Wer Strukturen aus den 80ern mag ist hier richtig aufgehoben.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Team ist toll!!
Verbesserungsvorschläge
Macht den Laden einfach zu. Das Geschäftsmodell ist doch sowieso lange überholt.
Arbeitsatmosphäre
Solange du nicht auffällst und alles tust was man von dir will ist alles in Ordnung. Erlaube dir aber nicht eine eigene Meinung zu haben oder sonst irgendwie gegen den Strom zu schwimmen. Und wenn du als vormals geschätzter Mitarbeitender kündigst, bist du ganz verloren. Dann wirst du fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel und ein wertschätzendes Zeugnis kannst du vergessen oder musst dem über Monate hinterherlaufen.
Kommunikation
Unterirdisch. Die Geschäftsführung hat schon so oft Informationen zurückgehalten, dass der Buschfunk die Realität nicht nur überholt hat, sondern das ursprüngliche Thema so aufgebauscht hat, dass es Wochen dauerte überall die Wogen wieder zu glätten.
Kollegenzusammenhalt
Da gibt es nichts zu meckern. Die Kolleg*innen sind toll und nur weil das Team so gut funktioniert, läuft der Laden überhaupt noch.
Work-Life-Balance
Die Arbeitsbelastung ist in einigen Abteilungen viel zu hoch. Einige Mitarbeitende wissen nicht wie sie die Arbeit bewältigen sollen und haben Schlafstörungen oder Angst vor der Arbeit entwickelt (die meisten sind aber auch schon weg). In der Corona-Zeit sind viele krank geworden und auch sonst waren Burn-Out-ähnliche Ausfälle keine Seltenheit.
Vorgesetztenverhalten
Betrifft nur die Geschäftsführung (die Abteilungsleiterinnen sind toll!!!): antiquiert und nicht mehr zeitgemäß: Er ist cholerisch und unfair und sie wahrt das freundliche Gesicht nur so lange wie es sie kein Geld kostet oder alle nach ihrer Pfeife tanzen.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsmethoden sind aus den 80ern. Alles Papier, alles abheften. Digitalisierung findet in der Geschwindigkeit der Kontinentalplattenverschiebung statt. Viele Aufgaben sind an Stumpfsinn nicht zu übertreffen.
Gleichberechtigung
Man sollte meinen, dass in einem Unternehmen, das mittlerweile nur noch weibliche Führungskräfte hat, die Gleichberechtigung angekommen ist. Das ist allerdings ein Trugschluss. Denn zum einen handelt es sich um "Scheinführungskräfte" da sowieso alles final von der Geschäftsführung entschieden wird und zum anderen stellte sich heraus, dass Frauen einfach viel mehr aushalten, wegarbeiten können und mit sich machen lassen. Und außerdem verlangen die ja zum Glück viel weniger Geld!
Des Weiteren wurden einige "gebärfähige Frauen" befristet eingestellt, während in der gleichen Abteilung Männer unbefristet angefangen haben. Noch Fragen?
Achja, wie siehts denn mit der Familienplanung aus?
Die Frage ist in Vorstellungsgesprächen unzulässig? Interessiert hier niemanden!
Umgang mit älteren Kollegen
Wer nicht mehr im Takt läuft wird früher "verrentet".
Arbeitsbedingungen
Antiker Bau, im Winter kalt und im Sommer unerträglich heiß. In den meisten Räumen ist man umgeben von meterhohen Regalen vollgestopft mit Ordnern. Die Computer sind zum Teil stark veraltet und langsam. Home Office Ausstattung gibt es nicht für jeden: wenn du Home Office machen willst, dann aber bitte auf deinem eigenen Laptop.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht existent.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltspanne klafft soweit auseinander, das ist schon nicht mehr als Gender Pay Gap zu bezeichnen, sondern als offene Diskrimierung. Männer verdienen um ein Vielfaches mehr als die Frauen (natürlich alles durch irgendwas begründet). Nach der Ausbildung wird der Mindestlohn angeboten und dann fragt man sich wieso keine bleiben will. Tourismus ist eine sehr weibliche Branche, dadurch generell schlecht bezahlt. Auf der Welle surft man hier definitiv mit!
Image
Es wird viel über das Unternehmen und das Image gelästert. Ein Running-Gag war, dass man sein Ferienhaus lieber woanders bucht, wenn man Qualität haben möchte. Auch über die Arbeitsmethoden und Programme wurde sich ständig lustig gemacht. War eine Art Galgenhumor. Die Google-Bewertungen sahen vor ein paar Jahren auch noch anders aus, aber da kann man ja mittlerweile was machen...
Karriere/Weiterbildung
In einer Abteilung gibt es sowas wie einen vorgezeichneten Karriereweg. Wenn das aber nicht dein Weg ist, gibt es quasi keine andere Möglichkeit befördert zu werden. Außer den Schein-Führungskräften gibt es nur normale Angestellte. Man kann mal einen Excelkurs machen oder es gab eine Telefonschulung für die Azubis, aber das wars dann auch.