Verpflichtend normativ, arbeiten wie im Mittelalter
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeit mit Menschen mit Behinderung und dessen qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den Umgang mit allen dort arbeitenden Menschen als Humankapital sowie den Umbau dieser Rehaeinrichtung in ein Wirtschaftsunternehmen.
Man hat bereits erkannt wie sich das auf das Kranken- und Pflegesystem ausgewirkt hat, jetzt wird es auf die Betreuungs- und Rehaeinrichtungen umgesetzt.
Verbesserungsvorschläge
Ich würde mir wünschen, das der Arbeitgeber weniger versuchen würde aus einer Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit Behinderung ein Wirtschaftsunternehmen zu formen, in dem nicht der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern nur nackte Zahlen sowie Gewinnmaximierung. Der teils kalte und unsoziale Umgang mit den Kunden (Menschen mit Behinderung) als auch im Besonderen mit den Arbeitskollegen (Angestellte) trägt belastungstechnisch vor allem psychisch zum Leidwesen aller dort arbeitenden Kräfte bei. Würde mehr auf Wünsche und Anregungen der eigenen Kunden (Menschen mit Behinderung) und der Angestellten eingegangen, würde dies meiner Meinung nach zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Arbeits- und Lebensqualität aller beteiligten Kräfte führen und zu einem deutlich besserem Image der Firma.
Arbeitsatmosphäre
Meiner Erfahrung nach sucht man Lob für gute Arbeit bei den Franz Sales Werkstätten mit der Lupe, läuft nach vielen guten Jahren mal etwas schief, werden Exempel statuiert anstatt menschlich, konstruktiv und lösungsorientiert mit der Sache umzugehen.
Kommunikation
Die Kommunikation von oben nach unten ist meiner Erfahrung nach einseitig und restriktiv. Einwände, Sorgen, Nöte oder Bedenken werden oft nicht berücksichtigt.
Kollegenzusammenhalt
Meiner Erfahrung nach ist der Zusammenhalt unter den Kollegen kontinuierlich geschrumpft, ehrlicher Umgang miteinander ist mittlerweile zur Glückssache geworden.
Es gibt ihn, aber nur vereinzelt. Solidarität unter den Kollegen ist so gut wie nicht vorhanden und auch von der Geschäftsführung nicht erwünscht.
Viele Kollegen haben innerhalb der letzten Jahre das Unternehmen freiwillig verlassen.
Work-Life-Balance
Urlaub kann nicht jederzeit genommen werden, die Personaldecke schrumpft immer mehr und Urlaubszeiten sind mit den Kollegen explizit abzustimmen da Vertretungen übernommen werden müssen.
Vorgesetztenverhalten
Nach meiner Erfahrung werden Mitarbeiter zwar bei Entscheidungen sporadisch befragt, aber nicht berücksichtigt. In Konfliktfällen wird die Geschäftsführung zügig eingeschaltet, Einwände und Bedenken der Mitarbeitervertretung finden in der Regel zwar Gehör aber keine weitere Berücksichtigung.
Realistische Ziele sind oft nur in den Augen der Geschäftsführung realistisch und nachvollziehbar, oft aber nicht in den Augen der Angestellten. Die Kunden (Menschen mit Behinderung) werden erst gar nicht gefragt.
Interessante Aufgaben
Meiner Erfahrung nach ist die Aufteilung der Arbeitsbelastung undifferenziert verteilt, es gibt unterschiedliche Gruppenstärken und immer
wieder Zusatzaufgaben, die als interessante bzw. herausfordernde Aufgaben auf das normale Tagesgeschäft (welches nicht schriftlich als Arbeitsplatzbeschreibung festgehalten ist) willkürlich verteilt werden. Zudem werden Arbeitskollegen für gleichgute Arbeit unterschiedlich bezahlt aufgrund von Qualifikationsunterschieden. Bedeutet z.B. ein Gruppenleiter ohne FAB Qualifikation bekommt bei gleicher Arbeit im Vergleich zum Gruppenleiter mit FAB Qualifikation weniger Gehalt.
Einen Umstand den es z.B. bei städtischen Trägern so nicht gibt.
Gleichberechtigung
Meiner Erfahrung nach gibt es Gleichberechtigung unter den Geschlechtern. Allerdings gibt es unterschiedlichen Umgang mit den Angestellten in Sachen Wertschätzung. Ob Wiedereinsteiger benachteiligt werden kann ich nicht sagen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langgediente Kollegen sind meiner Erfahrung nach eher Ballast für das Unternehmen und werden weder geschätzt noch groß gefördert. Bei anbeterischem Opportunismus gegenüber der Geschäftsführung gibt es allerdings ausnahmen.
Arbeitsbedingungen
Meine Erfahrung nach ist das Technische Equipment auf dem letzten Stand der Technik, täglich brechen die Verbindungen zum Haupt- Server mehrmals ein, Lade- und Speicherzeiten für Programme und Dokumente sind unerträglich lang.
Immer wiederkehrendes Ansprechen der EDV Probleme bei Vorgesetzten für leider zu nichts.
Die Sanitären Anlagen gerade auch für die Kunden (Menschen mit Behinderung) sind oft in nicht akzeptablen Zustand.
Die Belüftung der Werkstatt ist ein schlechter Witz, im Sommer werden regelmäßig Temperaturen zwischen 26 und 32 Grad tagsüber gemessen und durch die Corona Maßnahmen sind Ventilatoren nicht mehr erlaubt. Im Winter ist es oft kalt und man fragt sich ob die Heizungen überhaupt laufen.
Bei Starkregen kommt es immer wieder zu Wassereinbrüchen in die Werkstatt und Kunden (Menschen mit Behinderung) sitzen ggfs. unter einer Leckage im Dach. Zu sehen sind diese Leckagen für jeden der sich die Laufspuren des Wassers an den Dachluken anschaut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ob das Unternehmen Fairtrade unterstütz kann ich mir vorstellen.
Das dass Unternehmen auf Klimaziele geachtet ist für mich klar, im Sommer schwitz man und im Winter friert man am Arbeitsplatz.
Gehalt/Sozialleistungen
Meiner Erfahrung nach werden Gehälter pünktlich und die Tarife entsprechend der Einstufung im TvÖD gezahlt.
Überstunden sind nur mit Erlaubnis der Geschäftsführung aufzubauen, alles was sich im Tagesgeschäft an Mehrarbeit ergibt muss schnellstmöglich wieder abgebaut werden durch z.B. vorgezogenen Feierabend.
Ob die Bezahlung der Verantwortung der Mitarbeiter entspricht habe ich da so meine Zweifel.
Image
Meiner Erfahrung nach ist das Image Firmenintern miserabel, nach Außen ist alles auf Hochglanz poliert.
Ich lade jeden der mit dem Gedanken spielt bei den Franz Sales Werkstätten eine Arbeit aufzunehmen ein dies selbst zu erfahren.
Folglich stimmt das Image aus meiner Sicht und vieler Kollegen nicht mit der Realität überein.
Karriere/Weiterbildung
Meiner Erfahrung nach bietet das Unternehmen Weiterbildungsmöglichkeiten an, jeder der diese in Anspruch nimmt sollte aber auch wissen, das er somit sein Arbeitspensum bei gleichbleibendem Gehalt selbst erhöht.