Traditionsunternehmen das den Sprung zur moderne geschafft hat und auch Quereinsteigern eine faire Chance gibt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich finde meine ausführliche Bewertung reicht hier aus.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich finde meine ausführliche Bewertung reicht hier ebenfalls aus.
Verbesserungsvorschläge
Kommunikation! Bitte tut etwas dafür. Ich weiß, es ist hart und frustrierend, aber diese MUSS sich wirklich verbessern. Im Zweifel muss man eben hart ins Gericht mit Einzelpersonen aus dem mittleren Management gehen.
Arbeitsatmosphäre
Ich muss sagen, dass ich diese als ausgezeichnet empfinde, jedoch nicht als perfekt. Die Firma bemüht sich sehr darum, ein von Fairness und Vertrauen geprägtes Betriebsklima zu vermitteln. Möglicher Druck wird (bei offener Kommunikation) bestmöglich abgefangen, jedoch heizt der Fachkräftemangel hier ordentlich ein, unter dem die Arbeitsatmosphäre immer wieder leidet.
Die Offenheit und der Mut, einen Betriebsrat zu gründen, wären ebenfalls wünschenswert. Jedoch sehe ich das eher als die Kirsche auf dem Kuchen.
Kommunikation
Diesen Punkt muss ich wirklich als den schlechtesten bewerten. Es gibt zwar die notwendigen, regelmäßigen "Updates" darüber, was alles so passiert, jedoch ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und die generelle Abstimmung bezüglich übergreifender Projekte immer wieder ein Thema, bei dem man hier Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und spüren kann. Dies schwankt jedoch sehr stark und hängt oft vom Einzelfall ab.
Kollegenzusammenhalt
Sehr gut. Regelmäßige gemeinsame berufliche Team- und Abteilungs-Events sowie selbstorganisierte Stammtische in der Freizeit sprechen für sich. Sowohl im Team als auch in der Abteilung versteht man sich sehr gut und schätzt einen ehrlichen und direkten Umgang miteinander. Und vielleicht auch das ein oder andere Glas Bier.
Work-Life-Balance
Diesem Punkt kann ich nur 5 Sterne geben. Die gleitende Arbeitszeit, die Option auf 20% bis 100% Homeoffice und die Möglichkeit, Kind oder Hund bei Betreuungsnotfällen mitzubringen, sind nur einige der Punkte, die mir immer wieder sehr positiv auffallen. Bezogen auf das Team und die Abteilung sind auch die Arbeitszeiten sehr großzügig. Es herrscht kein "Anwesenheitszwang", der Urlaub kann flexibel genommen werden und auch in privaten Notfällen kommt einem das Unternehmen entgegen, beispielsweise mit bezahlten freien Tagen, die unabhängig vom Urlaub gewährt werden können (Einzelfallabhängig).
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es starke Schwankungen. Bei G Data hatte ich bereits Vorgesetzte, bei denen ich meine Anstellung in Frage gestellt habe. Andererseits gab es auch solche, die mich darüber nachdenklich gemacht haben, wieso ich nicht früher dort angefangen habe.
In meinem aktuellen Team wird fair gelobt, Namen werden bei besonderen Leistungen genannt und die Verantwortung bei Problemen wird immer als Team getragen, nicht als Einzelperson. Die Ziele sind mehr als realistisch, Jahresgespräche verlaufen fair und transparent. Derzeit werden alle Entscheidungen demokratisch getroffen und jeder ist soweit möglich gleichgestellt.
Allerdings trifft das nur auf mein aktuelles Team zu. Über die meisten anderen Bereiche kann ich wenig sagen. Dennoch habe ich bereits das Gegenteil von den oben genannten Punkten mit anderen Personen aus dem mittleren Management erlebt.
Interessante Aufgaben
Ich finde, hier wird nach den aktuellen Möglichkeiten so fair wie möglich gehandelt. Natürlich kann nicht jede Aufgabe super interessant sein, aber Forschung & Entwicklung ist doch sehr dafür prädestiniert, interessante Gebiete abzudecken.
Was die Arbeitsbelastung angeht, muss man auch hier den bereits oben angesprochenen Fachkräftemangel berücksichtigen. Ansonsten wird uns sehr viel Einfluss darauf zugesprochen, welche Aufgaben wir übernehmen, und auch komplette Abteilungs- oder Aufgabenwechsel sind problemlos möglich, sofern man sich wirklich vornimmt, diese anzusprechen. Oft wird hier Kritik geäußert. Allerdings habe ich einige Mitarbeitende gesprochen, die sich einfach nicht trauen, eine gewünschte Umorientierung offen zu kommunizieren.
Gleichberechtigung
Das oberste Management besteht seit Gründung der Firma aus den Gründern. Ansonsten sind alle Ebenen durchzogen von Frauen, Männern und Diversen. Mir ist kein Fall bekannt, in dem jemand benachteiligt wurde, sei es aufgrund der Herkunft, des äußeren Erscheinungsbilds, der Religion oder aus welchen Gründen auch immer. Die Belegschaft setzt sich aus Menschen aus aller Welt mit verschiedensten ethnischen Hintergründen zusammen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es werden immer wieder Menschen jenseits der 50 Jahre eingestellt. Es gibt einige Mitarbeitende, die sich der Rente bereits nähern, und ihre Fachkompetenz wird mehr als geschätzt. Manchmal vielleicht sogar ein wenig zu sehr, da es hier natürlich öfter zu Diskussionen zwischen "das haben wir immer so gemacht" und "neu, besser, schneller, komplizierter" kommt. Ansonsten habe ich durchweg den Eindruck, dass ältere Mitarbeitende genauso behandelt werden wie alle anderen.
