Katastrophe, ich rate jedem davon ab
Gut am Arbeitgeber finde ich
- es wird an aktuellen Themen geforscht, die sehr vielfältig sind
- zu meiner Zeit gab es sehr viele Studenten und Doktoranden die einen tollen Zusammenhalt gepflegt haben (vielleicht aber auch nur durch die traumatische Erfahrungen die man gemacht hat)
- in der Therorie hat man Gleitzeit
- recht gut ausgestattetes Labor
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- in der Praxis sind die Stunden die man arbeitet weit über der im Vertrag angegebenen (10h am Tag waren nicht selten, freitags auch mal bis 18/19 uhr im Labor sein)
- die Stunden werden nicht durch Stempeln erfasst sondern müssen durch bestimmte, vorgegebene Uhrzeiten in einem System angegeben werden, dadurch können keine Überstunden gemacht werden
- das Gehalt lässt zu wünschen übrig (in der Industrie bekommt man das doppelte bis dreifache)
- es gibt keinerlei Einsicht über die Probleme die im Unternehmen vorliegen, stattdessen wird nur gejammert das heut zu Tage alle Studenten in die Industrie gehen
- die Abteilung in der ich arbeitete, bestand nur aus Studenten und Doktoranden, Festangestellten waren vielleicht 4 Personen. Dementsprechend werden die Studenten auch für alle anfallenden Aufgaben im Labor (wie putzen) verpflichtet.
- durch viele zusätzliche Aufgaben bleiben die eigentlichen Projekte auf der Strecke, man macht alles nur so halb weil zu wenig Zeit dafür da ist
- die Verträge werden aneinander gereiht, das man ja nicht richtig bezahlen muss. Statt einen Vertrag über sechs Monate bekommt man 3 Verträge
- es war üblich das die Abschlussarbeit deutlich länger geschrieben wurden als geplant (für eine Masterarbeit +- 1 Jahr war zu meiner Zeit nicht unüblich)
Alles in allem wurde ich bei keinen meiner früheren oder späteren Arbeitgeber so schlecht behandelt wie im Fraunhofer IGB. Ich habe bis heute Bauchschmerzen wenn ich an der S-Bahn Stadtion Universität vorbeifahre oder an die Zeit im IGB zurück denke und ich weis das es nicht nur mir so geht. Ich bin dankbar für jeden Tag an dem ich nicht dort arbeite.