Forschung ohne Plan und Management
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es kann sehr viel Spaß machen und sehr lehrreich sein als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Projekten teilzunehmen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich schätze, dass etwa 90% der Forschungsarbeit im Nichts versandet. Nur wer sich motivieren kann ins Nichts zu arbeiten und Steuergelder zu verschwenden oder weiß, dass er zu den 10% gehört die etwas bewirken, kann hier arbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Viele Punkte kann ich nicht bewerten da ich nicht das Gefühl habe hier jemals gearbeitet zu haben, sondern vielmehr wie ein externer Freelancer vor Ort behandelt wurde.
Meine Vermutung ist, dass das Anreizsystem in der Fraunhofer-Gesellschaft sehr suboptimal ist. Eine entsprechende Änderung, welche Effektivität und Effizienz der Operation erzwingt, wäre meines Erachtens die größtmögliche einzelne Verbesserungsmaßnahme.
Arbeitsatmosphäre
An Fraunhofer-Instituten gibt es keine konkret definierten Ziele. Die Anreizstrukturen sind durch die Erhaltung des eigenen Arbeitsplatzes dominiert. Es existiert kein funktionierendes Management der Projekte. Alle Forschungsprojekte für die Gelder bereitgestellt werden, werden umgesetzt. Enorme Ressourcen werden für Fundraising aufgewendet.
Die Arbeitsatmosphäre variiert stark von Team zu Team. Mir blieb entsagt in einem Team zu arbeiten. Auf dem Hausflur grüßt man sich nicht.
Kommunikation
Nichtexistent. Studentische Mitarbeiter (~15%) haben bspw. keinen Zugriff auf interne Daten.
Arbeitsbedingungen
Die Büros sind gut ausgestattet. Großer Mangel ist die Kantine, die gibt es nämlich einfach nicht. Im Institutskomplex in Klotzsche arbeiten jeden Tag weit über 500 Menschen und es wird kein Essen in irgendeiner Form bereitgestellt. Die Anwendung der wissenschaftlichen Methode erstreckt sich scheinbar nicht über das Forschungsgebiet hinaus.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt kaum Situationen in denen Interesse an einer echten Weiterentwicklung der Mitarbeiter herrschen könnte. Die einzige "Weiterbildung" die häufig angeboten wird, ist eine Promotion. Anreiz dafür ist eine dadurch gerechtfertigte niedrigere Bezahlung der Mitarbeiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Arbeitgeber-Kommentar
Hallo liebe*r Bewerter*in,
vielen Dank dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns als Arbeitgeber zu bewerten. Wir finden es schade, dass Sie so einen negativen Eindruck von Ihrer Zeit am Fraunhofer IPMS haben.
Das Fraunhofer IPMS hat bisher über 300 Erfindungsmeldungen realisiert und damit zahlreiche innovative Entwicklungen im Bereichen miniaturisierte Sensoren und Aktoren, integrierte Schaltungen, drahtlose Datenkommunikation sowie mikro-elektro-mechanische Systeme (MEMS) in die Anwendung gebracht. Unsere größte Motivation ist unser Forschergeist. Leider gelingt es uns nicht immer, jede Idee in die Anwendung zu bringen. Das ist die große Herausforderung der Forschung und Entwicklung, der wir uns als Fraunhofer-Institut jeden Tag stellen.
Es tut uns außerdem leid, dass Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit bei uns den Eindruck gewonnen haben, kein Teil unseres Instituts zu sein und Sie keine Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bei uns gesehen haben. Das ist sehr bedauerlich, denn bei uns werden die jährlichen Mitarbeitergespräche als Entwicklungsgespräche geführt, in denen über die berufliche Weiterentwicklung und passende Weiterbildungsmaßnahmen (auch außerhalb der Promotion) gesprochen wird.
Auch die interne Kommunikation ist uns sehr wichtig. Das gilt für alle Mitarbeitenden. Gleichzeitig müssen wir den Schutz sensibler Forschungsdaten sicherstellen. Unsere Mitarbeitenden haben daher unterschiedlichen Zugriff auf interne Daten, um den korrekten Schutz und sicheren Umgang dieser Daten zu gewährleisten.
Darüber hinaus möchten wir anmerken, dass wir zwar keine eigene Kantine betreiben, es aber im unmittelbaren Umfeld unseres Instituts vielfältige Möglichkeiten der Verpflegung gibt: von der Kantine eines am Standort ansässigen Unternehmens bis zu Food Trucks, Imbiss und Lieferservice verschiedener Mittagsversorger, die das Essen auch direkt ins Institut bringen. Schade, dass Sie davon nichts mitbekommen haben.
Für Ihren weiteren Weg wünschen wir Ihnen alles Gute!
Viele Grüße
Ihr Human Resources Team