Arbeitsbedingungen
Im Gegensatz zur Arbeitsatmosphäre sind die Arbeitsbedingungen manchmal etwas schwierig. Hardwarebeschaffungen dauern generell überdurchschnittlich lange, aber es gibt immer wieder Fälle, in denen es plötzlich doch sofort möglich war und ein neues Gerät zeitnah geliefert wurde. Das gleiche gilt für benötigte Lizenzen.
Die Ausstattung ist größtenteils zeitgemäß, jedoch nicht vollständig. In vielen Büros wurden halbherzig Dockingstations für Teilzeit-Homeoffice eingerichtet, sodass man Desk Sharing wahrnehmen kann. Oft sind diese Plätze jedoch von leeren Schreibtischen umgeben, an denen seit langer Zeit niemand mehr gesessen hat und auf denen Hardware vor sich hin verstaubt.
Die Klimaanlage ist problematisch. Diese funktioniert nur, wenn eine bestimmte Anzahl von Fenstern geschlossen ist, soweit ich weiß, und betrifft immer ganze "Flügel". Das bedeutet, wenn eine Person lieber bei geöffnetem Fenster schwitzen möchte, schwitzen alle in diesem Bereich. Türen zu den Büros gibt es normalerweise nicht, was auch öfter als störend empfunden wird, da sich möglicherweise Mitarbeitende lautstark auf dem Flur unterhalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier wird sehr darauf geachtet, vielleicht sogar etwas zu sehr. Es wird viel Geld für besonderen Kaffee aus biologischem Anbau, Biolimonaden, generell Biogetränke, Bio-Kantinenessen, eigene Bienen und Umweltschutzprojekte mobilisiert. Natürlich sind das sehr wichtige Themen. Dennoch empfinden einige Mitarbeitende es als fragwürdig, solch teure Produkte bevorzugt anzuschaffen, anstatt in wichtige Dinge zu investieren (zum Beispiel neuer Asphalt auf der Zufahrt zum Parkplatz, anstatt diesen ständig mit Schaufel und Rüttelplatte zu flicken).
Als eine sehr umweltbewusste Person bin ich unabhängig davon begeistert von dem Engagement und kann mich hier sehr mit der Firma identifizieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist meiner Meinung nach angemessen, wenn auch leicht unter dem Durchschnitt. Dies wird jedoch durch sehr viele Freiheiten in der Arbeitsgestaltung ausgeglichen. Gehalt ist generell Verhandlungssache und oft sind diejenigen, die am lautesten meckern, diejenigen, die Schwierigkeiten haben, ihre Gehaltswünsche zu äußern. Es werden außerdem diverse Sozialleistungen "on top" angeboten, die mehr als fair sind.
Ein Stern Abzug gibt es wegen fehlender Gehaltstransparenz und der Tatsache, dass bei 10 Mitarbeitenden mit der gleichen Tätigkeit 10 teilweise weit auseinanderliegende Gehälter gezahlt werden, obwohl die Leistung aller nahezu gleich gut ist. Im Jahr 2023 könnte man eventuell eine Entwicklung in Richtung "Gehalt nach Wert fürs Unternehmen" statt "Gehalt nach Bildungsweg" in Erwägung ziehen. Allerdings weiß ich, dass dies ein schwieriger Punkt ist.
Image
Hier scheiden sich meiner Meinung nach die Geister. Mitarbeitende, die hier ihren ersten Job haben, sprechen öfter eher negativ über die Firma. Ebenso Mitarbeitende mit einem relativ kurzen beruflichen Werdegang und wenig Vergleichsmöglichkeiten. Im Gesamtschnitt sind die Kolleginnen und Kollegen jedoch gerne bei G Data und ihre Aussagen zum Image stimmen größtenteils mit der Realität überein. Und dieses Image ist gut, jedoch nicht ohne Kratzer.
Leider werden Angebote, solche Situationen zu besprechen und aktiv anzugehen, zu wenig wahrgenommen und meiner Meinung nach auch von der Firma zu wenig priorisiert. Das Image in den sozialen Medien scheint wichtiger zu sein, als wirklich einmal die Mitarbeiter gezielt zu befragen. Es gab zwar ein paar Mal Umfragen, jedoch halte ich diese für nicht besonders sinnvoll, da sie meist digital und halbherzig beantwortet werden.
Karriere/Weiterbildung
Fantastisch. Hier kann ich absolut nicht meckern. Jeder Wunsch wurde berücksichtigt, nicht ausgegebenes Budget wird auf Mitarbeitende mit umfangreicheren Wünschen umgelegt, falls möglich, und man ist immer sehr bemüht, SINNVOLLE Weiterbildungen zu ermöglichen. Wer Karriere machen möchte, bekommt immer mal wieder die Chance dazu. Ebenso ist es kein Problem, wenn es dann mal doch nicht passt und man wieder in eine Position ohne Führungsaufgaben wechseln möchte.
Hier muss und will ich jedoch explizit erwähnen, dass dieser Punkt extremen Schwankungen unterliegt, wenn man die einzelnen Teams und Abteilungen direkt miteinander vergleicht. Unzureichende Kommunikation spielt meiner Meinung nach auch hier sehr stark eine Rolle. Ich kann aufgrund fehlender Erfahrung daher nur die aktuelle Situation in meinem Team bzw. Abteilung beurteilen.