Von der Führung mit Anlauf ruiniert.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass ich ihn nicht mehr lange ertragen muss.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seine Zukunft.
Verbesserungsvorschläge
A.) Der Outsourcing-/Offshoring-Plan schadet dem Unternehmen nachhaltig, insb. vor dem Hintergrund, dass alle Konzernteile umstrukturiert werden sollen/müssen. Die IT ist DAS Werkzeug dafür, das gibt man nicht aus der Hand. Also: Rücknahme des Outsourcing-Plans.
B.) Der bisherige Know-How-Verlust ist eine Katastrophe, und über den Markt nicht zu kompensieren. Es erfordert sehr spezifischer Kenntnisse, um Fresenius zu supporten. Diese Kenntnisse gibt es auf dem Markt kaum. Woher ich das weiß? Ich habe versucht, genau dieses Know-How anzuheuern. Also: Rückhohlaktion für alle Mitarbeiter mit entsprechenden Prämien. Halteprogramm für kündigungswillige Mitarbeiter.
C.) Ein Großteil der Probleme dieses Konzerns liegt in seiner Dezentralität. Dementsprechend gibt es jede Menge paralleler (IT-) Organisationen, und jeder Teilkonzern darf sein eigen Süppchen kochen. Also: Eine zentrale IT, zu deren Nutzung jeder Teilkonzern verpflichtet wird.
D.) Fresenius ist eine Übernahmemaschine geworden, der unternehmerische Geist einer Else Kröner schon längst Geschichte. Dementsprechend: Die Führung wechseln, Konzentration auf das Kerngeschäft, maximaler IT-Support für die Teilkonzerne.
Arbeitsatmosphäre
Was soll man sagen? Mein Job wird outgesourct und mein Vertrag an einen externen Dienstleister verkauft. Die meisten Kollegen sind bereits gegangen, während der Rest den Laden noch irgendwie zusammenzuhalten versucht. Funktionieren tut da nicht mehr viel. Atmosphäre? Titanic. Mit einem weithin sichtbaren Eisberg, dessen Position bekannt ist.
Kommunikation
Die Kommunikation, insbesondere um das Thema "Outsourcing" war von Anfang an durch Unehrlichkeit geprägt. Erst als es nicht mehr anders ging, und der Betriebsrat informiert werden musste, wurden auch die Mitarbeiter über das Verschieben ihres Arbeitsplatzes informiert.
Kollegenzusammenhalt
Die, die noch da sind, versuchen sich gegenseitig zu stützen. Das Klima ist ein wenig wie in der DDR 1989 - "Wie, Du bist noch da? Wann machst Du denn rüber?"
Work-Life-Balance
Wenn eh alles egal ist, kann man auch seine Freiräume wiederfinden.
Vorgesetztenverhalten
Die direkte Ebene über mir ist mit einem altgedienten Fresenianer besetzt, der alles in seiner Macht liegende versucht, die Situation erträglich zu machen. Alles über ihm ist in den letzten 1,5 Jahren ausgewechselt worden. Guess what.
Interessante Aufgaben
Mein aktuelles "Aufgabengebiet" wäre am ehesten mit "der letzte macht das Licht aus" zu beschreiben. Hat jemand Interesse an so etwas?
Gleichberechtigung
Das übliche: Es sind vor allem die Mütter, die in Teilzeit arbeiten, und deswegen vor allem administrative/koordinative Aufgaben bekommen. Die interessanten Aufgaben gingen an die Vollzeitkräfte.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird verschoben, wer verfügbar ist. Du wirst jetzt Berater! Viel Spaß unterwegs!
Arbeitsbedingungen
Katastrophe - die Prozesse waren schon lange dysfunktional, endeten gerne mal im Nirvana. Guten liefen aber Abteilungen, die was mit "cultural change" machen. Das funktioniert noch, der Rest nicht mehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Was eingestampft werden konnte, wurde eingestampft. Betriebsrente? Habe ich nichts mehr von gehört. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm? Gestrichen. Gehaltsentwicklung? Seit Jahren unterhalb der Inflation.
Image
You decide.
Karriere/Weiterbildung
Du bist Spezialist auf Deinem Gebiet? Dann kommst Du von Deiner Aufgabe nicht mehr weg. Es sei denn, Du wirst outgesourct ... aber dann wirst Du ja direkt wieder auf Deine alte Aufgabe geschickt. Weiterbildungen in den letzten 4 Jahren? Keine? Neue Aufgaben? Keine.