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FOURENERGY 
GmbH
Bewertung

Der Fisch stinkt vom Kopf her - das Lieblingszitat der Geschäftsführung, aber nur, wenn es um Andere geht

2,6
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei FourEnergy GmbH in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Mitarbeitenden. Absolut top.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Micromanagement, erratische Entscheidungsprozesse auf oberster Ebene, eine komplett fehlende Vision, keine andere Strategie als "Verkaufen", zu viel Nasenfaktor und das übermäßige Datensammeln über Mitarbeitende.

Verbesserungsvorschläge

Bezüglich Webauftritt, Social Media, Sichtbarkeit auf Fachmessen sowie beim Kunden, agilem Arbeiten, zukunftsfähiger Ausrichtung des Unternehmens bspw. durch ISO-Zertifizierungen, echtem Feelgood über Action und Alkohol hinaus und wertschätzendem Verhalten gegenüber Arbeitnehmern besteht meiner Meinung nach erheblicher Nachholbedarf. Und hört auf, das Arbeitszeitgesetz zu ignorieren. Es ist einfach nicht ok, Mitarbeitende, die ihre Mittagspause als solche nutzen, unter Druck setzen zu lassen, doch bitte an allen Veranstaltungen teilzunehmen, die a) als freiwillig kommuniziert sind und b) auch noch zum späteren Anschauen aufgezeichnet werden.

Arbeitsatmosphäre

Grundsätzlich macht das Arbeiten bei 4E Spaß und ist bereichernd, solange man mit wenigen Personen nicht in Berührung kommt. Die meisten Kollegen sind großartig und tragen zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei. Meine Kritikpunkte gehen überwiegend in Richtung Unternehmensleitung.

Kommunikation

Ein Teil der Geschäftsführung nimmt Kritik ausschließlich persönlich, ohne sich davon etwas anzunehmen, was ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe und auch Verbesserungen erschwert. Tragfähige Vorschläge z. B. für psychologische Erstberatung in Krisensituationen oder gesundheitsfördernde Maßnahmen für Mitarbeiter wurden, wie Feelgood im allgemeinen, abgelehnt. Anonyme Umfragen zur Stimmungserfassung wurden bereits vor der Erhebung abgewürgt, möglicherweise aus Sorge, die Ergebnisse könnten nicht zur eigenen Wahrnehmung passen.

Es gibt eine monatliche Übersicht über Kunden und Projekte, allerdings fällt auf, dass bei einem großen Kundenportfolio nur wenige Dauerkunden für die Auslastung sorgen. Aber ja, das ist transparent und sehr klar kommuniziert.

Kollegenzusammenhalt

Top. Recruiting macht einen mega Job, die Menschen passen hervorragend zueinander. Sehr offene und positive Mitarbeitende, mit denen die Arbeit einfach nur Spaß macht.

Work-Life-Balance

Auf dem Papier stehen Gleitzeit und freie Aufgabeneinteilung. In der Praxis rennst du dem Micromanagement hinterher. Es gibt Mitarbeitende, die regelmäßig 13h am Tag ohne Pause durcharbeiten, um ihr Pensum zu schaffen. Das liegt aber auch daran, dass wenig in Automatisierung und sinnvolle Tools investiert wird, stattdessen aber Daten händisch durch diverse Excels geschubst werden müssen. Wie in den 90ern, dann werden einfach mehr Menschen eingestellt, um den Zeitfaktor zu kompensieren.

Vorgesetztenverhalten

Mitarbeitende werden ausschließlich an nicht immer aussagekräftigen Hardfacts gemessen, die in Excel-Tabellen abgebildet werden. In der Arbeit mit Menschen ist dies nur bedingt sinnvoll. Misst man die Geschäftsführung mit ihren eigenen Mitteln, zeigt sich eine unschöne Seite (Teilnahme an den "freiwilligen" Veranstaltungen in den Mittagspausen usw.). Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Die Geschäftsführung hat in wirklich jedem Thema das letzte Wort, und daher wenig Zeit Informationen zu erfassen, so dass Entscheidungen oft impulsiv gefällt werden. Dieses Führungsverhalten sagt wenig über das Unternehmen, aber viel über die Leitung aus. Was an Micromanagement im Überfluss vorhanden ist, fehlt an Vision und Strategie. Mehr als "Verkaufen" gibt es nicht.

