
Hängt natürlich stark vom Chef ab.
Interessante Aufgaben
Je nach Projekt, auch wirklich interessante Aufgaben in der Spitzenforschung. Oder man hat pech und darf über Jahre die immer gleiche stumpfe Aufgabe wiederholen.
Gleichberechtigung
Es gibt an sich keine Diskriminierung einzelner Gruppen nach Geschlecht oder Herkunft. Hier werden die Mitarbeiter nach Sympathie mehr oder weniger schlecht behandelt.
Umgang mit älteren Kollegen
Als fest Angestellter hat man das entspannteste Leben und kann die Tage bis zur Rente entspannt in der Kaffeerunde verbringen. Gleichzeitig sind viele Gruppenleiter/ Wissenschaftler aber auch aus verständlichen Gründen dem Burnout nahe.
Arbeitsbedingungen
Teilweise wirklich gute Ausstattung in den Laboren. Dafür häufig kleine und überbesetzte Büros. Im Labor auf Grund der vielen Benutzer und deren Arbeitsmentalität leider oftmals Chaos.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Stets bemüht.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Doktorand wird man außertariflich, aber angelehnt an den TVöD beschäftigt. Damit erhält man das unterdurchschnittliche Gehalt des ÖD, ohne die zusätzliche soziale Absicherung des ÖD. Lose-Lose. Anderswo kann es auch noch deutlich schlechter laufen
Image
Sein Image nach außen ist dem Forschungszentrum durchaus wichtig! Daher ist das Image recht gut, fragt sich nur wie lange noch. Wohl so lange sich genügend Leute finden, um sich ausbeuten zu lassen ...
Karriere/Weiterbildung
Wer als Doktorand auf eine Entfristung hofft, wird in der Regel enttäuscht. Eine Perspektive gibt es nur für die wenigsten.