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Freaks 4U Gaming GmbH Logo

Freaks 
4U 
Gaming 
GmbH
Bewertung

Die eigene Leidenschaft ist es nicht wert sich dermaßen ausnutzen zu lassen! Die besten Zeiten sind lange vorbei.

1,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 bei Freaks 4U Gaming GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Lange Zeit haben hier unglaubliche tolle und leidenschaftliche Menschen gearbeitet - Die meisten davon sind inzwischen weg.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Inzwischen leider fast alles.

Verbesserungsvorschläge

- Mehr Investitionen in vollwertige und sinnvolle Weiterbildungsmaßnahmen
- Weniger Investitionen in Businessclass-Flüge und Off-Sites
- Komplette Überarbeitung und Vereinheitlichung des Onboardings
- Höhere Gehälter für die normalen Angestellten -> dann bleiben die vielleicht auch mal länger als ein Jahr
- Bildet eure Führungskräfte nicht auf wissenschaftlich widerlegten Farb-Modellen aus
- Überarbeitet eure Website und eure Social Media Kanäle, die sind einfach nur peinlich
- Eine ordentliche und einheitliche Zeiterfassung, auch auf Events!
- Bucht geschultes Personal für gefährliche Arbeiten auf Events und lasst die nicht von sportlichen Junior-Kollegen machen

Arbeitsatmosphäre

Zum Schluss war die Atmosphäre nur noch traurig und verzweifelt. Eine Negativ-Meldung jagte die nächste. Über allen schwebte ständig die Gefahr als nächstes von möglichen Massen-Entlassungen betroffen zu sein. Die Freude und Motivation die vor Jahren noch ein Großteil der Belegschaft ausgestrahlt hat war zuletzt nur noch bei einigen wenigen zu spüren. Verständlicherweise gab es dadurch relativ viele Kollegen die auf jede Veränderung negativ reagierten was die anderen noch mehr herunter zog. Es wurde sich zumindest bemüht die Gefühle der Leute aufzufangen, aber wirkliche spürbare Verbesserungen gab es seit Jahren nicht. Positiv ist zu erwähnen, dass der Großteil der Belegschaft begeisterte Gamer waren und man hier zumindest unter Gleichgesinnten war. Hier entstanden wirklich gute Freundschaften, aber durch die sehr hohe Fluktuation sollte man sich nicht zu sehr an seine neuen Freunde gewöhnen. Jedem neuen Townhall wurde zum Schluss nur noch mit Bangen entgegengeblickt.

Kommunikation

Vollkatastrophe ist hier noch eine Untertreibung. Es wurde sich bemüht regelmäßiger und transparenter zu kommunizieren aber das gelang schlecht bis gar nicht. Mitarbeiter mussten regelmäßig aus den sozialen Medien von neuen Projekten und Partnerschaften ihres Arbeitgebers erfahren. Die eigene Firmenwebsite wurde komplett aufgegeben, irgendwann hat man zufällig die eigenen, verstaubten Social Media Accounts wieder entdeckt. Für eine "junge" und "moderne" Firma in einer Zukunftsbranche wie Gaming&Esport wurde hier altbacken und langweilig kommuniziert.

Die innere Kommunikation war kein Stück besser. Die Townhalls waren hier das einzige nennenswerte Mittel und die fanden in viel zu großen Abständen voneinander statt. Die eine Abteilung wusste nicht was die nächste macht. Teilweise haben Abteilungen unbewusst gegeneinander gearbeitet, weil nicht miteinander gesprochen wurde. Es wurde viel übereinander gesprochen. Obwohl alle immer gegen Fingerpointing waren gab es davon dann doch recht viel. Internationale Kollegen hatten in Meetings manchmal das Nachsehen, Deutsche Kollegen konnte teilweise schlechtes Englisch oder hatten keine Lust Englisch zu sprechen.

Kollegenzusammenhalt

Der Großteil der normalen Belegschaft hat gut zusammengehalten. Die meisten waren hier auch sehr hilfsbereit und haben geduldig Fragen beantwortet. Das mussten sie auch da die Onboardings qualitativ extrem unterschiedlich ausgefallen sind. Da aber die meisten ständig einen viel zu hohen Workload hatten war man doch oft auf sich allein gestellt.

Manche Abteilungen haben sich hier aber auch als Firma innerhalb der Firma betrachtet - Silo-Denken war deshalb leider an der Tagesordnung.

Work-Life-Balance

Positiv zu erwähnen ist das es immer recht einfach war private Termine zu planen. Das Gleitzeit-Modell war angenehm für Früh- und Spätaufsteher.

