Mit Abstand bester Arbeitgeber bisher
Gut am Arbeitgeber finde ich
Hohe fachliche und persönliche Kompetenz der/des direkten Vorgesetzte:n und stets als fair und durchdacht empfundene Entscheidungen;
Transparente Prozesse, gute Kommunikation und motivierte Kolleg:innen; exzellente Infrastruktur (Büroausstattung, IT, Tools und Anlagenpark);
abwechslungsreiche Tätigkeit und vielfältige Möglichkeiten, eigene Ideen und Vorstellungen einzubringen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Beschwerden :-)
Bein Lesen manch anderer kununu Bewertungen für das IPMS frage ich mich mitunter, ob wir beim selben Arbeitgeber arbeiten. Folgende Anmerkungen erlaube ich mir daher:
1. Leistungszulagen
Auch im Verwaltungsbereich gibt es am IPMS LEISTUNGszulagen. Mir sind mehrere Personen persönlich bekannt, die eine solche Zulage erhalten haben. Mein Verständnis einer solchen Zulage ist zudem, dass man mit dieser belohnt wird, wenn man mehr als "nur" seinen Job macht (>100%). Zugegebenermaßen gibt es in der Verwaltung nicht immer/jedes Jahr entsprechende Gelegenheiten, sich hervorzutun. Nichtsdestotrotz ist das Incentive-Tool "Leistungszulage" vorhanden und auch im Verwaltungsbereich wird davon Gebrauch gemacht.
2. Eingruppierung und Gehalt
Aus meiner Sicht ist der öffentliche Dienst nach wie vor sehr attraktiv. Je nach Marktentwicklung gibt es zwar Phasen, in denen man in der Industrie mehr verdienen kann. Aber genauso gibt es dann aber auch wieder Phasen, wo der TVÖD eindeutig vorteilhafter und auch finanziell attraktiver ist. Stichworte sind eine vergleichsweise hohe Stabilität und Planungssicherheit (sofern der Vertrag unbefristet ist). Weitere Vorteile: Kein Gender-Pay-Gap bei gleichen Aufgaben/Tätigkeiten, Eingruppierung nach objektiven Merkmalen (statt Gehaltshöhe in Abhängigkeit des Verhandlungsgeschicks jeder/jedes Arbeitnehmenden), von den Gewerkschaften erstrittene regelmäßige Tariferhöhungen, usw.
(Liebe Kollegen in der Industrie - handelt ihr im Schnitt jedes/ jedes zweite Jahr eine Lohnerhöhung aus, die vom Umfang her tatsächlich mit den Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst mithalten kann? Ich persönlich kenne in meinem privaten Umfeld zumindest niemanden, auf den das zutrifft. Durch den Aufstieg in der Erfahrungsstufe in Kombination mit den regelmäßigen Tarifsteigerungen habe ich die meisten meiner in der freien Wirtschaft tätigen Freunde und Bekannten mittlerweile überholt, obwohl diese seinerzeit mit einem höheren Gehalt gestartet sind als ich.)
Zusätzlich habe ich grundsätzlich das Gefühl, das sehr häufig das Entlohnungs- und Eingruppierungssystem im öffentlichen Dienst nicht bekannt ist und/oder nicht verstanden wird. Am IPMS kommen dieselben Grundsätze zur Anwendung wie überall im öffentlichen Dienst - das sind keine Besonderheiten des Instituts. So wird grundsätzlich überall im öffentlichen Dienst nach Tätigkeitsmerkmalen eingruppiert, sofern die formalen MINDESTvoraussetzungen (z. B. ein bestimmter Berufs- oder Studienabschluss) erfüllt sind. Es geht also nach objektiven Kriterien in Abhängigkeit der Tätigkeit, nicht nach der tatsächlichen Leistung(sbereitschaft), die kaum objektiv messbar ist. Sollte ein Missverhältnis zwischen tatsächlicher Tätigkeit und Tätigkeitsmerkmalen bestehen, gilt es dies mit der Führungskraft zu besprechen und ggf. Änderungen vorzunehmen. Als ich vor einiger Zeit das von mir empfundene Missverhältnis zwischen Tätigkeit und Tätigkeitsmerkmalen angesprochen habe, hat meine Führungskraft ohne jede Diskussion umgehend die Höhergruppierung angestoßen.
Kommt man bei der Führungskraft nicht weiter, kann der (am IPMS vorhandene und aus meiner Sicht sehr gute) Betriebsrat unterstützen oder die Gewerkschaft. Eigeninitiative ist aber eine Grundvoraussetzung, ebenso wie ein grundlegendes Verständnis der formalen Voraussetzungen, die hierfür im System des öffentlichen Dienstes erfüllt werden müssen (auch hierzu kann der Betriebsbrat oder die Gewerkschaft bei Bedarf beraten).
3. Kantine und kostenloser Kaffee
Eine Kantine wird es voraussichtlich ab 2027 geben. Ob ich diese jemals nutzen werde, ist fraglich - es gibt viele Alternativangebote.
Ich bezahle meinen Kaffee lieber selber. Warum? Etwas überzogen dargestellt: Erfahrungsgemäß gibt es dort gratis Kaffee, Kicker, Couch und Co. wo man möchte, dass ich mich möglichst rund um die Uhr im Unternehmen aufhalte und idealerweise 24/7 erreichbar bin. Das brauche und will ich nicht.
Und nochmal: Wir bewegen uns im öffentlichen Dienst (= der Öffentlichkeit dienen) und das Institut müsste diesen Kaffee aus der Grundfinanzierung bestreiten, die ihrerseits steuerfinanziert ist. Fändet ihr, die fehlenden kostenlosen Kaffee als Kritikpunkt ins Feld führt, es fair, wenn plötzlich jede:r im öffentlichen Dienst auf Kosten der Steuerzahler:innen Gratiskaffee trinken dürfte? Das sind auf Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen zusammen deutlich über 5 Mio. Beschäftigte! Ich empfinde das als ziemlich egoistisch und als völlig ABSURDE Forderung, die rechtlich gesehen auch gar nicht umsetzbar sein dürfte. Daher empfehle ich dringend mal über den Rand des eigenen Kaffeebechers zu schauen und erst einmal nachzudenken, was bestimmte Forderungen in der Praxis bedeuten würden.
Übrigens: Die vorhandenen Sportgeräte/Möglichkeiten für eine aktive Pause werden - gefühlt - nie genutzt. Beispielhaft sei hier die beständig vereinsamte Indoor-Tischtennisplatte ins Feld geführt.