Gelebte Klassengesellschaft
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ein wirklich spannendes Umfeld.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles was ich oben an negativen Erfahrungen geschildert habe.
Verbesserungsvorschläge
Weniger Schein, mehr Sein. Respect nicht nur draußen auf die Fahne schreiben, sondern auch nach innen leben - und zwar nicht nur dort, wo es der Intendanz passt.
Arbeitsatmosphäre
Abhängig davon, in welcher Abteilung man arbeitet und wie der jeweilige Vorgesetzte eingestellt ist.
Kommunikation
Ebenfalls abhängig davon, ob man zum Kreis derer gehört, die einbezogen werden, oder nicht. Es gibt natürlich Meetings und Absprachen. Aber oft hat man das Gefühl, Dinge abzuarbeiten, ohne wirklich den Sinn dahinter zu kennen.
Kollegenzusammenhalt
Oberflächlich gut und sehr familiär. Aber das ist abteilungsabhängig. Ein besonders guter Kollegenzusammenhalt ist aber meiner Meinung nach unerwünscht und es funktioniert auch gut, die Kollegen untereinander misstrauisch zu machen durch ausgewählte Kommunikation, unterschiedliche Vertragskonstrukte etc.
Vorgesetztenverhalten
Von unterirdisch bis großartig, alles vorhanden. Absolut abteilungsabhängig. Übergeordnet ist der Intendant in Sonnenkönigmanier unterwegs. Aber das ist in der Entertainmentbranche ja nicht unüblich. Es gibt einen kleinen Kreis von Auserwählten, die möglichst wenig Widerworte geben und auch schwer nachvollziehbahre Entscheidungen weitestgehend unkommentiert umsetzen (lassen).
Interessante Aufgaben
Sicherlich ist nicht für jeden immer alles spannend und interessant. Aber grundsätzlich gibt es viele tolle Aufgaben in diesem wirklich schönen Theater.
Gleichberechtigung
Wird nach außen mehr gelebt als nach innen und nach meiner Einschätzung manchmal bis zur übertriebenen political correctness getrieben. Das wirkt nach innen oft gekünstelt und mehr als gewollter Schein. Aber das empfindet sicherlich jeder individuell. Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen ist auf jeden Fall vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Von unterirdisch bis super, alles vorhanden. Je nach dem, ob man zu der Gruppe der Erwählten, die dazu gehören dürfen gehört, oder ob man nicht (mehr) erwünscht ist. Grundsätzlich sind jüngere Mitarbeiter sicherlich aktuell erwünschter.
Arbeitsbedingungen
Technisch ist die Ausstattung sehr gut und wird ständig verbessert bzw. auf dem neuesten Stand gehalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird ganz groß geschrieben
Gehalt/Sozialleistungen
Auch bei der Bezahlung herrscht das Prinzip der Klassengesellschaft. Während der Intendant (öffentlich einsehbar) sehr gut bezahlt wird und für seine Produzententätigkeit zusätzlich Tantiemen bekommt, werden die Gehälter der Mitarbeiter klein gehalten. Allerdings gibt es auch hier Verbesserungen, da man ansonsten kaum noch Mitarbeiter finden würde. Es gibt auch immer mal wieder tarifliche Anpassungen, die der Betriebsrat durchsetzt. Positiv sind auch Sonderzahlungen, z.B. für besonders gute Jahresergebnisse, die an alle Mitarbeiter getätigt werden.
Weitere Leistungen sind rabattierte Tickets für die Shows oder das Firmenticket der BVG.
Image
Nach außen ist das Image sehr gut. Individuelles Empfinden spielt sicherlich eine große Rolle. Ich denke, viele Mitarbeiter haben eine realistische Einstellung und sehen vieles nicht so glitzern, wie es verkauft wird.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt kaum Möglichkeiten zur Karriere. Jedenfalls nicht, wenn man nicht zum Kreis derer gehört, die Karriere machen dürfen. Es gibt tolle engagierte Mitarbeiter, die nie weiter kommen und andere, die aus kaum nachvollziehbaren Gründen plötzlich einen Karrieresprung machen. Grundsätzlich gibt es durch die Strukturen und kleinen Abteilungen aber auch wenig Möglichkeiten zur Entfaltung. Um Weiterbildungen muss man sich selbst kümmern. Sie werden aber angeboten. Wie damit umgegangen wird, ist abteilungsabhängig.