Dennoch muss einem klar sein, dass man hier keinen 9 to 5 Job hat. Überstunden waren üblich und fester Bestandteil des Jobs. Der Workload so hoch und der Personalschlüssel so niedrig, dass die Arbeit ohne Überstunden nicht zu bewältigen war.

Die Zeiterfassung fiel leider sehr unterschiedlich aus, hier wurde sich noch so lange wie möglich vor dem Thema gedrückt obwohl es bald gesetzlich verpflichtend wird. In manchen Abteilungen wurden die Überstunden sauber festgehalten und zeitlich abgegolten, in anderen war es ein wildes Wirrwarr. So habe ich es zumindest wahrgenommen.

Vorgesetztenverhalten

Einzelne Abteilungsleitungen machen hier einen tollen Job und bemühen sich für ihre Leute einzustehen.

Teilweise wurden Leute in Führungspositionen versetzt die dafür niemals ordentlich ausgebildet wurden - das Führungskräftetraining gab es zwar, wurde allerdings sehr unterschiedlich bewertet und wahrgenommen.

Das Top-Management lebt thematisch auf einem anderen Planeten und hat jeglichen Bezug zur normalen Belegschaft verloren. Redegewandte Honigkuchenpferde schaffen es hier regelmäßig die letzten hoffnungsvollen Leute davon zu überzeugen das sich alles zum besseren wendet - während der realistische Rest zusehen muss wie das Top-Management in der Welt herumreist, wichtige Hände schüttelt und die Belegschaft darüber belehrt, dass Wertschätzung keine Einbahnstraße ist. Gleichzeitig wurden Leute wie heiße Kartoffeln fallen gelassen. Angestellte die hier teilweise eine Dekade gearbeitet haben, haben vom Chef manchmal nicht mal einen Händedruck zum Abschied bekommen.

Auf mündliche Zusagen kann und sollte man sich hier auf gar keinen Fall verlassen. Die "flache Hierarchie" ist ein Witz - wichtige Entscheidungen treffen hier am Ende ein bis zwei Personen.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben waren noch deutlich interessanter als das Kundenportfolio noch vielfältiger war. Der Workload war immer sehr hoch weshalb einem nie langweilig wurde. Positiv zu erwähnen ist, dass man immer recht viel Freiraum bzw. Verantwortung bei der Bewältigung seiner Aufgaben übertragen bekommen hat.

Gleichberechtigung

Positiv zu erwähnen ist hier, dass es viele Frauen in Führungspositionen gab, auch überdurchschnittlich viele im Vergleich mit der restlichen Industrie. Diversität und Gleichberechtigung waren hier zumindest Themen in die viel Zeit und Energie investiert wurde.

Gleichzeitig waren Beförderungen teilweise nicht nachvollziehbar und schienen willkürlich.

Umgang mit älteren Kollegen

Ältere Kollegen gab es insgesamt nur sehr wenige. Ich habe nicht mitbekommen das diese benachteiligt wurden. Gleichzeitig habe ich aber auch nicht mitbekommen, dass es Maßnahmen gab um älteren Kollegen den Arbeitsalltag zu erleichtern.

Arbeitsbedingungen

Die Büroräumlichkeiten lassen kaum einen Rückschluss darauf zu in was für einer Art von Firma man arbeitet. Vermutlich die langweiligsten Büros die eine Gaming-Firma jemals hatte. Sehr hellhörige Büroräume.
Die Klimaanlagen haben nur in manchen Büros funktioniert.
Die Arbeits-PC waren eine reine Lotterie, manchmal durfte man im Schneckentempo arbeiten und manchmal hat man den CIA Hauptcomputer bekommen.
Der Standort in Spandau liegt zwar schön an der Spree/Havel, ist inzwischen aber auch so abgewrackt das man noch verzweifelter wird. Leider kümmerte sich auch niemand mehr so richtig darum den Standort mal wieder schöner zu gestalten.

Reines Homeoffice wurde zuletzt zurückgefahren und man stellte auf ein Hybrid-Modell um.

Am schlimmsten war allerdings, dass Mitarbeiter auf Events oft katastrophal viele Überstunden schieben mussten. Hier wurde in Kauf genommen das Leute sich sehenden Auges in den Burnout arbeiten. Gefühlt musste hier am Ende jeder alles machen, egal ob er das richtige Equipment und die richtige Ausbildung hatte - oder eben nicht. Sicher hat sich das nicht angefühlt.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Kaum vorhanden.

