Die Mitarbeiter zahlen den Preis der Illusion
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen, die Büros.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das die Mitarbeiter, mal wieder, den Preis für katastrophale wirtschaftliche Entscheidungen tragen.
Das es finanziell schwierig ist, weiß man schon lange. Aber trotzdem hält man an den Nobelbüros fest. Überall muss man in der besten und teuersten Gegend sein. Der Schein muss sichtbar sein, der Mitarbeiter zahlt dafür, in der Regel mit seinem Job. Schon länger wurde unter Kollegen gemunkelt, dass der Prunkbau in Berlin ohne Entlassungen nicht zu stemmen sein wird, weil die Zahlen einfach nicht gut aussehen. Seit längerer Zeit.
Forto hat, bis zur neuerlichen Entlassungswelle, fleißig eingestellt. Es gab keine Vorwarnungen, niemand sah es kommen, auf einmal wurden dutzende Mitarbeiter rausgeworfen. In Sammel Zoomcalls. Auch wie die Entlassungen entschieden wurden, ist unklar. Teils wurden alteingesessene Leute entlassen, aber Leute in Probezeiten oder welche die noch nicht solange da sind, konnten wohl bleiben.
Ich haben schon viel in der Logistik erlebt, aber Forto wird offenbar nicht von Leuten gemanaged, die für diese Lage gewappnet sind. Ich kann nicht sagen, ob Forto noch zu retten ist, kann aber definitiv sagen, dass auch viele der gebliebenen Kollegen gerade sehr grübeln.
Zwei große Entlassungswellen in weniger als 12 Monaten.
Allen, die noch da sind, wünsche ich nur das Beste. Hoffentlich, seid ihr nicht die nächsten.
Verbesserungsvorschläge
Seid endlich realistisch!
Forto legt viel Wert auf Image. So ist es viel wichtiger sich fette Büros in Hamburg und Bremen zu mieten, in bester Lage und sich einen fetten Prunkbau nach Berlin zu setzen, anstatt das Geld auszugeben, das man wirklich hat.
Forto ist kein Unternehmen mit Milliardenumsatz, wie manch Konkurrent, aber sie wollen so wirken und geben es auch so aus.
In München hat man zwei Büros in einem Komplex gemietet, mitten in der Innenstadt. Ausschließlich das C-Level ist hier halbwegs regelmäßig, aber niemand sonst. WARUM braucht man dieses Büro? Die Kosten könnten sicherlich 1-2 Mitarbeiter bezahlen.
Das zieht sich durch die Firma. Geld für Prestige ist immer da. Jeder MA kann gefühlt Reisen buchen wie man mag um Büros zu besuchen, fast nix davon wird überprüft.
Zum Thema Kündigungen: Forto sollte bewusst sein, das man Leute auch erst kündigen kann und DANN das Kündigungsschreiben rausschicken kann. Auch dieses mal haben Leute erst das Schreiben erhalten und dann ein Gespräch gehabt. Leute wurden im Zug oder an Flughäfen auf dem Weg von oder zu Kunden gefeuert. Das ist absolut MA feindlich und ist zudem noch unprofessionell. Übergaben waren nichtmehr möglich, Kunden und die noch gebliebenen Mitarbeiter tappen nun völlig im dunkeln
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist OK, die Kollegen füreinander da, aber viel Anspannung ob der wirtschaftlichen Lage und fehlendes Vertrauen in die Führung
Kommunikation
Die Kommunikation erfolgt in Calls, mal mehr mal weniger deutlich. Viel wird schöngeredet. Der Start-Up "wir schaffen das" Spirit wird nie abgelegt, auch wenn es manchmal einfach nötig wäre.
Kollegenzusammenhalt
TOP!
Work-Life-Balance
Es wird gerne gesagt, man kann sich die Zeit einteilen wie man will, letzlich gibts aber trotzdem regelmäßig ab 08:30 oder 9Uhr verpflichtende Meetings. Man kann aber von zuhause, und auch aus dem Ausland, arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten sind stets bemüht, aber oftmals nicht gemacht oder bereit für die Position. Oft scheint es wichtiger zu sein "coole" oder "andere" Typen in Führungspositionen zu erheben, die dann Teambuilding aus dem Handbuch "Teamführung für Dummies" runterspulen und im Team selbst null standing haben.
Interessante Aufgaben
Die Richtigen Leute haben Möglichkeiten. Auch hier zählt leider, wie so oft, wer netter zum Vorgesetzten ist, hat mer Chancen.
Arbeitsbedingungen
Top Büros in Top Lagen. Zum Arbeiten cool, aber nötig ist es nicht. IT oftmals überfordert und zu beschäftigt um fix was zu lösen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das ist Fortos Steckenpferd.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist ok, aber nichts, was es woanders nicht mindestens genau so auch gibt.
Image
Puh, das wird nicht besser durch die aktuelle Entlassungswelle. Die zweite in 12 Monaten.
Karriere/Weiterbildung
Minimal. Immerwieder zieht sich durch die Firma, das die Besetzung hoher Positionen ohne vorherige Ausschreibung erfolgt und irgendwelchen Leuten Positionen zugeschoben werden. Egal ob diese Personen Standing bei den Mitarbeitern haben.
Wichtig ist hier: Wie gut sind deine Connections? Nicht: Wie sehr schätzen dich die Kollegen?