Solange die Schlüsselpositionen nicht erkennen, dass sie der Flaschenhals sind, dass sie durch zu viele Reports zum Bremser werden, wird sich nur schwer etwas ändern. Das ist schade, da auf Mitarbeiterebene alles für einen gesunden Wandel vorhanden ist – von der Expertise bis zum Umsetzungswillen. Der mögliche Kontrollverlust der Stakeholder hält die 4E jedoch von etwas Großem ab, die Firma bleibt unter ihren Möglichkeiten.

Interessante Aufgaben

Die gibt es, allerdings haben die weiter oben in der Hierarchie wenig bis keine Priorität. Solange Faktura aber nicht gefährdet ist, also Freizeit eingesetzt wird, ist Initiative gerne gesehen. Die Kundenprojekte sind ok, es gibt wie überall in der Branche Höhen und Tiefen. Allerdings ist das hier Beratungsgeschäft mit klassischer Reisebereitschaft, sprich, du solltest bereit sein, unter der Woche beim Kunden zu sein und ggf. im Hotel zu wohnen.

Gleichberechtigung

Die komplette Geschäftsführung ist männlich. Es wird mit Gleichberechtigung geworben und auf der mittleren Führungsebene auch tatsächlich divers besetzt. Nur hat diese Ebene wenig Entscheidungsfreiraum, da die Geschäftsführung bis in die Teamebene jede Entscheidung selbst trifft.

Umgang mit älteren Kollegen

Fair. Es werden alle Altersgruppen eingestellt und die Projekte nach Skills besetzt.

Arbeitsbedingungen

Wenn du auf folgende Arbeitsweisen Wert legst, könnte 4E der ideale Arbeitgeber für dich sein:

- Die "Beratermentalität" der 90er spricht dich an. Chaka und immer wieder Alkohol.
- DSGVO, Compliance und Arbeitszeitgesetz dürfen für dich flexibel interpretiert werden.
- Du bevorzugst Führung durch Micromanagement.
- Du findest dich gerne in Excel-Tabellen als "gläserner Mitarbeiter" wieder.
- Datensparsamkeit ist dir nicht wichtig.
- Wöchentliche angeordnete, nicht optionale "Lernzeit" in deiner Mittagspause ist für dich ein Plus.
- Microsoft Teams ist dein bevorzugtes Kommunikationsmittel und Confluence-Ersatz.
- Agile Frameworks (SCRUM, SAFe, LeSS usw.) sind ausschließlich ein Produkt, das dem Kunden verkauft wird. Intern herrscht Wasserfall.
- Du bist bereit, notwendige Hotel-, Restaurant- und Reisekosten bis zu vierstellig monatlich zinsfrei privat vorzustrecken.
- Die zunehmende Fluktuation ist für dich eine großartige Möglichkeit zum Netzwerken, aber kein Grund zur Besorgnis.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Auf dem Papier vorhanden, damit wird geworben, aber es hat keine Bedeutung. Nachhaltigkeit ist nur dazu da, Gen Z als Berater*innen an Bord zu holen. Eher unglaubwürdig.

Gehalt/Sozialleistungen

Laut eigener Aussage überdurchschnittlich. Laut Kollegen ebenfalls. Allerdings nicht transparent und mit sehr starken Gehaltsgefälle. Wertschätzung wird hier monetär ausgedrückt.

Image

Kaum vorhanden, und wenn bekannt, dann nicht positiv. Schade, da wird Potential verschenkt. Das Image ist auch intern angeschlagen.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung ist mehr oder weniger Udemy. Schnell ein paar Zertifikate drauf schaufeln, damit du ins nächste Projekt passt. Dort lernst du dann die Inhalte. Es gibt auch andere Möglichkeiten wie interne Fortbildungen, aber die sind eher die Ausnahme.

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