Der Druck wird immer stärker - Burnout ist keine Seltenheit
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Gehalt wird pünktlich überwiesen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Immer mehr Arbeit wird auf immer weniger Schultern verteilt. Der Druck steigt seit Jahren und so langsam sind viele am Limit. Einige Jüngere verlassen fluchtartig das Unternehmen, sobald sie eine passende Stelle gefunden haben. Die Älteren versuchen irgendwie bis zur nächsten Abfindung oder bis zum Renteneintritt durchzuhalten. Leider schlägt es dann aber doch oft vorher auf die Gesundheit. Der Krankenstand steigt, Burnout lässt grüßen. Mitarbeiter, die schluchzend am Schreibtisch sitzen, weil sie nicht mehr können, kenne ich einige (mich eingeschlossen).
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter wieder wertschätzen und als Mensch, nicht nur als MAK, die gefälligst wie ein Uhrwerk zu funktionieren haben, behandeln. Das Gehalt der Inflation anpassen (wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass mein Gehalt seit Jahren nicht angepasst wurde, glaubt mir das keiner, so absurd ist das) Das Arbeitspensum pro Person so berechnen, dass man es auch ohne Burnout bewältigen kann.
Und bitte: schreibt jetzt nicht als Antwort, dass ich mich zwecks Austausch und einem vertraulichen Gespräch bei Euch melden soll. Macht das tatsächlich irgend jemand, der seinen Job noch weiter behalten will/muss???
Kommunikation
Für ein Medienunternehmen grottenschlecht. Oft keine klaren Arbeitsanweisungen. Was gestern noch gut und richtig war, kann heute schon falsch sein. Und bei personellen Veränderungen gilt: der/die Betroffene erfährt es oft zuletzt.
Kollegenzusammenhalt
Kommt natürlich auf die Abteilung an. In meinem Fall ist er recht gut.
Work-Life-Balance
Ja, es gibt die Möglichkeit zum Homeoffice. Allerdings sind die Vorgaben, an wie vielen Tagen das möglich ist, von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich, was zu Unmut bei den Mitarbeiter*innen führt. Überstunden sind leider an der Tagesordnung, da das Arbeitspensum sonst nicht zu schaffen ist, so dass ich nach einem anstrengenden Tag zu Hause einfach nur noch kaputt und ausgelaugt bin und nicht mehr viel von meiner Freizeit habe.
Vorgesetztenverhalten
Fachlich sehr gut. Menschlich ist noch reichlich Luft nach oben. Wenn Aufgaben neu verteilt werden, wird vorher nicht offen mit den Mitarbeiter*innen darüber gesprochen. Persönliche Interessen/Neigungen und ob man eine bestimmte Tätigkeit gerne macht oder nicht, interessiert nicht. Das führt natürlich zu Frust und teilweise auch Ängsten bei den Betroffenen.
Interessante Aufgaben
In meinem Arbeitsbereich finde ich diese recht abwechslungsreich. Es kommt aber natürlich wie immer auf die Abteilung an.
Gleichberechtigung
sehr unterschiedliche Bezahlung trotz gleicher Arbeit.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Erfahrung der älteren Kolleg*innen wird schon geschätzt. Allerdings wird oft vergessen, dass ältere Menschen mitunter mehr Zeit brauchen, um neue Programme zu erlernen oder komplizierte Sachverhalte zu verstehen. Auch Schwerbehinderte finden da kein Verständnis. Man erwartet, dass alle gleich "gut" und gleich "schnell" sind. Das setzt die Mitarbeiter unter Druck.
Arbeitsbedingungen
Negativ: Großraumbüros, in denen Konzentration schwer bis unmöglich ist. Keine kostenlosen Parkmöglichkeiten.
An der Reinigung der Sanitäranlagen und Küchen wird teilweise gespart.
Positiv: moderne Arbeitsumgebung, höhenverstellbare Schreibtische. Kaffee und Tee kostenlos.
Gehalt/Sozialleistungen
Ohne Tarifvertrag stagniert das Gehalt leider seit Jahren. Die Inflation macht sich am Ende des Monats im Portemonnaie bemerkbar. Individuelle Gehaltsverhandlungen sind möglich, aber leider meist erfolglos.
Image
Ehrlich gesagt arbeiten in meinem Umfeld nur Menschen, die mittlerweile das Unternehmen liebend gerne verlassen würden, wenn sie es sich leisten könnten.