Positiv zu erwähnen ist, dass auf Mitarbeiter mit langwierigen Erkrankungeen viel Rücksicht genommen wurde.
In Sachen Umwelt hat man zumindest dazu angehalten für Geschäftsreisen den Zug statt des Flugzeugs zu nehmen.

Abgesehen davon waren Umwelt und Soziales aber völlig irrelevant.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehälter wurden zum Schluss (noch) pünktlich gezahlt.

Die Gehälter waren katastrophal schlecht - auch im direkten Vergleich mit anderen Firmen in der selben Industrie. Die Gehaltsentwicklung in den letzten Jahren war gefühlt minimal und alles andere als systematisch.
Es wurde sich zuletzt um einen allgemeingültigen und fairen Prozess bemüht - dennoch war man davon noch weit entfernt und es blieb ein Lippenbekenntnis.

Die Mitarbeiter mussten hier für extrem viel Arbeit sehr schlechtes Geld in Kauf nehmen. Hier wurde gewissenlos die Leidenschaft der Belegschaft ausgenutzt.

Die "Benefits" waren hier kaum der Rede wert.

Image

Hat sich im Laufe der Jahre sehr stark vom Positiven ins Negative gewandelt - sowohl intern als auch extern.

Früher war man DER Player am Deutschen esport Markt und konnte sich zurecht eine der größten Marketingagenturen in dem Bereich nennen. Leute waren stolz hier zu arbeiten.

Heutzutage wird man mitleidig oder abwertend angeguckt wenn man erzählt das man bei Freaks arbeitet. Innerhalb der Szene hat sich Freaks relativ unbeliebt gemacht - außerhalb der Szene profitiert man noch von den alten Zeiten.

Karriere/Weiterbildung

Man lernt hier einzig und allein durch die Verantwortung die einem übertragen wird. Sonst gab es hier keine nennenswerten Bildungsinitiativen.

Bildungsbudget? Träum weiter.

Das Führungskräftetraining wurde sehr unterschiedlich aufgefasst. Positiv war hier zu erwähnen, dass hier für Führungskräfte zumindest ein Raum geschaffen wurde sich untereinander auszutauschen.

Wirklich sinnvolle Weiterbildungen für normale Angestellte mussten selbst bezahlt und langwierig beim Vorgesetzten angefragt werden.

Eine Jira-Schulung erkenne ich nicht als vollwertige Weiterbildungsmaßnahme an.

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Arbeitgeber-Kommentar

Eric HermerPeople & Culture Partner

Erstmal vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, so ein ausführliches Feedback zu geben. Es tut uns leid zu hören, dass deine Erfahrungen bei Freaks 4U Gaming so negativ waren. Dein Feedback ist uns sehr wichtig, und ich möchte auf einige deiner angesprochenen Punkte eingehen:

Es ist uns durchaus bewusst, dass es in den letzten Jahren viele Veränderungen gegeben hat, die sich auf die allgemeine Arbeitsatmosphäre und die Kommunikation im Unternehmen ausgewirkt haben. Wir arbeiten kontinuierlich daran unsere Feedback-Mechanismen besser zu gestalten. Der Zusammenhalt und die Leidenschaft der Mitarbeiter*innen sind für uns nach wie vor essenziell, und wir sind uns auch der zusammenhängenden Herausforderungen durch die hohe Fluktuation der letzten Jahre bewusst.

Wir wissen es ebenfalls sehr zu schätzen, dass du uns konkrete Problemfelder und Verbesserungsvorschläge genannt hast. Vieler dieser Themen sind bereits intern angebracht und werden aktiv angegangen. Auch das Feedback zu unseren Führungskräften nehmen wir sehr ernst und versuchen Besserungen vorzunehmen. Hier gibt es definitiv noch Verbesserungspotenzial unsererseits, und wir arbeiten daran, klare und einheitliche Prozesse zu schaffen.

Es tut uns aber vor allem leid zu hören, dass du das Gefühl hattest, nicht ausreichend wertgeschätzt zu werden. Das ist keinesfalls der Standard, den wir als Arbeitgeber anstreben und wir möchten dich in diesem Zusammenhang gerne dazu einladen, dich direkt mit uns in Verbindung zu setzen, um über deine konkreten Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge zu sprechen. Du kannst uns jederzeit unter HR@freaks4u.de erreichen um ein offenes Gespräch zu führen.

Wir wünschen dir für die Zukunft weiterhin alles Gute und danken dir noch einmal für deine offenen Worte.

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